CDU-Politiker„Brückenbauer“ – Trauer um Ex-Umweltminister Klaus Töpfer

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Der ehemalige Umweltminister und UNEP-Chef Klaus Töpfer, hier im Jahr 2017, ist gestorben.

Der ehemalige Umweltminister und UNEP-Chef Klaus Töpfer, hier im Jahr 2017, ist gestorben.

Klaus Töpfer ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Töpfer war auch Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP).

Der CDU-Politiker Klaus Töpfer ist gestorben, wie die Partei bestätigt. Er starb nach kurzer, schwerer Krankheit, teilte eine Sprecherin der Bundes-CDU in Berlin mit. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Töpfer wurde 85 Jahre alt. Er starb nach Bericht des „Westfalen-Blatts“ bereits am 8. Juni, er habe sich demnach nach einem Sturz bei einer Veranstaltung nicht mehr erholt. Töpfer war Ehrenbürger von Höxter.

Töpfer gehörte lange Jahre ab 1987 dem Kabinett von Helmut Kohl an, zunächst als Umweltminister, später als Bauminister. Zuvor war Töpfer Umweltminister des Landes Rheinland-Pfalz. 1990 und 1994 trat er als Spitzenkandidat der saarländischen CDU an, unterlag jedoch beide Male Oskar Lafontaine.

Klaus Töpfer durchschwimmt den Rhein

Der Öffentlichkeit im Gedächtnis geblieben ist sein spektakuläres Durchschwimmen des Rheins im Jahr 1988. Im Neoprenanzug sprang Töpfer bei Mainz in die Fluten. Der Bundesumweltminister wollte damit beweisen, dass sich die Wasserqualität dank der Reinhaltepolitik verbessert habe. Töpfer war Deutschlands zweiter Umweltminister - und der erste, der das Amt nachhaltig prägte.

ARCHIV - 13.09.1988, Hessen, Mainz: Angetan mit einer Badekappe, einem Schutzanzug und Schwimmflossen, springt Klaus Töpfer (CDU), damaliger Bundesumweltminister, von Bord eines Polizeibootes in den Rhein. Der damalige Bundesumweltminister wollte mit seinem spektakulären Sprung beweisen, dass nach einer Reihe von Chemikalieneinleitungen die Flüsse wieder regenerierten. (zu dpa: «Ex-Umweltminister Klaus Töpfer gestorben») Foto: Roland Witschel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Mainz: Angetan mit einer Badekappe, einem Schutzanzug und Schwimmflossen, springt Klaus Töpfer (CDU), damaliger Bundesumweltminister, von Bord eines Polizeibootes in den Rhein.

Töpfer schied 1998 aus der Bundesregierung aus und wurde Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Zuvor war er von der UNO-Generalversammlung einstimmig ins Amt gewählt worden. Seine zweite Amtszeit endete 2006, eine erneute Kandidatur lehnte er ab.

Töpfer galt aufgrund seiner Themensetzung als „grüner Schwarzer“ und in Fragen des Klimaschutzes seiner Zeit voraus. 2019 wurde er mit dem NRW-Staatspreis ausgezeichnet. Laudatorin Angela Merkel (CDU) sagte in ihrer Ansprache, Töpfer habe die Notwendigkeit einer Energiewende schon vor vielen Jahren vorausgesehen und vorangetrieben.

Jahrelang galt Töpfer auch als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten. Bis ins hohe Alter wurde er nicht müde, eine nachhaltige Politik anzumahnen.

Parteiübergreifende Anteilnahme am Tod Klaus Töpfers

In ersten Reaktionen auf den Tod Klaus Töpfers äußerten sich zahlreiche Politikerinnen und Politiker beim Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) schrieb, Töpfer habe für das „Aussöhnen von Ökologie und Ökonomie“ gestanden.

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, ebenfalls Grünen-Politiker, schrieb, Töpfer sei ein „Brückenbauer“ gewesen, dem es um die Sache gegangen sei.

CDU-Politiker Peter Altmaier betonte ebenfalls, Töpfers Einsatz „über politische Grenzen hinweg“ sei beispielhaft gewesen. „Er hat mit dafür gesorgt, dass Umweltschutz als übergreifende Aufgabe anerkannt ist“, so Altmaier weiter.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) drückte sein Beileid aus und schrieb: „Wir sind dankbar für seine Weitsicht und seine starke Stimme“. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) würdigte Töpfer als „einen der größten Umweltpolitiker unserer Zeit“. Er habe „vieles von dem, was wir heute diskutieren, schon vor Jahrzehnten vorausgesehen“, so Wüst (cme, mit dpa)

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