Die Tickets für die Fußball-EM in Deutschland waren schnell weg. Welche Möglichkeiten haben Fans, die kurzfristig noch nach Karten suchen?
Verbraucherzentrale gibt TippsWie Fans kurz vor Turnierstart noch an EM-Tickets kommen
Die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land, das große Turnier findet für Kölnerinnen und Kölner sogar direkt vor der eigenen Haustür statt. Klar, dass viele sich das gerne mal im Stadion anschauen würden. Doch die Nachfrage ist groß, die Kartenanzahl begrenzt und nahezu schon komplett verkauft. Chance vorbei? Nicht ganz. Ein paar Möglichkeiten gibt es noch, an Tickets zu gelangen. Dabei sollten Fußballfans allerdings einige Dinge beachten.
Vier Vorrundenspiele und ein Achtelfinale der Europameisterschaft werden in diesem Sommer in Köln-Müngersdorf stattfinden. Und mit Gelsenkirchen, Düsseldorf sowie Dortmund gibt es gleich drei weitere Austragungsorte in Nordrhein-Westfalen. Alle gut erreichbar aus Köln und der Region, alle aber mittlerweile auch ausverkauft.
Angefangen hatte der Verkauf der Tickets schon im vergangenen Jahr und wurde in mehreren Phasen durchgeführt. Insgesamt standen rund 2,7 Millionen Eintrittsarten zur Verfügung, die Nachfrage überstieg das Angebot um ein Vielfaches. Bei der ersten Phase beispielsweise waren 1,2 Millionen Karten verkauft worden – die Zahl der Bewerbungen dafür lag bei knapp 20 Millionen. Eine weitere große Verkaufsphase ist nicht mehr geplant. Es bleiben der offizielle Zweitmarkt und eine teure Alternative. Oder die Suche auf eigene Faust – dabei ist jedoch Vorsicht geboten.
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EM-Tickets über die offizielle Ticketbörse der Uefa
Als Veranstalter der Europameisterschaft hat die Uefa eine Ticketbörse auf den Weg gebracht. Hier können alle, die ein Ticket ergattern konnten, es aber nicht nutzen wollen oder können, ihre Eintrittskarte zum Verkauf anbieten. Wer noch dringend eine Karte sucht, sollte sich hier umschauen.
Weil der Weiterverkauf über die Uefa läuft, sind die Ticketpreise festgelegt. Zudem besteht hier nicht das Risiko, dass die Karte gesperrt wird. Aufgrund des großen Interesses bedarf es allerdings wohl einer großen Portion Glück, um hier noch ein Ticket zu ergattern.
EM-Tickets als Teil eines Hospitality-Pakets
Darüber hinaus sind tatsächlich noch Eintrittskarten im Verkauf. Hier handelt es sich allerdings um Tickets, die Teil eines sogenannten Hospitality-Pakets sind. Es geht also um VIP-Plätze oder -Zugänge, auch in Verbindung mit einer Übernachtung, die entsprechend viel kosten. Für die meisten Fans kommt das preislich nicht infrage.
EM-Tickets auf nicht lizenzierten Drittplattformen
Natürlich lassen sich Eintrittskarten auch bilateral weitergeben, auch wenn die Uefa das untersagt. „Tickets sind für die persönliche Verwendung durch die Ticketkäufer/-innen und ihre Gäste bestimmt und dürfen nicht verkauft, zum Verkauf angeboten oder versteigert werden“, heißt es vom Fußballverband. Der Weiterverkauf auf nicht lizenzierten Plattformen ist untersagt. Lediglich, wenn ein Besuch des Spiels „aus persönlichen Gründen kurzfristig“ nicht möglich sei, könnten Tickets gemäß der AGB „über die Mobile Tickets App an Freund/-innen oder Familienmitglieder“ weitergegeben werden, heißt es von der Uefa. Trotzdem tummeln sich im Internet einige EM-Tickets auf genau diesen Plattformen.
Das hat allerdings einige Haken. Der erste: Die Tickets müssen personalisiert werden, um gültig zu sein. Wer mehrere Karten gekauft hat, soll „die persönlichen Angaben in der UEFA Mobile Tickets App“ eingeben. Dort werden die Tickets auch bereitgestellt. Wer mit einem Ticket ins Stadion möchte, das nicht richtig personalisiert ist, muss damit rechnen, dass der Eintritt verwehrt wird. „Da die EM-Tickets personalisiert sind, müssen diese bei einer Weitergabe auf Käufer:innen umgeschrieben werden, um Einlass zu erhalten. Bei Drittanbietern sind diese Abläufe nicht gesichert“, mahnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Im schlimmsten Fall wird einem also der Einlass am Drehkreuz des Stadions verwehrt.
Auch die Preise sprechen gegen die Ticketsuche außerhalb der offiziellen Uefa-Ticketbörse. Teils würden Eintrittskarten auf diesen Drittplattformen zu stark überteuerten Preisen angeboten, wie die Verbraucherzentrale mitteilt. „Mitunter verlangt die Ticketbörse für die Vermittlung der Karten zudem noch zusätzlich hohe, teils nicht nachvollziehbare Gebühren.“
Vorsicht vor gefälschte EM-Tickets
Wer auf nicht lizenzierten Plattformen nach einem Ticket sucht, muss sich allerdings nicht nur mit dem Verbot der Uefa, der Personalisierung und den hohen Preisen beschäftigen. „Da die Tickets heiß begehrt sind, wittern viele Kriminelle reiche Beute durch das Geschäft mit gefälschten Eintrittskarten“, warnt die Verbraucherzentrale NRW. Sie rät gänzlich davon ab, Tickets über nicht lizenzierte Plattformen zu erwerben.
Zudem sind Fake-Tickets für Laien schwer zu enttarnen – zumindest, wenn sie gut gemacht sind. Eines ist aber ganz sicher: Werden Tickets aus Papier angeboten, handelt es sich um eine Fälschung. „Der Verkauf von EM-Tickets findet ausschließlich digital und über offizielle Kanäle der Uefa statt“, so die Verbraucherzentrale.