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AusstellungGeschäfte in Bad Münstereifel zeigen Literatur im Schaufenster

Lesezeit 3 Minuten
Waltraud Stening und Antje Lehbrink zeigen ein Beispiel für die Literatur im Schaufenster.

Freuen sich über die rege Beteiligung regionaler Autoren an der Ausstellung „Literatur im Schaufenster“: Waltraud Stening (l.) und Antje Lehbrink.

Gedichte, Sprüche und Romanfragmente sind derzeit in den Schaufenstern der Bad Münstereifeler Geschäfte zu sehen und zu lesen.

Ein Schaufenster ist für ein Geschäft ein wichtigstes Aushängeschild, um Laufkundschaft zu gewinnen. Schon auf den ersten Blick kann bei einem gemütlichen Stadtbummel die Entscheidung fallen, ob die Präsentation zum Betreten einlädt oder eben nicht. In Bad Münstereifel halten zahlreiche Händler und Cafés neben ihren eigenen Waren seit Samstag künstlerische Werke für die Betrachter bereit, die auch abseits der Öffnungszeiten zum Verweilen einladen sollen.

Unter dem Titel „Literatur im Schaufenster“ veranstalten die Mitglieder der Bürgerstiftung zum wiederholten Male eine Kunstausstellung, die sich über den gesamten Ortskern erstreckt. Insgesamt 74 Werke, zu denen Gedichte, Textpassagen aus Romanen oder auch bekannte Sprichwörter zählen, sollen zeitgleich eine Ergänzung zum Schaufensterbummel, aber auch ein Kontrast zur meist schnelllebigen Geschäftswelt darstellen.

In Bad Münstereifel wird die Neugier auf mehr geweckt

„In diesem Jahr durften wir uns über eine sehr große Beteiligung regionaler Autoren freuen, die uns Einblick in ihr Schaffen erlauben“, sagte Initiatorin Waltraud Stening, die die Ausstellung gemeinsam mit Antje Lehbrink auf die Beine gestellt hatte. „Es ist natürlich großartig, dass diese Plattform mittlerweile nicht nur bei den Geschäften der Stadt, sondern auch bei mehr und mehr Schriftstellern Anklang findet.“ Für die Autorinnen und Autoren, die bei einer feierlichen Vernissage am Samstag ihre Beiträge präsentierten, stellte die Bad Münstereifeler Ausstellung einen großen Glücksfall dar.

Dagmar Hagmann und Joachim Kubowitz stehen vor einem Geländer, sie singt, er spielt Gitarre und singt ebenfalls.

Musikalisch untermalt wurde die Ausstellungseröffnung durch das Duo Sonare mit Dagmar Hagmann und Joachim Kubowitz.

„Als Schriftsteller möchte man mit seinen Worten natürlich andere Menschen erreichen und im besten Falle auch bewegen“, betonte Sibylle Zieburg, die am Samstag Auszüge aus ihrem im vergangenen Jahr erschienenen Roman „Quentins Reise“ vorstellte. „Jeder, der in den nächsten Wochen durch Bad Münstereifel läuft, kann in den Schaufenstern auf die Ausstellung aufmerksam werden. Das weckt dann hoffentlich auch die Neugier, sich mehr davon anzusehen.“

Dies wäre auch ganz im Sinne der beiden Organisatorinnen. „Die Vielfalt der Texte, die uns im Zuge der Vorbereitungen für die Ausstellung erreicht haben, hat uns selbst überrascht“, freute sich Antje Lehbrink. „Es waren ganz viele fröhliche, muntere Texte darunter, aber genauso viele, die sich mit aktuellen Themen wie Krieg, Frieden, Flucht und auch der Flut hier in Bad Münstereifel beschäftigen“, stimmte Waltraud Stening zu.

Einblicke in diese Geschichten voller Hoffnung und Träume, aber auch Sorgen und Ängste konnten die Besucher nicht nur während der Vernissage am Samstagmittag erhalten. Sie sind auch in den kommenden Wochen bei einem Spaziergang durch die Kurstadt möglich. Von eingängigen Sprüchen, die nur wenige Worte benötigen, um ihre Wirkung zu entfalten, bis hin zu Textpassagen ganzer Romane, die einen kurzen Abstecher in unterschiedliche Welten erlauben, hält die Ausstellung viel Abwechslung für Literaturfreunde parat.

„Wenn es Menschen gibt, die von der Ausstellung inspiriert kurz innehalten und über das Gelesene nachdenken, sind unsere Wünsche schon erfüllt“, erklärte Waltraut Stening. „Das ist in der heutigen Zeit nicht immer einfach, und darum hoffen wir, mit den Texten so vieler Autorinnen und Autoren einen kleinen Beitrag dazu leisten zu können.“+