Käufer mit Anbau-PlänenSo sieht die Zukunft des Kurhauses in Bad Münstereifel aus
Bad Münstereifel – Gehen Sie nicht über Los, unterzeichnen Sie doch gleich den Kaufvertrag. Zurzeit erinnert in Bad Münstereifel vieles an ein modifiziertes Monopoly-Spiel. Es ist allerdings nicht die Schlossallee, die den Eigentümer wechselt, sondern das Historische Kurhaus, und, wenn denn die Politiker zustimmen, das ehemalige Schulungsheim der Axa Konzern AG.
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Das Ziel des US-amerikanischen Brettspiel ist es, ein Grundstücksimperium aufzubauen und Mitspieler in die Insolvenz zu treiben. Letzteres planen die Beteiligten keineswegs. Im Gegenteil, die Verkäufer wünschen den Käufern alles Gute – einige kennen sich ja schon seit Jahren. Das ist auch bei Uli Corsten und dem Vertreter einer Firma so, die das Historische Kurhaus gekauft hat. Der Unternehmer legt großen Wert darauf, namentlich nicht genannt zu werden.
„Wir kennen uns schon seit 30 Jahren“, berichtet Corsten, dessen Frau Sibylle sowie dessen Schwiegervater Theo Trimborn das Kurhaus 2008 für 500 000 Euro von der Stadt Bad Münstereifel gekauft haben. „Das Historische Kurhaus gehört jetzt zu 100 Prozent dem neuen Käufer“, sagt Corsten.
Geschichte des Kurhauses wird weitergeschrieben
Er betont, dass er und seine Frau nun in neuer Funktion als Kurhaus-Pächter vor Ort bleiben. Das gelte auch für das Küchenteam um Patrick Oertel sowie das weitere Personal. Auch für die acht privaten Mieter, dazu zählten auch Volkssänger Heino und Hannelore, die dort auf 300 Quadratmeter residieren, ändere sich nichts. „Die Geschichte des Kurhauses wird weitergeschrieben“, meint Corsten. Das gelte auch für das Heino-Café, die Therapeuten und die Anwaltspraxis.
Vor elf Jahren habe die einstige gute Stube der Stadt indes ein trauriges Bild abgegeben. Daher habe man auch einen „größeren siebenstelligen Euro-Betrag“ investiert, so der neue Kurhaus-Pächter. So seien die marode Heizungsanlage und die 19 Hotelzimmer erneuert worden. Corsten: „Als wir das Kurhaus 2008 übernommen haben, gab es mit einer Ärztin nur einen einzigen Mieter. Der Rest stand leer.“
Doch jetzt werde sich unter der Regie des neuen Eigentümers einiges tun. So gebe es Pläne für einen Hotel-Anbau, der oberhalb des „Haus der Gastes“ entstehen könnte. Auch Corsten ist zurzeit auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie. Dort will er unter anderem sein Büro unterbringen. Der Bad Münstereifeler betreibt eine TV-Produktionsgesellschaft mit Büros in Köln und Berlin, die für das ZDF und den MDR tätig sind und einen TV-Ticket-Service. (mit mgo)