Die Klimaaktivisten kritisieren die Ergebnisse der UN-Klimakonferenz. Der Protest trifft die Symbole der weihnachtlichen Besinnlichkeit.
„Besinnlich in die Katastrophe“Letzte Generation besprüht bundesweit Weihnachtsbäume<br>
Die Klimaschutzgruppe Letzte Generation hat in mehreren deutschen Städten Weihnachtsbäume mit oranger Farbe besprüht. In Berlin traf es am Mittwochvormittag einen großen Weihnachtsbaum vor dem Bundesrat nahe dem Potsdamer Platz. Zwei Demonstranten verteilten die Farbe aus Feuerlöschern und ließen sich dabei filmen und fotografieren.
Besprüht wurde nach Angaben der Letzten Generation auch ein aufwendig geschmückter Baum in der Leipziger Mädlerpassage. Die Polizei sperrte den Bereich ab und ermittelt. Nach Angaben der Polizei wurden auch in Oldenburg, München und Nürnberg Bäume von Aktivisten eingefärbt. Nach Angaben der Klimaschützer gab es auch in Rostock und Kiel Aktionen.
Weihnachtsbaumprotest der Letzten Generation: „Besinnlich in die Katastrophe?“
Fotos zeigten Demonstranten mit Plakaten mit der Aufschrift „Besinnlich in die Katastrophe? Nächstenliebe = Klimaschutz“. Die Gruppe teilte mit, trotz „blinkender Lichter, glänzendem Schmuck und festlicher Stimmung“ dürfe der Klimawandel nicht vergessen werden, die Welt rase in eine Zukunft voller Katastrophen.
Alles zum Thema Letzte Generation
- Gruppe von Klimaaktivisten Letzte Generation legt Namen ab
- Wegen Sitzblockaden im März 2023 Erster Klimaaktivist der Letzten Generation tritt Haftstrafe an
- Revision gescheitert Kölner Gericht bestätigt Strafen für Aktivisten der „Letzten Generation“
- Über 20 Aktionen Prozess gegen 21-jährigen Klima-Aktivist in Essen beginnt
- Solarenergie-Expertin im Interview „Man muss den Menschen durch den Dschungel helfen“
- Geldstrafe statt acht Monate Haft Kölner Aktivistin der „Letzten Generation“ ist nach Urteil erleichtert
- Protest Letzte Generation legt Betrieb an mehreren Flughäfen lahm – Auch Köln-Bonn betroffen
Die Protestaktionen geschahen offenbar im Kontext der Weltklimakonferenz, die am Mittwoch zu Ende gegangen ist. „Wir rasen mit Vollgas in die Katastrophe und unsere Regierungen scheitern in Dubai gerade krachend daran, die Notbremse zu ziehen und den überlebensnotwendigen Ausstieg aus den fossilen Energien zu beschließen“, erklärte Simon Lachner, Sprecher der Letzten Generation, in einer Stellungnahme.
„Ich frage mich, wie können wir guten Gewissens in leuchtende Kinderaugen schauen, wohl wissend, dass sie auf eine Zukunft voller Katastrophen zusteuern?“, fügte Lachner an.
UN-Klimakonferenz geht ohne „klaren Ausstieg“ aus fossilen Brennstoffen zu Ende
Die Weltgemeinschaft ruft zwar erstmals bei einer UN-Klimakonferenz zur Abkehr von fossilen Brennstoffen auf. Der zuvor von mehr als 100 Staaten, Wissenschaftlern und Klimaaktivisten geforderte klare Ausstieg („Phase out“) kommt in dem am Mittwoch in Dubai verabschiedeten Abschlusstext allerdings nicht vor.
Die Letzte Generation demonstriert und protestiert seit Anfang 2022 mit Straßenblockaden und weiteren Aktionen für mehr Klimaschutz. Mit Farbe wurde unter anderem auch das Brandenburger Tor in Berlin besprüht. Zahlreiche Ermittlungsverfahren und Prozesse laufen gegen Mitglieder der Gruppe, viele wurden bereits verurteilt. (das/dpa)