Den zweiten Teil ihrer Romanreihe zur rheinischen Tuchindustrie hat jetzt Jana Engels aus Kall vorgestellt. Der dritte Band ist in Arbeit.
Euskirchen als KulisseJana Engels stellt zweiten Roman zur rheinischen Tuchindustrie vor
Eine mehrteilige Romanreihe mit der Tuchindustrie in Euskirchen als historischem Vorbild, so verrät die Kaller Autorin Jana Engels, sei ursprünglich gar nicht geplant gewesen: „Doch bei meinen Recherchen kam dann so viel Material zusammen, dass es für drei Teile reichte.“ Gerade hat sie den zweiten Band der Reihe mit dem Titel „Das Erbe der Tuchfabrik“ veröffentlicht. Der Roman erzählt die Geschichte der Schwestern Edith und Ursula, die in Berlin leben und deren Onkel in den 1920er-Jahren eine Tuchfabrik im Rheinland betreibt.
Im Rahmen ihrer Recherchen hatte Engels viele interessante Informationen über die Geschichte der Euskirchener Tuchindustrie erfahren, deren Anfänge bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. „Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich der Industriezweig rasant entwickelt. Um 1900 gab es mehr als 20 Tuchfabriken im und rund um das Euskirchener Stadtgebiet“, erklärt Engels. Die Tuchindustrie habe einem Großteil der Bevölkerung über lange Zeit den Lebensunterhalt gesichert.
Konkurrent möchte die Euskirchener Tuchfabrik ruinieren
Wie auf der Internetseite der Stadt Euskirchen nachzulesen ist, arbeiteten 1913 in Euskirchen knapp 1200 Menschen in der Tuchindustrie. Die letzte Fabrik schloss erst 1982 ihre Tore. „Noch heute gibt es Orte wie das Museum Tuchfabrik Müller in Kuchenheim und die Eventlocation Alte Tuchfabrik in Euskirchen, die die Erinnerung an diese Zeit lebendig halten“, so die Autorin.
Engels hatte im ersten Teil der Romanreihe mit dem Titel „Die Schwestern der Tuchfabrik“ geschildert, wie die beiden Schwestern von Berlin ins Rheinland reisen, um in der Tuchfabrik ihres Onkels das Berufsleben kennenzulernen, bevor sie heiraten und Familien gründen. Die Geschichte spielt in den Jahren 1923 und 1924. Die Autorin thematisiert dabei auch die Stellung der Frau in dieser Zeit.
In „Das Erbe der Tuchfabrik“ wird die Geschichte von Edith und Ursula bis zum Jahreswechsel 1928/29 weitererzählt. Während Edith geheiratet und die Geschäftsführung der Tuchfabrik im fiktiven Ort Kerchheim übernommen hat, geht Ursula im Familienleben und ihren Aufgaben als Dame der Gesellschaft im brandenburgischen Hohenfinow auf. „Auch wenn die Tuchfabrik unter Ediths Leitung hervorragend gedeiht, sind doch nicht alle erfreut über ihre emanzipierte Art der Geschäftsführung“, sagt Engels. Vor allem ein Konkurrent möchte ihrem Ruf schaden und die Fabrik ruinieren.
Kaller Autorin schreibt bereits am dritten Teil ihrer Geschichte
Zu allem Überfluss verschwindet dann auch noch Ursulas Mann spurlos, und sie sucht Zuflucht bei Edith. Gemeinsam versuchen die beiden Schwestern, die Herausforderungen zu meistern.
Aktuell schreibt die Autorin bereits am dritten Teil der Reihe: „Dafür musste ich noch ein paar Sachen recherchieren.“ Jana Engels wurde 1978 in Berlin geboren und lebt seit 2002 in der Eifel. 2009 hat sie sich mit ihrem Mann Hans und den vier Kindern in Kall niedergelassen. „Weil ich nicht in der Eifel geboren bin, ist es für mich sehr spannend, mich mit der Geschichte der Region zu beschäftigen.“
Die Autorin hat mehrere Romane veröffentlicht, in denen es um Liebe, Familie, Verwicklungen und auch die Rolle der Frauen in der Gesellschaft geht. Neben Spannung und vielen Emotionen findet sich auch immer eine Prise Humor in ihren Geschichten.
Zusätzlich zur schriftstellerischen Arbeit ist Engels mit vielen kreativen Projekten betraut und widmet sich auf vielseitige Weise der Lese- und Schreibförderung. Engels ist Mitglied in verschiedenen Vereinigungen wie der Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautorinnen und -autoren (DELIA) sowie im Bundesverband Leseförderung. Zudem ist sie Vorsitzende des Landesverbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Nordrhein-Westfalen und Beisitzerin in dessen Bundesvorstand.