In einer Machbarkeitsstudie brachte die Stadt Bad Münstereifel Gründe gegen Baumpflanzungen auf Spielplätzen. Die Politik will sie trotzdem.
SchattenspenderPolitik will Bäume auf Bad Münstereifeler Spielplätzen – Stadt rät ab
Für Steffen Behringer (Bündnis 90/Die Grünen) war es ein „Verhinderungspapier“. Auch Martin Mehrens (CDU), Sebastian Glatzel (SPD) und Thomas Bell (fraktionslos) kritisierten im Bildungsausschuss die Verwaltungsvorlage.
Die hatte eine Machbarkeitsstudie für Baumpflanzungen auf den Spielplätzen an der Stotzheimer Straße in Kirspenich sowie Auf der Komm und Stephinskystraße in Bad Münstereifel zum Inhalt. Die Verwaltung führte für alle drei Flächen Gründe an, die gegen die Pflanzung von je zwei Bäumen sprächen.
Politiker sehen die Vorteile von Bäumen auf Spielplätzen
An einigen Formulierungen stießen sich die Politiker. „Ich glaube nicht, dass Nachbarn sich wegen des Schattenwurfs durch Bäume auf ihrer Terrasse beschweren“, sagte Mehrens über den Spielplatz in Kirspenich. Beim Spielplatz an der Stephinskystraße führte die Verwaltung Stolperfallen durch Wurzeln an.
„Dann müssten wir ja alle Schulen und Kitas roden“, so Behringer, der ergänzte: „Kinder spielen unter und auf Bäumen, sie spielen Verstecken um die Bäume herum – und das ist Sinn der Sache.“ Auch Glatzel sah eher Vorteile von Bäumen, auch wenn sie nicht unbedingt die Spielflächen mit Schatten versorgten, aber dafür in Kirspenich die Picknickgarnituren.
Thomas Bell bezweifelt angegebenen Arbeitsaufwand zur Pflege
„Ein Spielplatz ohne Beschattung kommt nicht in die Tüte“, sagte Edmund Daniel (UWV). Bell glaubte nicht so recht daran, dass man im Herbst bei zwei Bäumen zehn Stunden pro Woche brauche, um Laub zu sammeln. Auch eine zweifache Bewässerung pro Woche über das ganze Jahr hinweg hielt er für wenig glaubwürdig.
Der Ausschuss stimmte deshalb einstimmig für die Anpflanzung von Bäumen. Gleichzeitig soll die Verwaltung prüfen, ob es eventuell noch vorhandene Baumspenden gibt und ob Menschen Baumpatenschaften abschließen wollen.