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Diesmal mit Jules AhoiKölner Promis verraten ihre Life-Hacks für ein grüneres Leben

Lesezeit 8 Minuten
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Musiker Jules Ahoi.

Köln – Nur mal eben kurz die Welt retten? Klimaschutz im Alltag - das hört sich häufig erstmal nach viel Aufwand an. Das eigene Leben nachhaltiger zu gestalten, muss tatsächlich aber gar nicht kompliziert sein. Denn auch viele kleine Veränderungen können bereits eine große Wirkung erzielen. Und Möglichkeiten gibt es viele - ob möglichst simpel und unkompliziert oder kreativ und ungewöhnlich! Kölner Prominente haben uns ihre Life-Hacks verraten, wie sie persönlich mehr Nachhaltigkeit in ihren Alltag bringen oder was sie als Inspiration empfehlen – jede Woche kommt ein neuer Tipp dazu.

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Jules Ahoi, Singer/Songwriter aus Köln

„Ich würde mir wünschen, dass Köln menschenfreundlicher wird. Man kann sich in der Stadt nicht mehr bewegen, ohne ständig aufzupassen: Alles ist auf LKWs und Autos ausgerichtet. Warum wird die Venloer Straße keine Einbahnstraße, oder sogar autofrei? Beim c/o pop Festival haben wir alle gesehen, was für einen Mehrwert eine verkehrsberuhigte Straße haben kann und wie gut sie dem Zusammenleben eines Veedels tut. Die Kids haben auf der Straße gespielt, es gab Musik, es gab Essen. Das war wie ein Ausblick in eine Zukunft, wie sie sein könnte.

Ich versuche, daran auch selbst einen Anteil zu haben. Ich fliege nicht mehr. Ich bin sehr viel geflogen in den letzten Jahren und kann das mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren. Es reizt mich total, mal mit dem Zug in den Urlaub zu fahren. Eine Freundin von mir aus der Schweiz macht das immer, und plant zum Beispiel für eine Fahrt nach Andalusien drei Tage ein. Das finde ich sehr bewundernswert und fortschrittlich. Ich habe jetzt auch Lust, das Reisen anders anzugehen. Es ist wichtig, wieder ein Gefühl für die Strecke zu bekommen. Ich lese super viel und beim Zugfahren gibt es nichts anderes zu tun. Vielleicht fahre ich auch mal mit dem Fahrrad und Surfboard im Gepäck nach Holland und dann die Küste runter.“

Annelu, Sängerin aus Köln

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Die Kölner Sängerin Annelu.

„Ich hab große Freude daran, mir Outfits zusammenzustellen und für die Bühne oder Musikvideos brauche ich relativ oft ‚neue‘ Looks bzw. habe Lust, mich neu einzukleiden. Ich bin seit über vier Jahren Mitglied der „Kleiderei“ in Köln und bin nach wie vor ein Riesen-Fan von deren Konzept. Für einen Monatsbeitrag kann ich mir eine Anzahl von Kleidungsstücken leihen und jederzeit, so oft ich will, tauschen. Ich teile mir quasi einen riesigen Kleiderschrank mit den Kleiderei-Mitgliedern und kann so aktiv Ressourcen schonen. Ganz nach dem Motto Circular Economy & Less Waste können so haufenweise Kleidungsstücke gerettet werden und unglaublich viel CO₂ gespart werden.“

Neufundland, Kölner Indie-Band

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Die Kölner Indie-Band Neufundland.

„Als tourende Rockband hat man nicht den besten ökologischen Fußabdruck: Mehr als zehntausend Kilometer legt man gerne schon mal in einem konzertreichen Jahr zurück – und die Tourbusse sind selten schon E-Autos. Doch glücklicherweise hat sich für uns auf Tour eine andere Möglichkeit herauskristallisiert, um etwas nachhaltiger unterwegs zu sein: Wir bitten die Veranstalter*innen grundsätzlich um eine vegane Mahlzeit – obwohl wir nur ein paar Vegetarier und keine Veganer in der Band haben.

Der Grund ist ganz einfach: Wer vegan für Gäste kochen muss, macht sich in der Regel mehr Gedanken, was genau gekocht werden soll. Unser Nachhaltigkeitstipp (der sich hoffentlich auch auf Besuche bei Verwandten, Freund*innen und ähnliche Lebenslagen übertragen lässt) ist also nicht ganz uneigennützig. Ein kleines Restrisiko bleibt dennoch: Man erhöht mit der Forderung nach veganem Essen natürlich auch die Gefahr, dass sich die Köch*innen die Mühe doch nicht machen wollen und es die ganz klassischen Nudeln mit Ketchup gibt. Das ist dann der Preis für unseren „vorgetäuschten“ Veganismus. Man möge uns diese kleine Flunkerei nachsehen. Hauptsache ein kleines bisschen nachhaltiger unterwegs sein.“

Brenda Blitz, Musikerin aus Köln

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Die Kölner Musikerin Brenda Blitz

„Ein großes Laster für die Umwelt ist einfach die Textilindustrie. Jeden Tag wird viel zu viel neue Kleidung produziert und alte Kollektionen werden in Läden sogar größtenteils weggeschmissen oder verbrannt. Falls ich daher mal wieder Lust auf was Neues im Kleiderschrank habe, verbinde ich das einfach mit einem schönen Sonntagsspaziergang auf meinen Lieblings-Flohmarkt. Zum Beispiel an der alten Feuerwache in Köln. Dort habe ich schon viele schöne Sachen gekauft, die ich auch gerne auf der Bühne trage. GO SECOND HAND!“

Dominik Schönenborn, Keyboarder von Cat Ballou

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Cat Ballou im Kölner Tanzbrunnen

„Den inneren Schweinehund zu überwinden ist nicht immer einfach, aber man ärgert sich doch immer wieder, wenn man im Feierabendverkehr alleine im Auto hängt und plötzlich doppelt so lange braucht und dann feststellt, dass die Straßenbahnen und Fahrradfahrer geschmeidiger vorankommen.

Das allen reicht natürlich nicht, um sich aufzuraffen, aber mithilfe einer Radfahr-App, kann der innere Schweinhund schon besiegt werden. Man sieht täglich, wie viele Kilometer gefahren werden. Das schnelle Bewegen in der Stadt, ist dann natürlich ein Vorteil, aber wenn dann plötzlich auch noch die Fitness mit der wachsenden Kilometer-Zahl steigt, fühlt man sich einfach viel besser und wird positiv verstärkt. App-Tipps sind z.B. Komoot oder Strava.

Da macht das Radfahren ganz schnell mehr Lust und Laune, als ins Auto zu steigen... Und das nicht nur, wenn die Sonne scheint.“

Leslie Clio, Sängerin

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Leslie Clio

„Ich ernähre mich seit über zehn Jahren hauptsächlich vegan. Das geht mittlerweile schon in den meisten Städten richtig gut, in Köln zum Beispiel im Veggie Vu oder Spatz. Fast Fashion kaufe ich nur noch sehr selten, auch wenn es mir manchmal schwerfällt. Generell versuche ich mit Gegenständen nicht verschwenderisch zu sein, etwa Lebensmittel nicht wegschmeißen zu müssen etc.“

Kevin Wittwer, Bassist von Cat Ballou

„Mein persönlicher Klima Life-Hack besteht aus vielen kleinen Projekten und ist ganz nach dem Motto: „Mehr grüne Daumen!". Mit dem Frühjahr beginnt die Hochbeet Zeit. So können wir bis in den Oktober frisches Gemüse ziehen. Auch ohne Verpackung extrem lecker! Mit nur ein paar Kartoffeln oder frischem Knoblauch lassen sich mehrere Kartoffeln oder frischer Knoblauch ziehen!

Wenn man den Platz und die Zeit hat: Hühner! Die geben erstmal gesunde Eier und wenn sie sich frei bewegen, sorgt das für gute Laune, einen gesunden Garten und wirkt sich auch positiv auf den Kompost aus. Wenn man mehr Nutzpflanzen und nicht nur Zierpflanzen hat, werden auch Bienen wieder zu Gästen auf dem grünen Stadtbalkon oder im Garten.

Für all die Dinge, die man selber nicht daheim ziehen kann, kann man sich eine Gemüsetüte nach Hause bestellen oder auf den Markt gehen. Blumenerde am besten torffrei und Wasser zum Gießen in Regentonnen sammeln. Das macht Spaß, ist gesund, schont die Umwelt und spart nebenbei auch noch bares Geld.“

Flo Peil, Gitarrist von Kasalla

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Flo Peil

„Bei uns hat vor einiger Zeit ein Lastenrad Einzug erhalten, und ersetzt bei uns tatsächlich an vielen Stellen das Auto. Ich bin ja seit 20 Jahren in Köln sehr gerne und täglich mit dem Fahrrad unterwegs, aber einige Dinge sind auf einem normalen Fahrrad einfach nicht zu erledigen, zum Beispiel mehrere Kinder und/oder Hunde transportieren, oder den Wocheneinkauf für eine vielköpfige Familie erledigen. Mit einem Lastenrad geht das ziemlich gut und an vielen Stellen macht es sogar mehr Spaß als mit dem Auto, denn man muss keinen Parkplatz suchen und kann direkt vor dem Supermarkt oder der Kita halten. Auch Instrumente kann man hervorragend transportieren. Mit der richtigen Kleidung ist auch das Wetter gar nicht mehr so wichtig.“

Basti Campmann, Sänger von Kasalla:

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Basti Campmann von Kasalla

„So vieles versucht man zu tun und zu unterlassen. Ökostrom, Strom sparen, weniger Müll, weniger Fleisch. Aber eine unerwartete Kombination aus Tier und Technik hat etwas sehr Konkretes bewirkt. Ein neues Familienmitglied mit Fell hat hier einiges in Bewegung gebracht. Im wahrsten Sinne. Unsere Labrador-Dame braucht Bewegung. Muss raus. Und das zu Fuß. Egal bei welchem Wetter. Jederzeit. Und in Verbindung mit einer ungnädig und permanent nörgelnden Smartwatch, die noch ein paar tausend Schritte einfordert, muss man liefern.

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So werden selbst Wege, die sonst mit dem Auto gemacht wurden, inzwischen einfach mal mit dem Hund an der Leine zurückgelegt. Zur Post, ins Studio, zu Freunden. Länger als zuvor auf Schusters Rappen durch die Stadt. Und man merkt, dass die Evolution die menschlichen Füße nicht zum ökologischen Fußabdruck hinterlassen sondern damit Meter machen entwickelt hat.“

Annette Frier, Schauspielerin und Komikerin

Annette Frier

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„Ich bin oft vollkommen erschlagen von den düsteren Zukunft- Szenarien, unseren großartigen Planeten betreffend. Dann fühl ich mich wie gelähmt und ohnmächtig, was meine eigenen Lebenswidersprüche angeht. Vielleicht geht’s Ihnen ähnlich.

Ich nutze die Gelegenheit, an dieser Stelle gute und - trotz der schweren Thematik - sehr unterhaltende Sachliteratur aus Köln und Bonn zu empfehlen: Frank Schätzings „Was, wenn wir einfach die Welt retten?“ und Eckart von Hirschhausens „Mensch, Erde!“ Als Gute-Laune-Booster-Shot dazu eine Tasse Kaffee aus der Schamong Rösterei Ehrenfeld. Herrlich!“

Jojo Berger, Frontmann von Querbeat

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Jojo Berger von Querbeat

„Ein unaufwendiger Gamechanger war für mich die Verwendung von Ecosia statt Google als Suchmaschine. Die Einnahmen aus den Suchanfragen werden verwendet, umBäume zu pflanzen – fast 150 Millionen wurden schon gepflanzt.“