Heute ist Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen. Auch die jüngsten Hasskommentare gegen Baerbock sind in diesem Zusammenhang eine Warnung.
Gewalt an FrauenHass und Häme wie im Fall Baerbock sind geistige Brandstiftung
Am Wochenende war wieder Hochzeit für Frauenhass in den sogenannten Sozialen Netzwerken. Anlass dafür war die Meldung, dass sich Außenministerin Annalena Baerbock und ihr Mann nach 17 Jahren Beziehung getrennt haben.
Wegen ihrer gemeinsamen Töchter baten sie um Privatsphäre. Eine traurige Meldung, eine nachvollziehbare Bitte. Doch in den Kommentarspalten brach ein Schwall von Hass und Häme los, ausschließlich gegen die Grünen-Politikerin. Meist sei die Frau in solchen Fällen fremdgegangen, hieß es in den noch harmloseren Kommentaren.
Oder: Kein Wunder, sie habe sich schließlich nur in der Welt herumgetrieben. Dem Exmann müsse man gratulieren, wie der es überhaupt mit ihr ausgehalten habe. Misogyne, also frauenfeindliche, Narrative, welche die niedrigsten Instinkte bedienten.
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Auch in diesem Jahr wird am Montag, 25. November, der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen begangen, ein Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen.
An Gewalt gegen Frauen und sexistischen Posts dürfen wir uns nicht einfach gewöhnen
Vor wenigen Tagen erst gab das Bundesinnenministerium in seinem erstmals erstellten Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“, bekannt, dass Straftaten gegen Frauen und Mädchen in Deutschland in allen Bereichen steigen. Fast jeden Tag wird mittlerweile ein Femizid begangen, das heißt ein Totschlag oder Mord, oft begangen von Partnern oder Ex-Partnern an Frauen.
In den USA feiern Donald Trumps Jünger den Wahlsieg des verurteilten Sexualstraftäters mit einer Flut sexistischer Posts. Mein Körper, meine Wahl: Der Slogan von Kamala Harris, die für für Abtreibungsrechte kämpfte, wurde von einem rechtsextremen Influencer umgetextet in „your body, my choice“: dein Körper, meine Wahl.
Alles hängt miteinander zusammen. Dass die Straftaten gegen Frauen und Femizide steigen: An solche Nachrichten dürfen wir uns nicht einfach gewöhnen. Verbale Abwertungen und Hass sind geistige Brandstiftung, die zu schlimmen Taten führen. Darum müssen wir schon den Worten entschieden gegenübergetreten, auch, indem wir Plattformen zu mehr Regulierung zwingen.
Was die zunehmend erfolgreichen Rechtsextremen in allen Ländern vereint, ist ihr Frauenhass. Und nein, Politikerinnen müssen das nicht abkönnen! Wie viele von ihnen sollen noch aufgeben, weil sie nur wegen ihres Geschlechts von morgens bis abends Hass über sich ergehen lassen müssen?