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Neun DingeDas sollten Sie nach einem Monat im neuen Job drauf haben

Lesezeit 5 Minuten
Job erster Monat

Lassen Sie sich von Ihren Kollegen das Wichtigste erklären.

Die ersten Wochen im neuen Job sind nicht nur anstrengend, sie sind auch immens wichtig. Denn hier entsteht der erste und bekanntlich wichtigste Eindruck. Wer Profil und Sachverstand zeigt, findet sich nicht nur besser ein, sondern wird dafür auch bestenfalls Anerkennung von den Kollegen und vom Chef ernten.

Andersherum kann es aber auch laufen: Wer sich unkonzentriert und schludrig verhält, könnte gerade in den ersten Wochen genau diesen Ruf erhalten, der dann an ihm haftet.

Deshalb gibt es einige Ziele, die sich jeder für den ersten Job-Monat stecken sollte.

Die Namen der Kollegen und Vorgesetzten kennen

Es ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber bei so vielen neuen Gesichtern verliert man auch schnell die Übersicht. Wer sich Namen nicht gut merken kann, sollte sich deshalb kleine Notizen machen, eventuell auch mit der Position im Betrieb.

Auch die Geschäftsführung sollten Sie erkennen können, selbst wenn Sie diese noch nie persönlich getroffen haben. Informieren Sie sich gegebenenfalls über die Unternehmenshomepage oder das Intranet, fragen Sie ansonsten unauffällig Kollegen.

Netzwerk aufbauen

Gehen Sie mit den Kollegen zum Mittagessen, auch ein kurzer Smalltalk am Kaffee-Automat lockert die zwischenmenschliche Stimmung – die Zeit und das Interesse sollte sich jeder nehmen.

Wer sich in der Probezeit nicht um Aufbau und Pflege von Netzwerken kümmert, schneidet sich selbst von wichtigen Informationsquellen ab, warnt Karrierberater Rommel. Mindestens ebenso gefährlich ist es allerdings, neu gewonnene Kontakte für zeitsparende Abkürzungen zu nutzen: «Wer sich in der Anfangszeit nicht an den Dienstweg hält, hat meist schon verspielt.»

Karriereberaterin Nadja Henrich warnt aber auch davor, zu früh Allianzen mit anderen Kollegen zu bilden. „Es ist ja gar nicht klar, welches Standing ein Mitarbeiter im Haus hat“, sagt sie. Berufsanfänger sollten sich auch mit persönlichen Äußerungen zurückhalten. Über Hobbys und Wochenendunternehmungen könne man sprechen, private Probleme blieben besser außen vor. «Junge Menschen erzählen von sich aus alles Mögliche», kritisiert Etikette-Expertin Meyden. Dabei gelte hier wie bei so vielem: Weniger ist mehr. Schließlich wisse man am Anfang nie, wer einem wohlgesonnen sei und wer nicht.

Technik und Schreibtisch eingerichtet haben

Wahrscheinlich funktioniert nicht alles am Anfang so, wie Sie es wollen und wie es nötig ist. Sie sollten aber nicht darauf warten, dass jemand das alles für Sie erledigt. Handeln Sie proaktiv, fragen Sie Kollegen um Hilfe. Haben Sie alles an Material, was Sie auf dem Schreibtisch benötigen?

Ein gut eingerichteter Schreibtisch ist die Grundlage für eine produktive Arbeitsatmosphäre. Allerdings sollten Sie beim Büromaterial nicht zu viel verlangen, das kommt nicht gut an.

Alle Fragen gestellt haben

Notieren Sie sich am besten schon in den Anfangstagen alle wichtigen Fragen, die Sie haben. Mit der Zeit werden wahrscheinlich immer mehr dazu kommen – mit den Notizen haben Sie einen guten Überblick darüber.

Lassen Sie sich jeweils etwas Platz für die Antworten, die Sie im besten Falle bis zum Ende des ersten Monats dort eingetragen haben sollten. Zumindest, was die wichtigsten Fragen betrifft. Mit der Übersicht erhalten Sie auch für sich selbst ein gutes Gefühl dafür, was Sie schon gelernt haben und wie gut Sie sich schon eingefunden haben.

Die Erwartungen kennen

Was im Vorstellungsgespräch besprochen wurde, ist eine Sache. Eine andere ist, was Vorgesetzte und Kollegen in der Praxis erwarten. „Da tauchen oft ganz andere Aufgaben und Prioritäten auf“, erklärt der Karriereberater und Probezeit-Coach Kurt Schaffner. Sie sollten ein Gespür dafür entwickeln, was von Ihnen erwartet wird und wo Ihre Aufgaben liegen.

Laut Karriereberaterin Nadja Henrich ist es außerdem wichtig, die Kollegen für sich zu gewinnen. Dazu gehöre, zuverlässig zu arbeiten, immer wieder seine Hilfe anzubieten und auch über die Arbeitszeit hinaus ab und an etwas länger da zu sein. Wer Aufgaben von Kollegen bekommt, aber keinen Hinweis auf eine Deadline, sollte nachfragen.

Gespräch mit dem Chef, Routine finden

Strukturen verstanden haben

Wer siezt, wer duzt, wer ist für was zuständig – Sie sollten gerade in der ersten Zeit das Verhalten der Kollegen untereinander beobachten, um es zu verstehen.

„Wichtig ist es, das System und seine Strukturen zu durchschauen. Von wem kriege ich Informationen? Wer trifft die Entscheidungen? Wer passt in mein Netzwerk? Bei welchen Kungeleien sollte ich mich lieber raushalten?“ Diese Orientierung im neuen Team ergebe sich nicht von alleine, mahnt der Coach. „Das muss man sich erarbeiten.“

Selbst Ziele stecken

Nach dem ersten Monat sollte die Einarbeitung schon soweit sein, dass man sich selbst ein paar Ziele für die kommenden Monate stecken könnte. Gibt es ein Projekt, an dem Sie gerne mitarbeiten würden? Haben Sie ein paar gute Ideen?

Bei Verbesserungsvorschlägen sollten sie allerdings erst einmal zurückhaltender sein, erklärt Karriereberater Kurt Schaffner. „Ich würde erst einmal möglichst viel über die Hintergründe und Zusammenhänge in Erfahrung bringen, bevor ich mir eine Meinung bilde“, rät er.

Eine kleine Routine finden

Morgens fünf Minuten Tagesplanung, am Abend alle Tagesaufgaben auf Richtigkeit checken – gerade zu Anfang ist es ratsam, sich kleine sinnvolle Routinen zu schaffen, die sich dann schnell zur Gewohnheit entwickeln können. Mit diesen kleinen Ankerpunkten erhalten Sie außerdem in der ersten stressigen Zeit einen gute Struktur, um der Situation Herr zu werden.

Ein kurzes Feedback-Gespräch mit dem Chef

Nach dem ersten Monat im neuen Job sollten Sie Ihren Vorgesetzten um ein ganz kurzes Feedback-Gespräch bitten, wenn er Sie nicht von selbst dazu einlädt. Besprechen Sie, wie Sie sich eingearbeitet haben und wo es von hier aus hin gehen soll. So zeigen Sie, dass Sie motiviert sind und rufen sich beim Chef noch einmal ins Gedächtnis.

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