Viele Besucher zog es zum Late-Night-Shopping nach Bad Münstereifel. Das Krippenspiel bot einen humorvollen Blick auf die Weihnachtsgeschichte.
Stadt erholt sich nach FlutBad Münstereifeler Weihnachtsmarkt mit mehr Buden als im Vorjahr
Von Cedric Arndt
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Lichterglanz, Vorweihnachtsstimmung – und Aktionen wie das Late Night Shopping am Samstag – locken viele Besucher in die Bad Münstereifeler Innenstadt.
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„Mir kommen immer noch die Tränen vor Freude, wenn ich mir die Stadt an Abenden wie heute ansehe“, sagte Josef Schmitz bei seinem Rundgang über den Bad Münstereifeler Weihnachtsmarkt am Samstagabend.
Nach wie vor sind die schrecklichen Bilder der Flutkatastrophe vom Juli 2021 für den Bad Münstereifeler noch sehr präsent. Umso mehr wisse er den Fortschritt des Wiederaufbaus zu schätzen.
Lichtermeer von Stadttor zu Stadttor in Bad Münstereifel
„Die ganzen Lichter an den Gebäuden zu sehen und die fröhlichen Menschen auf den Straßen machen mich sehr glücklich.“ Am Samstag durften Josef Schmitz und die übrigen Marktbesucher diesen Anblick bis in die späten Abendstunden bewundern. Nicht nur die Marktstände, sondern auch zahlreiche Einzelhandels- und Gastronomiegeschäfte ließen ihre Türen bis 22 Uhr geöffnet.
Mehr Buden als im vergangenen Jahr gehören zum Weihnachtsmarkt in Bad Münstereifel.
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Von Stadttor zu Stadttor erstrahlte Bad Münstereifel in einem farbenprächtigen Lichtermeer aus Weihnachtsbaumschmuck, Lichterketten und bunten Scheinwerfern, die den historischen Bauten einen festlichen Anstrich verliehen. „In vielen Nebenstraßen gibt es natürlich immer noch Baustellen, die noch nicht beseitigt werden konnten, aber wir sind auf einem sehr guten Weg“, freute sich auch die Organisatorin des Weihnachtsmarktes, Ute Jost.
Bereits der Markt im vergangenen Jahr habe für große Motivation nach vielen schwierigen Monaten gesorgt. Mit einer noch größeren Beteiligung habe man an diesen Erfolg anknüpfen können. „Im Vergleich zum Vorjahr erhalte ich auch immer mehr Anfragen von Geschäftsleuten, die am Weihnachtsmarkt generell, aber auch an Aktionen wie der langen Nacht mitwirken wollen.“
Viel Kundschaft in Bad Münstereifeler Geschäften zur Weihnachtszeit
Zwar bildeten die Regenschauer und starker Wind keine wünschenswerten Voraussetzungen für einen Einkaufsbummel, dennoch blieben die Straßen der historischen Altstadt bis in die Abendstunden gut gefüllt. Später zogen sich die Gäste, sehr zur Freude der zahlreichen Gastronomen, in die Cafés und Restaurants zurück, um den besinnlichen Abend ausklingen zu lassen.
„Wir hatten gestern schon bis 23 Uhr geöffnet und heute wird das bei diesem Andrang sicher nicht anders“, berichtete sich Markus Prusko, Inhaber des Printenhauses Café Portz. An den Wochenenden könne man sich generell nur sehr selten über zu wenig Kundschaft beschweren, durch den Weihnachtsmarkt gebe es von morgens bis abends noch mehr zu tun. „Heute standen die Gäste schon vor Ladenöffnung vor unserer Tür Schlange“, freute sich der Gastronom: „Sich jeden Abend über ein volles Haus freuen zu können, ist vor der sogenannten toten Zeit im Januar und Februar natürlich doppelt schön.“
Warme Getränke waren bei dem Regenwetter gefragt.
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Doch nicht nur für die Gastronomie und Ladengeschäfte, sondern auch für die im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gewachsene Zahl der Stände bildete der Weihnachtsmarkt eine Gelegenheit, die Angebote zu präsentieren.
„Noch vor einiger Zeit hätte ich nicht gedacht, dass wieder so schnell Leben in die Straßen zurückkehrt, ein wirklich schöner Anblick“, schwärmte Astrid Schürgens, die mit Brigitte Fischer die besonders in der kalten Jahreszeit begehrten Erzeugnisse von „Gittes kleiner Sockenfabrik“ zum Verkauf anbot. „Genau wie wir lassen sich die Bad Münstereifeler auch bei schlechtem Wetter nicht von einem Besuch auf dem Markt abhalten und daher lohnt es sich eigentlich immer, hierherzukommen“, stimmte Brigitte Fischer zu.
Krippenspiel mit humorvollem Blick auf die Weihnachtsgeschichte
Ebenfalls dem schlechten Wetter trotzend rückten die Hobbyschausteller der Theatergruppe „Mönster-Bagage“ mehrmals am Abend, immer zur vollen Stunde, aus, um unter den Kurstädtern frohe Kunde zu verbreiten. Mit einem humorvollen Blick auf die Weihnachtsgeschichte beschäftigten sie sich mit der Frage, wie die Geburt Jesu ausgesehen hätte, wäre er in Bad Münstereifel zur Welt gekommen.
Mit einem humorvollen Krippenspiel über die Geburt des Christkindes in Bad Münstereifel begeisterten die Hobbyschauspieler.
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Den ersten Unterschied zur biblischen Geschichte bildete die Tatsache, dass sich alle Beteiligten zum Erschrecken von Erzengel Gabriel (gespielt von Gabi Rollfing-Schmitz) der rheinischen Mundart bedienten. Doch auch Maria (Chavva Schneider) und Josefs (Peter Schallenberg) Ankunft auf dem Drahtesel machte deutlich, dass die Akteure einen deutlichen Schwerpunkt auf Humor setzten. So erschienen nicht wie erwartet drei, sondern lediglich zwei Weise aus dem Morgenland, um Geschenke zu bringen. Die waren indes weder Gold noch Myrrhe, sondern einen Strampler fürs Kind und Printen für die nicht besonders begeistert dreinblickenden Eltern.
Für einen kurzen Augenblick schien der ebenfalls von den Weisen mitgebrachte Schnaps die Gemüter zu besänftigen, da übertönte auch bereits wieder „et Maries“ Stimme den Freudentaumel: „Ich hätt op ming Mam hüüre solle! Die hätt mich emmer vür dir jewarnt! Du häss nix und du bess nix!“ Gut gelaunt entließen die Hobbyschauspieler ihre Zuschauer dann in den besinnlicheren Teil der vorweihnachtlichen Stimmung, die den Bad Münstereifeler Weihnachtsmarkt bis zum 30. Dezember begleiten soll.