Ein neuer Bericht deutet darauf hin, dass die nordkoreanischen Truppen, die Putin eigentlich helfen sollen, in Russland allerlei Probleme haben.
Wegen Sprachbarriere die Falschen angegriffen?Nordkoreanische Truppen sollen verbündete Kämpfer getötet haben
Seit November sollen nordkoreanische Streitkräfte Russland im Krieg gegen die Ukraine vor Ort unterstützen. Berichten zufolge haben die Einheiten aus Ostasien dabei einige Probleme. So sollen nordkoreanische Soldaten, die im Gebiet Kursk operieren, vor Kurzem Fahrzeuge des tschetschenischen Spetsnaz-Bataillons „Achmat“ beschossen haben. Dies berichtet das Institut für Kriegsstudien (ISW) unter Berufung auf den ukrainischen Militärgeheimdienst. Bei dem Vorfall seien acht Tschetschen getötet worden.
Nordkoreaner sollen tschetschenische Kämpfer in Kursk getötet haben
Grund für die Verwechslung sei vermutlich die Sprachbarriere zwischen den russischen und nordkoreanischen Streitkräften. Die Verständigungsprobleme sind laut dem ukrainischen Geheimdienst für grundlegende Probleme verantwortlich. So sei die notwendige Kampfkoordination zwischen russischen und nordkoreanischen Streitkräften nur schwer möglich.
Die Folge: Die nordkoreanischen Streitkräfte hätten im Gebiet Kursk mit hohen Verlusten zu kämpfen, so das ISW in seinem täglichen Report.
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Schlecht ausgebildet, schlecht integriert: Nordkoreanische Truppen sollen in Russland Probleme haben
„Die schlechte Integration und die anhaltenden Kommunikationsprobleme zwischen russischen und nordkoreanischen Streitkräften werden wahrscheinlich in naher Zukunft weiterhin zu Reibungen bei russischen Militäroperationen im Gebiet Kursk führen“, lautet das verheerende Fazit.
Nordkorea unterstützt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit rund 10.000 Soldaten, die nach einer kurzen Ausbildung mit neuer Bewaffnung und Ausrüstung an die Front bei Kursk verlegt wurden. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj seien diese immer öfter an Angriffen auf ukrainische Stellungen in der russischen Grenzregion Kursk beteiligt. „Vorläufigen Informationen zufolge haben die Russen damit begonnen, Soldaten aus Nordkorea bei Angriffen einzusetzen – und das in erheblichem Ausmaß“, sagte Selenskyj am Samstag. Demnach setze die russische Armee die Nordkoreaner in gemischten Einheiten in Kursk ein.
Ukraine berichtet über erhebliche Verluste bei nordkoreanischen Soldaten
In Kursk hatte die ukrainische Armee im August eine Offensive begonnen. Es sei davon auszugehen, dass die nordkoreanischen Soldaten „auch in anderen Bereichen an der Front“ eingesetzt werden könnten, fügte der ukrainische Präsident in der seiner täglichen Videobotschaft hinzu. Es gebe bereits erhebliche Verluste unter den Nordkoreanern.
Selenskyj hatte bereits im November gesagt, dass „einige“ nordkoreanische Soldaten an Kampfhandlungen teilgenommen und Verluste erlitten hätten.
In der Nacht zu Montag sind die Fronten der Ukraine derweil erneut von schweren Gefechten mit Artillerieunterstützung erschüttert worden. Der Generalstab in Kiew führte in seinem abendlichen Lagebericht insgesamt 214 Kämpfe an den verschiedenen Frontabschnitten auf. Schwerpunkte waren einmal mehr die Regionen um Pokrowsk und Kurachowe am Rande des Donbass, wo russische Truppen in den vergangenen Tagen mit Massenangriffen größere Geländegewinne erzielt hatten. Beide Seiten widersprachen sich in ihren Berichten, so dass ein unabhängiger Blick auf den exakten Frontverlauf nicht möglich war. „Die Lage dort ist und bleibt ernst“, sagte dazu der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Kursk bleibt schwer umkämpft
Der Militärblog „DeepState“ meldete, dass die ukrainischen Streitkräfte zumindest ihre Stellung bei Kolisnykivka in der Region Charkiw wiederhergestellt hätten.
Auch die von der Ukraine besetzten Abschnitte in der westrussischen Region Kursk waren einmal mehr schwer umkämpft. Russische Truppen versuchten, die von ukrainischen Einheiten seit dem Sommer besetzten Gebiete zurückzuerobern. Die in die russischen Verbände eingegliederten nordkoreanischen Soldaten erlitten dabei nach ukrainischen Berichten erstmals schwere Verluste. (mit dpa)