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Kuriose Aktion auf RollfeldMann nach Scholz-Umarmung angeklagt – Staatsanwalt nennt Details

Lesezeit 2 Minuten
Brandenburg, Schönefeld: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht im August auf dem militärischen Teil des Flughafens BER Berlin Brandenburg zum Airbus der Luftwaffe für den Flug in die Republik Moldau. (Symbolbild)

Brandenburg, Schönefeld: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht im August auf dem militärischen Teil des Flughafens BER Berlin Brandenburg zum Airbus der Luftwaffe für den Flug in die Republik Moldau. (Symbolbild)

Der Mann, der im Mai 2023 mit seinem Auto dem Konvoi des Kanzlers gefolgt war, wird nun angeklagt.

Die Tat ist nun über anderthalb Jahre her: Völlig unvermittelt hatte ein Mann Bundeskanzler Olaf Scholz im Mai 2023 auf dem Rollfeld des Frankfurter Flughafens in die Arme geschlossen. Nun erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn und nennt Details zu dem Vorfall.

Dem Mann werde Gefährdung des Straßenverkehrs und Hausfriedensbruch vorgeworfen, sagte der Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft, Dominik Mies, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Anklage reichte die Behörde demnach beim Amtsgericht Frankfurt ein.

Mann fing Olaf Scholz vor dem Flugzeug ab

Der 50-Jährige hatte sich damals mit seinem Privatwagen dem Konvoi von Scholz angeschlossen. So war er auf das Flughafengelände gelangt. Als der Kanzler seine Limousine auf dem Rollfeld verließ, stürmte der Fahrer des Autos auf Scholz zu, schüttelte ihm die Hand und umarmte ihn.

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Scholz habe es geschehen lassen, schilderten diverse Medien nach der kuriosen Aktion. Erst in diesem Augenblick seien die BKA-Personenschützer und Polizisten auf die potenziell bedrohliche Situation aufmerksam geworden und hätten den Mann festgenommen.

Angeklagter stand offenbar unter starkem Drogeneinfluss

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann nicht gewusst habe, wer in dem Konvoi mitfährt, den er zufällig auf der Autobahn entdeckt hatte. Ermittlungen ergaben, dass der Mann unter starkem Einfluss von Kokain oder Crack stand.

Zwischenzeitlich soll er seinen Cousin in dem Konvoi erkannt haben wollen, weil dieser einen ähnlichen Wagen fahre. Die Autos hätten „so freundlich“ auf ihn gewirkt.

Der Vorfall hatte damals eine Debatte über die Sicherheitsdienste ausgelöst. Scholz blieb nach außen gelassen. Er habe sich zu keiner Zeit bedroht gefühlt, ließ er damals erklären.

„Bild“ zitierte nach dem Vorfall Kanzleramtskreise mit den Worten: „Für Olaf Scholz war es in der konkreten Situation kein großer Vorfall, nur eine überraschend innige Umarmung. Im Rückblick stellt sich heraus, was da alles hätte passieren können.“ Scholz' BKA-Team habe intern zugegeben, dass es zu einer derartigen Situation nicht noch einmal kommen dürfe. (oke/dpa)