AboAbonnieren

„Maischberger“„Habe ihm lange geglaubt“ – Laschet spricht über Querschläge Söders

Lesezeit 2 Minuten
Laschet Söder 041121

Armin Laschet (l.) und Markus Söder im April 2019

Düsseldorf/Köln – Der gescheiterte Unionskanzlerkandidat und scheidende CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat einen Einblick in sein angespanntes Verhältnis zu CSU-Chef Markus Söder gegeben. „Er hat lange Zeit gesagt „Die CDU hat das erste Vorschlagsrecht“. Deshalb war ich erstmal überrascht, dass er überhaupt antrat, weil er ein Jahr lang das Gegenteil gesagt hatte“, sagte Laschet am Mittwoch in der ARD-Sendung „Maischberger. Die Woche“.

„Noch im August 2020 war das gar kein Thema, dass es zu einem Konflikt zwischen CDU und CSU kommen könnte. Und das habe ich lange Zeit geglaubt.“ Nach einem zehntägigen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur im April, bei dem sich Laschet gegen Söder durchgesetzt hatte, gab es wiederholt Sticheleien und Querschüsse des bayerischen Ministerpräsidenten gegen den CDU-Chef.

Maischberger konfrontierte Laschet mit mehreren Zitaten Söders aus dem Wahlkampf, die gegen den Unionskandidaten gerichtet waren. „Sie haben das nie kommentiert“, meinte sie. Laschet machte deutlich, er habe Söder immer wieder angerufen und gesagt: „Markus, lass es. Markus, warum sagst Du jetzt wieder das?“ Söder habe geantwortet: „Nein, das ist falsch zitiert. So habe ich das gar nicht gesagt.“ Laschet kritisierte Söders Erklärungsversuche: „Es waren immer andere.“

Alles zum Thema Armin Laschet

Das könnte Sie auch interessieren:

Auf die Frage, was das über sein Verhältnis zu Söder sage, antwortete Laschet: „Es war lange Zeit sehr gut und ich habe ihm wirklich viel geglaubt. Aber dass im Wahlkampf solche Sätze nicht hilfreich sind, sagen inzwischen viele andere auch.“ Der bei der Bundestagswahl vorerst gescheiterte Unionskanzlerkandidat Laschet hatte ein Bundestagsmandat angenommen und ist jetzt einfacher Abgeordneter in Berlin.

Laschet spürt Wehmut wegen NRW

Wehmütig ist Laschet, weil er sich auch vom Amt des Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens zurückgezogen hat. Auf die Frage, ob der Verlust dieses Amtes mehr schmerze als der Verlust des Parteivorsitzes, antwortete der ehemalige „Landesvater“: „Ja, das ist ein wirklich schönes Amt, weil man ist Regierungschef eines großen Landes, aber man ist auch Repräsentant dieses Landes, trifft sehr viele Menschen im Ehrenamt, hat viele festliche Ereignisse, wo der Ministerpräsident gefragt ist.“

Das zusammenzuführen habe viel Spaß gemacht. „Und insofern, wenn man das dann abgibt, dann hat man Wehmut.“ Laschet hatte erklärt, auch im Falle einer Niederlage bei der Bundestagswahl in Berlin zu bleiben.

Sandra Maischberger sagt, Laschet wirke jetzt viel befreiter als im Wahlkampf. „Das sagt man so, das glaube ich nicht“, meint Laschet und gibt damit einen weiteren Einblick in sein Seelenleben. Der Kontakt zur Bevölkerung fehle ihm. (dpa, red)