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Auf der Suche nach der ImpfungWas tun, wenn man keinen Hausarzt hat?

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Seit Anfang März dürfen auch Hausärzte gegen Corona impfen.

Köln – Seit Anfang April dürfen Hausärztinnen und Hausärzte gegen Corona impfen, am Donnerstag lockerte die Kassenärztliche Vereinigung die Impfreihenfolge in Praxen leicht. Dort laufen nun die Telefone heiß. Am Apparat: Menschen, die hoffen, doch schon an der Reihe zu sein. Jene, die sich auf eine Liste für Impfwillige setzen wollen oder solche, die sich einfach über die Corona-Impfungen in der Praxis informieren wollen. Doch was tun die, die gar keinen Hausarzt haben? Oder solche, die zwar regelmäßig dieselbe Praxis aufsuchen, das Team dort aber gar nicht impft? Und ab wann ist eine Ärztin eigentlich „meine Hausärztin“?

Zunächst einmal gilt in Deutschland die freie Arztwahl: Wer uns medizinisch behandeln soll, entscheiden wir selbst. Alle Hausärzte sind Allgemeinmediziner – wenn sich ein Patient entscheidet, von welchem Arzt er behandelt werden möchte, hat er einen Hausarzt. Dabei ist es egal, ob der Patient erst einmal zur Impfung dort war oder bereits seit 20 Jahren in Behandlung ist.

„Das ist wie meine Bäckerei“

„Ein Hausarzt ist mein Hausarzt, wenn ich entscheide: Da gehe ich jetzt hin“, sagt Monika Baaken, Pressesprecherin des Hausärzteverband Nordrhein. Arztbehandlungen seien schließlich Dienstleistungen. „Das ist wie meine Bäckerei.“

Genau wie man nach jedem Umzug eine neue Lieblingsbäckerei finden muss, sucht man sich auch einen neuen Hausarzt in der Nähe der Wohnung. Zum Bäcker geht man jedoch erst, wenn man Hunger hat, zum Arzt, wenn man krank ist oder eine Impfung braucht. Kann man sich also einfach bei einem Hausarzt melden und fragen, ob man sich als impfwillige Person auf eine interne Liste setzen lassen kann?

Anruf bei einer Praxis ist einen Versuch wert

Natürlich sei es einfacher für die Praxen, Patienten auf die Liste zu setzen, die sie schon kennen. Hat man keinen Hausarzt, ist der Anruf in einer Praxis trotzdem einen Versuch wert. „Ich würde einfach anrufen und sagen: Ich würde mich gerne impfen lassen. Ich weiß, ich bin noch nicht dran, die Impfung würde ich aber generell gerne machen“, rät Baaken. Wie Hausärzte mit so einer Anfrage umgehen, sei natürlich sehr unterschiedlich.

„Das regeln die je nach Situation“, sagt Baaken. „Ich kann mir vorstellen, dass ein Arzt sagt: Alles klar, dann kommen Sie mal vorbei. Damit man das Gefühl hat: Das ist keine Person, die jetzt Impftourismus betreibt und sich auf jede Warteliste setzt.“ Zudem könne man bei der Gelegenheit gleich die Patientendaten erfassen. Wenn der Hausarzt keine neuen Patienten aufnehmen kann, sagt Baaken, kann er vielleicht Kollegen empfehlen, die noch Kapazitäten haben.

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Neben den Hausarztpraxen und Impfzentren dürfen auch Kinder- und Jugendärzte sowie Gynäkologen gegen Corona impfen. Praxen, die ausschließlich Privatpatienten behandeln, bekommen dagegen keinen Impfstoff. Das könnte sich jedoch bald ändern: Auch diese Praxen, sagt Baaken, werden zu einem großen Teil schon Prioritätslisten aufgestellt haben. Patienten aus höheren Prioritätsgruppen, die jetzt schon geimpft werden können, sollten einen Termin im Impfzentrum machen. Dasselbe gilt für Patienten von Hausärzten, die keine Impfungen durchführen.

Hausärzte kriegen mehr Impfdosen

Die Bundesregierung zieht derweil das Impftempo in den Hausarztpraxen an: Ab Mai verfügen die Praxen über deutlich mehr Impfdosen. „Da wird sich das 'Wo lasse ich mich impfen' schnell auflösen“, glaubt Baaken. In der kommenden Woche bekommen Hausärztinnen und Hausärzte zwei Millionen Dosen des Biontech-Vakzins, gleichzeitig kriegen die Impfzentren insgesamt 1,9 Millionen Dosen von Biontech, Astrazeneca und Moderna. Ab Mai sind für Praxen 1,58 Millionen Impfdosen Biontech wöchentlich eingeplant, ab Juni 3,3 Millionen pro Woche.

Neben Privatärzten sollen auch Fachärzte und Betriebsärzte möglichst schnell ins Impfen einsteigen. Nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (rnd) können Betriebsärzte noch im Mai anfangen, gegen Corona zu impfen. Gesundheitsminister Jens Spahn versprach, die Impfpriorisierung spätestens im Juni aufzuheben.