Die Unsicherheit über die Zukunft sozialer Dienstleistungen sei so groß wie nie, warnte die Freie Wohlfahrtspflege NRW in einer Stellungnahme an den Landtag.
Soziale Infrakstruktur in GefahrSozialverbände kritisieren finanzielle Unsicherheit in NRW
Die Sozialverbände in Nordrhein-Westfalen sehen die soziale Infrastruktur in dem Bundesland in Gefahr. Die Unsicherheit über die Zukunft sozialer Dienstleistungen sei so groß wie nie, warnte die Freie Wohlfahrtspflege NRW in einer Stellungnahme an den Landtag. Viele Einrichtungen stünden vor akuten Finanzierungsproblemen.
Die Träger bekämen oft seit Jahren unveränderte Pauschalen. Dies wirke sich - verstärkt durch die hohe Inflation - faktisch wie Kürzungen aus. Bund, Länder und Kommunen müssten mehr zur Rettung der sozialen Infrastruktur tun. Bereits jetzt würden soziale Angebote reduziert oder eingestellt, kritisieren die Verbände.
Träger stehen unter finanziellem Druck
Während die Träger in der Vergangenheit öffentliche Unterfinanzierungen durch Spenden oder Mitgliedsbeiträge abgefedert hätten, seien solche Rücklagen vielerorts aufgebraucht - etwa durch die Corona-Pandemie. Aktuell seien die Träger auch durch steigende Personalkosten belastet. Diese Kostensteigerungen müssten sich in höheren Refinanzierungen für die Träger niederschlagen. Sonst kämen sie an ihre finanzielle Leistungsgrenze oder könnten die Mitarbeitenden nicht angemessen bezahlen.
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Die Leidtragenden der Situation sind den Verbänden zufolge Mitarbeitende, Klienten sowie Angehörige. Bereits jetzt wanderten viele Beschäftigte in weniger eng finanzierte Bereiche ab. Dies verschärfe den Fachkräftemangel in sozialen Organisationen.
Etatberatung des Landtages steht bevor
Die Verbände äußerten sich zu den Etatberatungen des Landtages für das kommende Jahr. Am 19. Oktober tagt dazu der Haushalts- und Finanzausschuss. Für den gleichen Tag ruft die Freie Wohlfahrtspflege NRW zu einer Kundgebung vor dem Landtag unter dem Motto „NRW bleib sozial!“ auf.
Zu dem Dachverband gehören Caritas, Diakonie, Deutsches Rotes Kreuz, Arbeitwohlfahrt (AWO), der Paritätische sowie Landesverbände der jüdischen Gemeinden.