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Zweite GeiselfreilassungHamas übergibt vier israelische Geiseln an das Rote Kreuz

Lesezeit 3 Minuten
Vier israelische Soldatinnen zeigen sich nach ihrer Freilassung in Gaza-Stadt, bevor sie am Samstag, 25.01.2025 dem Roten Kreuz übergeben werden.

Vier israelische Soldatinnen zeigen sich nach ihrer Freilassung in Gaza-Stadt, bevor sie am Samstag, 25.01.2025 dem Roten Kreuz übergeben werden.

Vier weitere israelische Geiseln wurden zurück nach Israel gebracht. Das Rote Kreuz nahm die Soldatinnen in Empfang.

Die Hamas hat am Samstag im Gazastreifen vier weitere israelische Geiseln an das Internationale Rote Kreuz übergeben. Die Soldatinnen wurden in Militärkleidung auf einer Bühne auf einem zentralen Platz in der Stadt Gaza einer wartenden Menschenmenge vorgeführt und dann übergeben, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Die Hamas hatte Daniella Gilboa, Karina Ariev, Liri Albag und Naama Levy während ihres Großangriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 in der Militärbasis Nahal Oz gefangengenommen, die für die Beobachtung des Gazastreifens zuständig war.

Große Versammlung bei Geiselübergabe

Während der Übergabe der Frauen befanden sich auf dem Platz dutzende Kämpfer der militanten Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad, die sich zuvor dort versammelt hatten. Die größtenteils in Kampfuniformen gekleideten Männer stellten sich in Reihen auf und trugen Sturmgewehre und Granatwerfer. Zahlreiche Bewohner des Gazastreifens hatten sich ringsum als Schaulustige versammelt.

Die Freilassung ist die zweite im Rahmen des Mitte Januar abgeschlossenen Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas. Im Austausch für die vier Frauen will Israel nach Angaben aus Palästinenserkreisen 200 palästinensische Häftlinge freilassen.

Rund 200 Kämpfer im Einsatz

Am vergangenen Sonntag war es bei der Übergabe von Geiseln zu chaotischen Szenen gekommen, eine Menschenmenge war den für die Geiselübergabe bestimmten Fahrzeugen äußerst nah gekommen. Offenbar um dies zu verhindern, bildeten die palästinensischen Kämpfer diesmal eine Menschenkette um den Platz herum, um die Schaulustigen fernzuhalten.

Wie der Nachrichtenagentur AFP aus Kreisen von Hamas und Islamischem Dschihad mitgeteilt wurde, waren rund 200 Kämpfer der militärischen Flügel beider Organisationen - der Al-Kassam-Brigaden und der Al-Kuds-Brigaden - im Einsatz. Die Kämpfer standen vor und auf einer Bühne vor einem Einkaufszentrum in Gaza, von dem eine riesige Palästinenserfahne hing. Über den Kämpfern hingen Wimpel mit der Palästinenser- und der Hamas-Fahne. In der Nähe standen zahlreiche Pickups mit aufgesetzten Waffen.

Erste Phase der Waffenruhe: Noch weitere 26 Geiseln sollen freigelassen werden

In Israel bereitete sich derweil die Armee auf den Empfang der vier freigelassenen Geiseln vor. Wenn die vier Frauen wie angekündigt freigelassen werden, verbleiben danach noch 26 israelische Geiseln, die in der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas freigelassen werden sollen. Ihre Namen wurden veröffentlicht, allerdings ist nicht bekannt, in welcher Reihenfolge sie freigelassen werden.

In dieser ersten, 42-tägigen Phase, sollen insgesamt 33 israelische Geiseln sowie nach ägyptischen Angaben insgesamt etwa 1900 palästinensische Häftlinge freikommen. Zudem werden die Hilfslieferungen in den Gazastreifen verstärkt.

Den Krieg im Gazastreifen hatten die Hamas und mit ihr verbündete Gruppen mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst. Dabei wurden israelischen Angaben zufolge 1210 Menschen getötet, 251 Geiseln wurden in den Gazastreifen verschleppt. Aktuell sollen sich dort noch 91 der Verschleppten befinden, 34 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee tot.

Israel ging seit dem Hamas-Überfall massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 47.280 Menschen getötet.