Der Kölner Biologe prophezeit nach den Rekordtemperaturen zum Jahresstart nichts Gutes. „Die Erde fackelt ab“, mahnt er vor dem Klimawandel.
Mark Benecke nach Rekord-Februar„Werden mit fast völliger Sicherheit den Höllensommer des Jahrtausends kriegen“
Der Kölner Biologe, Autor und Politiker Mark Benecke hat abermals mit deutlichen Worten auf die globale Klimakrise und deren verheerende Auswirkungen aufmerksam gemacht. In einer Vorlesung an der Hochschule für Finanzwirtschaft und Management in Bonn warnte Benecke die Zuhörerinnen und Zuhörer eindringlich vor der Veränderung der Lebensumstände auf der Erde – und forderte sie auf, selbst etwas dagegen zu unternehmen. Einen Mitschnitt der Vorlesung teilte Benecke auf seinem mit rund 140.000 Abonnenten reichweitenstarken YouTube-Kanal.
Mark Benecke nennt Rekordtemperaturen im Februar in Europa „absolut katastrophal“
Vor allem der extrem warme Jahresbeginn in Deutschland und der Welt mache ihm große Sorgen, erklärt Benecke den Studierenden. Die hohen Temperaturen um diese Jahreszeit seien „nicht nur ungewöhnlich, sondern absolut katastrophal“ und „unvorstellbar“.
2023 war nach globaler Durchschnittstemperatur bereits mit Abstand das wärmste Jahr seit der Industrialisierung. Seit Juni 2023 wurde für jeden Monat eine Rekordtemperatur registriert. Auch in den kommenden Monaten dürften die Landtemperaturen praktisch überall über dem langjährigen Durchschnitt liegen, prognostiziert die Weltwetterorganisation.
Globaler Klimawandel treibt Temperaturen in die Höhe – auch in den Weltmeeren
Auch die Weltmeere verzeichnen außergewöhnliche Wärmerekorde. Nun schon seit etwa einem Jahr liegt die mittlere Oberflächentemperatur im Nordatlantik an jedem einzelnen Tag auf dem höchsten Tagesstand seit Messbeginn vor rund 40 Jahren – meist sogar mit großem Abstand zum bisherigen Tagesrekord. Für die Ökosysteme im Meer habe die Erwärmung fatale Folgen, so Experten, außerdem sei mit mehr zerstörerischeren Extremwetterereignissen zu rechnen.
Der „heißeste jemals gemessene Jahres-Beginn“ sei nur ein Vorbote, so Benecke. Die Geschwindigkeit der globalen Erderwärmung sei erschreckend. „Aus den Erfahrungen der letzten Jahre“ prophezeit der als Kriminalbiologe berühmt gewordene 53-Jährige, dass wir in Deutschland „mit fast völliger Sicherheit (…) den Höllensommer des Jahrhunderts und Jahrtausends kriegen werden“.
Mark Benecke warnt vor Folgen der Klimakrise: „Höllensommer des Jahrhunderts“
Das 1,5-Grad-Ziel sei nachweislich gescheitert, von den wenigen Beschlüssen, die in Sachen Klimaschutz relevant seien, würden kaum welche umgesetzt, monierte der Biologe. Vor allem Profitdenken stehe nachhaltigen Maßnahmen im Wege. „Deswegen fackelt die Erde ab – oder säuft ab – beides gleichzeitig“, so Mark Benecke. Aktuell hoffe die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft, dass es bei drei Grad Erderwärmung bleiben würde.
Schuld an den katastrophalen Folgen trügen auch die Verbraucherinnen und Verbraucher. Wer ständig mit dem Auto fahre, bei Ikea einkaufe, viel Fleisch oder Erdbeeren aus Spanien im Winter esse, der sei mitverantwortlich, erklärte der Kölner den Studierenden in Bonn. „Sie haben es in der Hand, sie können es tun“, forderte er sie auf, Verhaltensweisen zu überdenken.
Benecke, der als Kandidat bei der Oberbürgermeisterwahl in Köln 2015 hinter Henriette Reker und Jochen Ott den dritten Platz erreichte, macht in Vorträgen längerem auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam.
Mit seinen schonungslosen Analysen erreicht er im Netz Zehntausende.