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Lagebild des BundeskriminalamtsBKA sieht Prinz Harry als Ziel von Islamisten

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Prinz Harry, Herzog von Sussex, diente als Soldat in Afghanistan. Das macht ihn laut BKA zum Feindbild von Islamisten. Im Bild ist er im Porträt zu sehen, dahinter ein Polizist.

Prinz Harry, Herzog von Sussex, diente als Soldat in Afghanistan. Das macht ihn laut BKA zum Feindbild von Islamisten.

Islamisten rufen im Internet zu Anschlägen auf. Laut BKA-Analytikern auch gegen den britischen Royal Prinz Harry. Sie werten den Aufruf „als symbolischen Racheakt sowie die Bestrafung aller Israel-Unterstützer“.

Gleich zweimal kämpfte Prinz Harry in Afghanistan. Nach eigenen Angaben tötete der britische Royal bei diesen Einsätzen 25 Taliban. Inzwischen droht ihm wohl selbst Gefahr. Vor einer Woche rief die Medienstelle der Al-Qaida-Terrororganisation AS-Sahab Media Foundation die muslimische Bevölkerung zur Unterstützung der islamistisch-palästinensischen Terror-Miliz Hamas auf – indem sie zu einem Anschlag gegen den britischen Royal aufstachelte.

Laut einem neuen Lagebild des Bundeskriminalamts (BKA), das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, forderten die militanten Islamisten „blutige Angriffe und Revolutionen für die Unterstützung der Palästinenser einzusetzen“. Unter anderem sollten Attacken auf Luftwaffenpersonal im Westen erfolgen. Insbesondere sollten die USA und Prinz Harry, der mit seiner Frau Meghan und den beiden Kindern dort lebt, das Ziel sein.

IS: „Kämpft gegen diejenigen von den Ungläubigen, die in eurer Nähe sind“

Die BKA-Analytiker werteten den Aufruf „als symbolischen Racheakt sowie die Bestrafung aller Israel-Unterstützer“. Prinz Harry habe sich demnach durch seine Beteiligung als Soldat im Krieg in Afghanistan schuldig gemacht; seine Hinrichtung gelte den Extremisten demnach „als ein befriedigendes Ziel“, heißt es in dem Report.

Den Erkenntnissen der Staatsschützer zufolge versuchen etliche Terror-Organisationen über die Hamas-Schiene mittels einer Propagandaoffensive den Dschihad („Heiligen Krieg“) gegen die westlichen „Kreuzritter und Zionisten“ anzuheizen. Die Terror-Miliz „Islamischer Staat“ (IS) rief in einem Pamphlet wörtlich auf: „Kämpft gegen diejenigen von den Ungläubigen, die in eurer Nähe sind.“

Besonders besorgt beobachten die deutschen Sicherheitsbehörden immer wieder Aufrufe zu so genannten „Lone-Actor-Attacken gegen Juden und Christen westlicher Staaten“. So warb ein Al Qaida-Unterstützungsnetzwerk für Angriffe mit Bomben und Messern, um die „Tötung und Vernichtung des palästinensischen Volkes vergelten“.

Strafverteidiger des 29-jährigen Islamisten aus Duisburg legt Beschwerde gegen die Inhaftierung ein

Die Hetze im Netz fällt auch hierzulande auf fruchtbaren Boden. Tarik S., 29, aus Duisburg hatte als IS-Kämpfer fünf Jahre Haft bis 2021 abgesessen. Zwei Jahre später soll der Dschihadist eine tödliche Attacke auf eine pro-israelische Versammlung mit einem Lkw geplant haben. Am 24. Oktober wurde er wegen der Verabredung zu einem Mordverbrechen inhaftiert. Der Hinweis auf die Chats erfolgte durch einen ausländischen Nachrichtendienst.

Sein Verteidiger Mutlu Günal teilte dieser Zeitung mit, dass er vergangenen Mittwoch Haftbeschwerde eingelegt habe. „Die vermeintliche Verdachtslage besteht einzig aus Mutmaßungen“, so Günal. So sei etwa völlig unklar, wer dem BKA im Rahmen eines polizeilichen Nachrichtenaustausches was genau mitgeteilt habe. „Ich glaube nicht, dass mein Mandant noch lange in Haft bleiben wird“, zeigte sich der Anwalt zuversichtlich.

Vor vier Tagen kamen ein 16-jähriger tschetschenischer Jugendlicher aus Wittstock (Brandenburg) und sein mutmaßlicher 15-jähriger deutsch-afghanischen Komplize aus Burscheid unter Terrorverdacht in U-Haft. Laut der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf hatten sich die beiden Islamisten per Chat darüber ausgetauscht, einen Kleinlaster auf einem Weihnachtsmarkt in Leverkusen explodieren zu lassen.