Die nordkoreanischen Verluste in Kursk scheinen immer größer zu werden. Derweil sickert durch, wie viel Putin sich Kims Hilfe kosten lässt.
Putin zahlt Kim enorme Summen„Perfekte Ziele“ – USA melden Hunderte tote und verletzte Nordkoreaner
Die auf Seiten Russlands kämpfenden nordkoreanischen Einheiten haben nach Einschätzung eines US-Regierungsvertreters bei Gefechten mit der ukrainischen Armee in der russischen Grenzregion Kursk hohe Verluste erlitten. „Nach unserer jüngsten Schätzung hat Nordkorea mehrere hundert Opfer zu beklagen“, sagte der US-Militärverantwortliche am Dienstagabend in Washington. Die von ihm genannte Opferzahl schließe leicht verletzte Soldaten ebenso wie getötete Soldaten ein, sagte der Regierungsvertreter weiter.
Es seien Soldaten jeden Dienstgrades betroffen. „Dies sind keine kampferprobten Truppen. Sie waren noch nie in einem Gefecht“, fuhr er fort. Die Angaben aus den USA decken sich somit mit den jüngsten Berichten aus der Ukraine. Dort war zuletzt von Dutzenden getöteten Nordkoreaner in Kursk die Rede gewesen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Russland zudem vorgeworfen, die Verluste vertuschen zu wollen – und dabei menschenverachtende Methoden einzusetzen.
Putins Nordkoreaner in Kursk: USA schätzen mehrere hundert Opfer
Russland und Nordkorea hatten ihre militärische Zusammenarbeit nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 verstärkt. Im Juni unterzeichneten beide Länder einen Verteidigungspakt, der in diesem Monat in Kraft trat. Ab Mitte Oktober gab es dann die ersten Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland. Nach Schätzungen der US-Regierung schickte Nordkorea rund 10.000 Soldaten zur Verstärkung der russischen Einheiten.
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Für Nordkoreas Diktator Kim Jong Un scheinen die Deals mit Kremlchef Wladimir Putin ein lukratives Geschäft mit dem Tod zu sein. Laut einem Bericht der „New York Times“ hat Nordkorea Russland mittlerweile in 20.000 Schiffscontainern mit Waffen versorgt. Dazu gehörten Millionen Artilleriegeschosse, ballistische Raketen, Raketenwerfer und Haubitzen.
Kim Jong Uns lukratives Geschäft mit dem Tod
Das isolierte Land habe damit bis zu 5,5 Milliarden US-Dollar eingenommen. Mehr als 500 Millionen Dollar zahle Russland unterdessen jährlich für die Entsendung der nordkoreanischen Truppen, berichtete die US-Zeitung weiter.
Selenskyj hatte bereits am Wochenende erklärt, Russland setze bei den Kämpfen in Kursk „in erheblichem Ausmaß“ nordkoreanische Soldaten ein. Diese kämpften in gemischten Einheiten an der Seite russischer Soldaten.
„Sie sind perfekte Ziele für unsere Artillerie und Drohnen“
Am Montag erklärte der ukrainische Militärgeheimdienst, es seien dort mindestens 30 nordkoreanische Soldaten getötet oder verletzt worden. Die ukrainischen Spezialkräfte berichteten derweil von 50 getöteten Nordkoreaner in drei Tagen.
Auch bei der ukrainischen Armee war von unerfahrenen Kämpfern die Rede, die sich durch offenes Gelände bewegen und somit angreifbar machen würden. „Sie sind perfekte Ziele für unsere Artillerie und Drohnen. Die Russen verhalten sich nicht so“, sagte ein ukrainischer Kommandeur gegenüber Medien.
Die ukrainische Armee war im August in der Region Kursk einmarschiert und hatte dort mehrere hundert Quadratkilometer besetzt. Mittlerweile musste sie aber einen großen Teil des eroberten Gebiets wieder aufgeben. Am Dienstag erklärte die ukrainische Armeeführung, Russland habe in der Region eine „intensive“ Gegenoffensive gestartet. (mit afp)