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„Stimmen für die AfD“Merz greift Nachrichtensendungen mit Tweet zum Gendern an

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Friedrich Merz, CDU-Bundesvorsitzender, spricht auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit CSU-Fraktionsführer Alexander Dobrindt.

Friedrich Merz, Bundesvorsitzender der CDU, attackiert auf Twitter die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender. Sie würden mit gegenderter Sprache Wähler zur AfD bringen.

Der CDU-Bundesvorsitzender wiederholt seine Kritik an gegenderter Sprache – und erntet für seine Formulierung Kritik.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat auf Twitter deutsche Nachrichtensendungen scharf attackiert. Merz kritisiert das Verwenden von Gender-Sprache scharf und wirft den Journalistinnen und Journalisten vor, damit der AfD neue Wähler zu verschaffen. „Mit jeder gegenderten Nachrichtensendung gehen ein paar hundert Stimmen mehr zur AfD“, empört sich Merz auf Twitter.

Gendern werde von einem Großteil der Bevölkerung als übergriffig empfunden, so der CDU-Vorsitzende weiter. „Gegenderte Sprache und identitäre Ideologie werden von einer großen Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr nur im Stillen abgelehnt“, schreibt Merz. Der Tweet wurde von seinem Team abgesetzt, das aber stellvertretend für den CDU-Vorsitzenden twittert.

Der CDU-Politiker lehnt das Gendern seit Langem ab und spricht sich gegen den Gebrauch im öffentlichen Diskurs aus. Merz’ Aussagen sorgten auf Twitter für einen Eklat.

Friedrich Merz mit skurriler Gender-These – „Für einen Parteivorsitzenden untragbar“

Die Politik-Beraterin Mareile Ihde twitterte etwa als Antwort auf Merz’ Tweet: „Es tut mir leid, aber ich verliere langsam die Fassung. Sind Sie eigentlich noch ganz bei Trost?!“. „Zeit“-Journalistin Katja Berlin, die bei der Wochenzeit unter anderem die berühmten „Torten der Wahrheit“ erstellt, twitterte: „dass denen das selbst nicht langsam langweilig wird.“ Berlin postete dazu ein Balkendiagramm, dass zeigen soll, dass vor allem Konservative über das Gendern diskutieren.

Auch Sportkommentator Frank Buschmann schaltete sich in die Debatte ein und zeigte sich empört: „Denken Sie eigentlich eine Sekunde nach, bevor Sie so etwas twittern? Manche Dinge in diesen Tagen muten ungewohnt und meinetwegen befremdlich an. Aber das Gendern (das mir völlig Wurscht (sic!) ist) ist eher nicht das, was unsere Gesellschaft spaltet!“

Teresa Bücker, Journalistin der „Süddeutschen Zeitung“, hält die Aussage für „einen Parteivorsitzenden untragbar“. „Friedrich Merz muss sowohl von Partei-Kolleg*innen als auch Politik-Journalist*innen damit konfrontiert werden, dass er Lügen verbreitet“, schrieb Bücker.

Friedrich Merz empört mit Gender-Tweet – Antwort auf AfD-Umfragen?

Merz tätigte seine umstrittene Aussage in seinem Newsletter „#MerzMail“, den er damit wohl auch promoten will. „Gendern“ trendete bereits wenige Stunden nach Merz’ Original-Tweet auf Twitter und rief zahlreiche Reaktionen hervor.

Der CDU-Vorsitzende versucht mit seiner Aussage auch, den Aufschwung der AfD in vergangenen Umfragen zu erklären. Die rechtspopulistische Partei hatte in den vergangenen Wochen teilweise die Grünen überholt und war mit der SPD gleichgezogen, einige Umfragen sehen sie derzeit bei 19 Prozent der Stimmanteile. (shh)