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Mieten oder kaufen?Mit dieser einfachen Rechnung treffen Sie die richtige Wahl

Lesezeit 3 Minuten
Die Entscheidung, eine Wohnung zu kaufen oder lieber zu mieten, ist von vielen Faktoren abhängig.

Die Entscheidung, eine Wohnung zu kaufen oder lieber zu mieten, ist von vielen Faktoren abhängig.

In einer eigenen Immobilie wohnen oder lebenslang zur Miete wohnen: Diese Frage stellen sich Viele im Laufe der Zeit. Nur auf das Bauchgefühl sollten Sie sich bei der Antwort nicht verlassen.

Mieten oder kaufen? Mit dieser Frage sehen sich viele Menschen wenigstens einmal im Leben konfrontiert. Vielleicht haben Manche auf die Frage schon eine klare Antwort, weil sie beispielsweise die Verantwortung für eine eigene Immobilie niemals haben möchten. Häufiger ist jedoch, dass insbesondere Familien bei dem Thema unentschieden sind.

Pauschal lässt sich zwar nie beantworten, ob man mit der Miete oder dem Kauf einer Immobilie besser fährt. Immerhin hängt die Entscheidung auch von den persönlichen Vorstellungen und Wünschen ab. Mit einer Faustregel kann man sich aber zumindest der finanziellen Bewertung nähern. Denn diese ist in der Regel ein wichtiges, wenn nicht sogar das ausschlaggebende Kriterium für eine Entscheidung.

Finanzen wichtiges Kriterium bei Entscheidung

So geht die Faustregel: Haben Sie sich Ihr Traum-Objekt ausgesucht und kennen Sie dessen Kaufpreis, suchen Sie sich ein vergleichbares Mietobjekt. Lage, Wohnfläche, Alter und Ausstattung sollten in etwa übereinstimmen. Teilen Sie dann den Kaufpreis Ihrer Traum-Immobilie durch die Jahreskaltmiete des Vergleichsobjekts. So erhalten Sie das Kaufpreis-Miete-Verhältnis, das anzeigt, nach wie vielen Jahren Miete sich der Kauf amortisiert hätte.

Kaufpreis-Miete-Verhältnis: im Idealfall kleiner als 20

Kommt bei der Division eine Zahl kleiner 20 heraus, ist der Kaufpreis im Vergleich zur Miete laut dem Ratgeberportal «Finanztip» relativ günstig. Der Kauf würde sich so bereits in weniger als 20 Jahren bezahlt machen. Ab einem Wert von 25 wäre der Kauf vergleichsweise teuer und zumindest finanziell nicht sonderlich attraktiv. Die Stiftung Warentest („Finanztest“-Heft 1/2025) hält im aktuellen Marktumfeld erst einen Wert von mehr als 27 für ungünstig.

„Finanztip“ rechnet es an einem Beispiel vor: Eine Wohnung mit 100 Quadratmetern Wohnfläche wird für 240.000 Euro zum Kauf angeboten. Die vergleichbare Kaltmiete beträgt 10 Euro pro Quadratmeter, liegt also bei 1.000 Euro pro Monat oder 12.000 Euro pro Jahr. Teilt man nun den Kaufpreis durch die Jahreskaltmiete, erhält man ein Kaufpreis-Miete-Verhältnis von 20 - womit sich ein Kauf tendenziell lohnen würde. Bei einem Kaufpreis von 300.000 Euro und derselben Vergleichsmiete läge das Kaufpreis-Miete-Verhältnis bereits bei 25, womit ein Kauf unrentabler wäre.

Rechner berücksichtigt mehr Variablen

Wer es genauer wissen möchte, ob einem Kauf oder Miete im Laufe des Lebens günstiger zu stehen kommt, kann auch einen Rechner auf der Webseite der Stiftung Warentest nutzen. Dieser Rechner stellt gegenüber, womit sich über die Jahre besser ein Vermögen aufbauen lässt.

Dabei besteht das Vermögen des Käufers aus dem Immobilienwert abzüglich der Restschuld. Der Mieter baut sein Vermögen in dem Modell auf, indem er das vorhandene Eigenkapital und zusätzlich die laufende Ersparnis gegenüber einem Kauf verzinslich anlegt. Sämtliche Daten über Verzinsungen, Instandhaltungskosten, Miete, Kaufpreis, Nebenkosten sowie prognostizierte Wert- und Mietsteigerungen können dabei individuell ausgewählt werden. (dpa)