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Enorme Explosion in KrasnodarUkraine attackiert erneut russisches Depot – und vernichtet wohl auch Kims Munition

Lesezeit 3 Minuten
Ein Screenshot aus einem Video soll die heftige Explosion in Krasnodar zeigen. Die ukrainische Armee hat dort offenbar ein russisches Munitionsdepot mit Drohnen angegriffen.

Ein Screenshot aus einem Video soll die heftige Explosion in Krasnodar zeigen. Die ukrainische Armee hat dort offenbar ein russisches Munitionsdepot mit Drohnen angegriffen.

Kiew hat erneut ein russisches Depot angegriffen. In Krasnodar soll von Nordkorea gelieferte Munition gelagert worden sein.

Die Ukraine hat offenbar erneut erfolgreich ein russisches Munitionsdepot angegriffen, das berichten ukrainische Medien übereinstimmend. Demnach trafen Drohnen ein russisches Depot in Tichorezk in der Region Krasnodar. Aufnahmen in den sozialen Netzwerken, die aus Krasnodar stammen sollen, zeigten eine enorme Explosion. Unabhängig überprüfbar sind diese Videos derzeit nicht.

Die russische Armee meldete unterdessen, in der Nacht zu Samstag seien mehr als hundert ukrainische Drohnen abgewehrt worden. Es seien „101 ukrainische Drohnen“ über russischem Staatsgebiet zerstört und von den zuständigen Luftabwehrsystemen abgefangen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium im Onlinedienst Telegram mit.

Ukrainischer Drohnenangriff: Aufnahmen zeigen enorme Explosion

18 Drohnen stürzten demnach über der Region Krasnodar ab, die an die 2014 von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim grenzt. Moskaus Behörden erwähnen erfolgreiche ukrainische Angriffe üblicherweise nicht, sondern beschränken sich auf die Angabe angeblich abgewehrter Drohnen und Geschosse.

Während es in anderen Regionen nach Angaben der örtlichen Behörden angeblich keine Schäden oder Verletzte gegeben haben soll, räumte der Gouverneur von Krasnodar, Venjamin Kondratjew, ein, dass „herabfallende Trümmer einer Drohne“ in Tichorezk „ein Feuer verursacht“ hätten, das sich „auf explosive Objekte“ ausgebreitet habe.

Ortschaft in Russland nach Drohnenangriff evakuiert

Die Bewohner der Ortschaft seien evakuiert worden, Verletzte habe es nicht gegeben, fügte Kondratjew auf Telegram hinzu. Russische Behörden berichten regelmäßig über angebliche „Trümmerteile“ von abgeschossenen Drohnen, die für Brände verantwortlich sein sollen. Auch beim Angriff in Krasnodar spricht jedoch zunächst mehr für einen direkten Treffer durch eine ukrainische Drohne.

Ein Screenshot soll die Explosion in Toropets am 18. September zeigen. Die Ukraine hat dort ein großes russisches Munitionsdepot angegriffen.

Ein Screenshot soll die Explosion in Toropets am 18. September zeigen. Die Ukraine hat dort ein großes russisches Munitionsdepot angegriffen.

Moskau hatte zuletzt mitgeteilt, dass nahezu täglich ukrainische Drohnen abgeschossen würden. Kiew reagiert damit nach eigenen Angaben auf russische Angriffe seit Beginn von Moskaus Offensive in der Ukraine im Februar 2022. Es ist bereits der zweite erfolgreiche ukrainische Angriff auf russische Munitionsdepots in dieser Woche.

Zweiter Angriff auf russische Munitionsdepots in dieser Woche

Zuvor hatte Kiew am vergangenen Mittwoch ein großes russisches Munitionsdepot in der Region Twer attackiert, auch dort kam es zu einer massiven Explosion. Bewohner der Region fürchten angesichts der heftigen Detonation kurzzeitig sogar einen Atomschlag, wie sich russischen Telegram-Kanälen entnehmen ließ.

Das nun angegriffene Depot ist laut ukrainischen Medienberichten allerdings bedeutend kleiner als die Anlage in Twer. Besonders an dem Depot in Tochorezk sei jedoch, dass dort auch die von Nordkorea an Russland gelieferte Artilleriemunition gelagert werde. Neben Munition sollen dort auch Artilleriesysteme gelagert worden sein.

Berichte: Nordkoreanische Munition in Krasnodar gelagert

„Die Container kommen zunächst im Hafen von Najin an, werden dann mit einem Containerschiff in die Region Primorje und anschließend zum 719. Artilleriestützpunkt in der Region Krasnodar transportiert“, zitierte der ehemalige Kiewer Regierungsberater Anton Geraschtschenko einen älteren Medienbericht über nordkoreanische Munitionslieferungen. Überprüfen lassen sich diese Angaben jedoch nicht.

Unbestätigte Berichte gibt es derweil auch über einen Großbrand auf einer nahegelegenen Militärbasis in Krasnodar, die in der Vergangenheit vor allem von der Söldnergruppe Wagner genutzt worden sein soll. Auf dem Stützpunkt Mokino in der Region sei demnach nach einem ukrainischen Drohnenangriff ebenfalls ein Feuer ausgebrochen, hieß es in den Berichten.

Was die Ukraine mit den Angriffen tief auf russischem Gebiet bezwecken könnte, erklärte unterdessen am Samstag der Sicherheitsexperte Nico Lange. „Riesige russische Munitionsdepots bei Tver und Krasnodar wurden durch ukrainische Drohnen unschädlich gemacht“, schrieb Lange bei X. „Die Ukraine hat nicht den Kreml angegriffen. Es gibt keine Eskalation, sondern viel weniger russische Munition und damit weniger Opfer. Darum geht es bei Deep Strikes.“ (mit dpa)