„Würde gerne reisen“Tochter von Putin-Sprecher klagt über Sanktionen gegen Russland
Moskau – Ihr Instagram-Profil hat alles, was das Klischee einer Influencerin erfüllt: Posen in hipper Designer-Kleidung, Bilder aus dem Fitnessstudio, mit dem Hund oder im prunkvollen Hotel. Aber Elizaveta Peskova ist nicht irgendjemand, sie ist die Tochter von Dmitry Peskov, Chefsprecher von Wladimir Putin. Gegen den Sprecher haben die USA Sanktionen verhängt – worüber sich Elizaveta Peskova beschwert. Sie habe keine Verbindung zum Krieg in der Ukraine.
Das US-Finanzministerium hat bereits am 11. März umfangreiche Sanktionen gegen Personen verhängt, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahestehen. In einer Mitteilung heißt es, dass Putin-Sprecher Peskov der „Chefpropagandist“ Russlands sei, seine Nähe zu Putin habe ihm großen Reichtum gebracht, weswegen gegen ihn und seine Familie Sanktionen erwirkt werden.
US-Sanktionen gegen Russland: Auch Putin-nahe Familien sanktioniert
Wie nah die Familie Peskov Putin wirklich steht und ob es zu Bereicherungen gekommen ist, ist allerdings unklar. Der britische „Guardian“ berichtete 2019, dass allein das Vermögen der Ehefrau des Putin-Sprechers, Tatiana Navka, auf rund neun Millionen Euro geschätzt wird. Auch die Tochter des Putin-Sprechers zeigte sich auf Instagram gerne prunkvoll, doch woher das Geld für Luxushotels und Co. kommt, ist unklar.
Elizaveta Peskova, die sich auf Instagram nur Lisa Peskova nennt, folgen rund 250.000 Menschen. Allerdings wurde in Russland das soziale Netzwerk ebenso wie Facebook am 13. März gesperrt. Seitdem ist sie zum Messenger Telegram umgezogen und hat sich dort in einem Statement gegen die US-Sanktionen gestellt.
„Meiner Meinung nach ist es unsinnig, erwachsene Kinder zu bestrafen, die schon lange ihr Privat- und Berufsleben geführt haben“, schreibt sie auf Russisch. Auch Verwandte und Familienmitglieder mit Sanktionen zu belegen, nannte sie „Wahnsinn“. Die USA begründen die Sanktionen auch damit, dass die Familien der Putin-Treuen und Oligarchen den Krieg in der Ukraine ermöglichen. Peskova nannte das in ihrem Telegram-Statement „Hexenjagd“.
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Auch in weiteren Statements soll sie die Sanktionen und den Krieg in der Ukraine kommentiert haben. Der „Stern“ berichtet, sie habe die Sanktionen als „unfair“ kommentiert, besonders auch, weil sie schon mit neun Jahren in den USA war und gerne wieder reisen würde. Dies ist angesichts der Sanktionen nicht gestattet.
Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte am Mittwoch via Twitter an, dass die Regierung an weiteren Sanktionen gegen Russland arbeitet. Auch die US-Sanktionen werden wohl vorerst nicht aufgehoben. (mab)