Trotz der andauernden Gefechte in der Ukraine sowie im russischen Kursk feiern in Russland am 7. Oktober zahlreiche Menschen den 72. Geburtstag von Wladimir Putin.

Viel Grund zum Feiern hatte der Kremlchef am Morgen allerdings zunächst nicht. Durch einen ukrainischen Drohnenangriff geriet ein großes Tanklager auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim in Brand. Der Generalstab in Kiew bestätigte den nächtlichen Angriff.

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Die Rauchsäulen über der Südküste der Krim waren weithin zu sehen – ein Feuerwerk zum Geburtstag, auf das Putin sicher gern verzichtet hätte. Die örtlichen russischen Behörden bestätigten den Brand, äußerten sich aber nicht zu dem Drohnenangriff.

In Moskau hielt man wenig überraschend zum Geburtstag des russischen Präsidenten ebenfalls nicht inne und setzte ohne Unterbrechungen die Angriffe auf ukrainische Stellungen fort. Russland griff die Ukraine in der Nacht ebenfalls mit Kampfdrohnen an. Am Morgen wurden zudem drei Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) abgefeuert, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte. Zwei dieser Raketen seien im Gebiet Kiew abgefangen worden. Trümmerteile stürzten an mehreren Stellen der Hauptstadt Kiew ab, richteten aber nur geringe Schäden an.

Wladimir Putin feiert 72. Geburtstag im Büro

In Moskau war man indes am Montag um andere Schlagzeilen bemüht. „Putin feiert seinen Geburtstag im Büro“, titelte die Staatsagentur Tass – und gab einen ungewohnt detaillierten Einblick in die Geburtstagspläne des 1952 in Sankt Petersburg geborenen Politikers. Wie in den vergangenen Jahren werde das Staatsoberhaupt seinen Geburtstag am Arbeitsplatz feiern, hieß es. Von dort empfange er Glückwünsche ausländischer Staatsoberhäupter, führe am Vormittag „eine Reihe von privaten Arbeitssitzungen“ durch und werde später mit den Staatschefs der GUS zusammentreffen.

Putin empfängt die Chefs der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), einen Tag vor dem geplanten Gipfel der Länder. Der russische Präsident verbringt immer wieder seinen Geburtstag mit den Staatschefs früherer und bis heute meist autoritär geführter Ex-Sowjetrepubliken, darunter Emomali Rachmon aus Tadschikistan und der als letzter Diktator Europas bekannte belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko. Laut der russischen Staatsagentur Ria nehmen außerdem Vertreter Aserbaidschans, Armeniens, Kasachstans, Kirgisistans, Usbekistans und Turkmenistans am GUS-Gipfel am 8. Oktober in Moskau teil.

Kreml-Propaganda: Wladimir Putin arbeitet auch am Geburtstag

Laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow könne sich Putin auch an seinem Geburtstag „nicht einen Tag völliger Ruhe leisten“. Überhaupt gebe es für den nun 72-Jährigen keine festen Arbeitszeiten, ließ Peskow weiter wissen. „Wenn nötig, nimmt er sogar nachts Berichte entgegen.“

Wladimir Putin selbst kommt im Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur auch zu Wort. Er wolle keine unnötige Aufmerksamkeit auf seinen Geburtstag lenken. „Es ist mein Geburtstag, kein nationaler Feiertag. Ich halte es für unbescheiden, die Bedeutung dieses Ereignisses zu übertreiben“, so das Staatsoberhaupt laut Tass.

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David Schmitz

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Er wolle mit Freunden und Verwandten feiern und trotz „seines vollen Terminkalenders“ den Abend für seine Familie freihalten. Tass gab sogar einen Einblick, welche Geschenke Wladimir Putin in der Vergangenheit von aktuellen oder ehemaligen Staatschefs angeblich erhalten habe.

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Zu seinem 70. Geburtstag habe er vom belarussischen Präsidenten Lukaschenko einen Traktor erhalten. Zuvor habe er von Turkmenistans ehemaligem Präsidenten Gurbanguly Berdimuhamedov einen Hundewelpen und vom ehemaligen italienischen Ministerpräsident Silvio Berlusconi einen Bettbezug geschenkt bekommen.

Offizielle Glückwunschbekundungen von anderen Staatsoberhäuptern für Putin waren am Montag rar. Ramsan Kadyrow, Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien und selbsternannter „Fußsoldat“ Putins, gratulierte dem Präsidenten auf Telegram. „Heute ist der Geburtstag unseres nationalen Führers“, schrieb „Putins Bluthund“ um Mitternacht.