Landrat zeigt sich betroffenUkrainische Flagge vor dem Kreishaus entfernt
Kreis Euskirchen – Sie weht wieder. Die ukrainische Flagge vor dem Kreishaus am Jülicher Ring. Ein Mitarbeiter der Kreisverwaltung fand am Samstagabend die Flagge auf dem Bürgersteig vor der Kreisverwaltung. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass die Befestigungskonstruktion offenbar vorsätzlich durchtrennt worden war und damit die Flagge vom Fahnenmast gelöst werden konnte. Die Deutschland- und die Europa-Flagge, die flankierend gehisst waren, blieben unversehrt.
Flagge am Freitag aufgehängt, Samstag war sie weg
Die Flagge war erst am Freitag gehisst worden – um vor dem Kreishaus ein „sichtbares Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu setzen und damit ein klares Statement gegen Putins kriegerische Handlungen zum Ausdruck zu bringen“, so Pressesprecher Sven Gnädig.
Landrat zeigt sich betroffen
Landrat Markus Ramers äußerte sich betroffen. „Der Frieden beginnt vor unserer eigenen Haustür. Dazu gehört auch, ein solches Zeichen für Frieden und Freiheit zu respektieren und zu achten. Denn es gibt nicht den geringsten Grund, Putins Krieg zu relativieren oder gar gutzuheißen“, sagt er auf Anfrage. Gleichzeitig betont der Landrat, dass sich die Solidarität mit der Ukraine nicht gegen das russische Volk oder gar Menschen russischer Herkunft im Kreis Euskirchen richte: „Jede Ausgrenzung oder Diffamierung von Bürgerinnen und Bürgern russischer Herkunft ist daneben. Auch in Russland selbst gibt es Tausende Menschen, die trotz hohem Risiko für die eigene Person gegen den Krieg des Autokraten Putin demonstrieren.“
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Die Kreistagsfraktion der Grünen hatte den Landrat darauf hingewiesen, dass in der Stadt Zülpich vor dem Rathaus eine Ukraine-Flagge gehisst werden soll. Daraufhin hatte die Kreisverwaltung kurzfristig eine blau-gelbe Flagge organisiert, um vor dem Kreishaus ebenfalls ein Zeichen zu setzen. (tom)