Das Aufklärungsflugzeug A-50 ist eine Kommandozentrale in der Luft – die Ukraine will nun eins der wenigen Exemplare abgeschossen haben.
Militär-Jet mehr als 300 Millionen Euro wertUkraine meldet Abschuss von seltener russischer AWACS-Maschine
Von Peter Stroß
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Ein russisches Aufklärungsflugzeug des Typs A50U in Nowosibirsk (Archivbild)
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Die Ukraine hat am Montag einen empfindlichen Schlag gegen die russischen Luftstreitkräfte vermeldet. Den eigenen Angaben nach konnte die Luftabwehr erfolgreich zwei strategische russische Militärjets ausschalten.
Ukraine meldet Abschuss von Aufklärungsflugzeug vom Typ A-50
Kyrylo Budanov, der Chef der Hauptdirektion für Aufklärung des Verteidigungsministeriums, erklärte am Montag gegenüber „The War Zone“, dass die ukrainischen Streitkräfte ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ A-50 zerstört und eine Iljuschin Il-22M beschädigt hätten.
Eine A-50U bei der Landung (Archivbild)
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Der ukrainische Oberbefehlshaber Walery Saluschny gratulierte den Streitkräften zu der „perfekt geplanten Operation“. Demnach dienten die Flugzeuge der Aufklärung, der Identifikation von Zielen und der Koordination der Truppen. Über die Art des Abschusses gab es keine Angaben.
Kreml dementiert Abschuss von A-50 nicht, bestätigt Verlust aber auch nicht
Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht, die ukrainische Zeitung „Ukrainska Pravda“ nennt allerdings verschiedene Quellen, die unabhängig voneinander über den Abschuss berichtet hätten. So sei der Verlust unter anderem sowohl vom ukrainischen Geheimdienst, als auch in russischen Telegramkanälen bestätigt worden.
In Moskau wollte man den Verlust erwartungsgemäß zunächst nicht kommentieren. Auf Berichte über den Abschuss zweier Militärflugzeuge über dem Asowschen Meer angesprochen, verwies Kremlsprecher Dmitri Peskow laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria auf das russische Verteidigungsministerium.
„Nein, es gibt keine Informationen. Es handelt sich schließlich um ein Thema, das den Verlauf einer speziellen Militäroperation betrifft, und deshalb empfehle ich, sich an das Verteidigungsministerium zu wenden“, so Peskow, der den Abschuss somit zunächst weder dementierte noch bestätigte.
Abschuss würde herben Verlust für russische Streitkräfte bedeuten
Wenn sich die Berichte als wahr erweisen, würde dies einen erheblichen Verlust für Wladimir Putin und die russischen Luftstreitkräfte bedeuten. Insbesondere die A-50 wird als entscheidendes Instrument für die Luftraumüberwachung angesehen.
Die Maschine mit dem Spitznamen „Bumblebee“ und dem NATO-Berichtsnamen „Mainstay“ dient als luftgestütztes Warn- und Kontrollsystem (AWACS). Experten gehen davon aus, dass Russland nur etwa über ein Dutzend A-50 verfügt, ein einzelnes Exemplar soll Medienberichten zufolge über 300 Millionen Euro wert sein.
A-50 ist fliegende Kommandozentrale
Das AWACS-Flugzeug ist in der Lage, Kampfflugzeuge bei der Luftabwehr oder bei Bodenangriffsmissionen zu koordinieren und überwacht gleichzeig feindliche Maschinen. Die fliegende Kommandozentrale kann während des Flugs aufgetankt werden und somit lange in der Luft bleiben. Die A-50 fliegen in der Regel mit einer 15-köpfigen Besatzung.
Eine ihrer entscheidenden Fähigkeiten ist die „Look-Down“-Radarüberwachung. Dadurch ist es möglich, tief fliegende Flugzeuge zu erfassen, die von herkömmlichen Bodenradargeräten möglicherweise übersehen werden könnten. Diese Fähigkeit ermöglicht auch die Ortung von Langstrecken-Drohnen sowie von Marschflugkörpern.
Die Iljuschin Il-22M, die ebenfalls abgeschossen und beschädigt worden sein soll, dient auch als ein fliegender Gefechtsstand am Himmel.