Studie zeigtAb diesem Einkommen zählt man in Deutschland zu den Topverdienern
Köln – Nur wenige Menschen ordnen sich selbst der Oberschicht zu oder denken, dass sie reich sind. Mit welchem Einkommen Deutsche zu den Topverdienern gehören, hat das Institut für deutsche Wirtschaft (IW) untersucht. Dazu haben die Forscher die aktuell verfügbaren Daten aus der Haushaltsbefragung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) neu ausgewertet.
Mit einem monatlichen Nettoeinkommen ab 5.294 Euro gehören Paare ohne Kinder zu den reichsten zehn Prozent in Deutschland. Bei Singles liegt diese Grenze aktuell bei 3.529 Euro. In den letzten Jahren ist der Wohlstand in der Bundesrepublik stark gestiegen. Im letzten Jahr lag die Grenze noch bei 5.160 Euro für Paare ohne Kinder, erklärte Dr. Maximilian Stockhausen vom IW gegenüber unserer Zeitung.
Wohlstand laut IW in den letzten Jahren gestiegen
Ein wichtiges Anzeichen für höheren Wohlstand sei neben der Einkommensgrenze für die Topverdiener beziehungsweise die Oberschicht vor allem das Medianeinkommen. Der Median beschreibt genau die Mitte. Heißt: 50 Prozent haben ein niedrigeres Einkommen und 50 Prozent ein höheres. 2016 lag der Wert laut IW noch bei 1.869 Euro, ein Jahr später schon 1.946 Euro Nettoeinkommen pro Monat. Sie können am Ende des Artikels in einer interaktiven Grafik testen, wie wohlhabend Sie im Vergleich zum Rest der Gesellschaft sind.
„Bei Einschätzungen zum Thema Reichtum gehen Daten und Wahrnehmung weit auseinander“, sagt IW-Verteilungsexpertin Judith Niehues. „Kaum jemand empfindet sich selbst als reich, gleichzeitig glauben viele, dass sehr große Teile der Bevölkerung reich sind.“
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Ab welchem Einkommen ist man in Deutschland reich?
In der amtlichen Statistik wird als reich angesehen, wer das Doppelte des Medianeinkommens monatlich zur Verfügung hat. Mit einem Monatseinkommen von 3.892 Euro zählen Singles zu den reichsten sieben Prozent. Bei Schätzungen, ab welchem Einkommen jemand reich ist, denken die meisten Menschen jedoch an ein Nettoeinkommen von 7.000 bis 10.000 Euro im Monat.
Statistisch als armutsgefährdet gelten Menschen in Deutschland, deren Einkommen nur 60 Prozent des Medianeinkommens beträgt. Armut wird dabei im Vergleich zu den Einkommen und dem Wohlstand des Rests der Bevölkerung gemessen. (rha)