Zwischen Steinbachtalsperre und Mahlberg im Bad Münstereifeler Wald will ein Düsseldorfer Unternehmen zehn bis 15 Windräder errichten.
Vorstellung im AusschussZehn bis 15 Windräder im Wald von Bad Münstereifel geplant
Es ist ein gewaltiges Projekt, das das Unternehmen Maibruch Wind aus Düsseldorf am Mittwoch im Stadtentwicklungsausschuss vorstellen will: Auf einer Fläche von 1100 Hektar, die im Norden bis fast an die Steinbachtalsperre und im Süden bis fast nach Mahlberg sowie von der Waldkapelle Decke Tönnes im Westen bis ungefähr zum Kreisverkehr zwischen Scheuerheck und Wald im Osten reicht, will die Firma zehn bis 15 Windräder mit einer Höhe von 250 Metern errichten. Die besagte Fläche, die als Landwirtschafts-, Wald- und Verkehrsfläche ausgewiesen ist, gehört der Franz-Haniel-Stiftung, deren Tochtergesellschaft Maibruch Wind ist.
Die Waldflächen, so argumentiert Maibruch, wiesen eine niedrige Lebensraumqualität für Tier- und Pflanzenarten auf, dafür aber Kalamitäten. Borkenkäferbefall sei dort ein großes Thema, heißt es in den dem Ausschuss beigefügten Planungsunterlagen. Das Radioteleskop in Effelsberg, der Astropeiler Stockert, die Seismologische Messstation an der Steinbachtalsperre sowie der Flugkorridor der Bundeswehr seien bekannt. Unabhängige Gutachten darüber, wie sich Windenergieanlagen auf diese Einrichtungen auswirken, seien in Auftrag gegeben.
500.000 bis eine Million Euro für die Stadtkasse von Bad Münstereifel
Die Stadt profitiert Bei der Planung möglicher Standorte berücksichtigt würden nicht nur Natur- und Landschaftsschutzgebiete, sondern auch Siedlungsbereiche oder landschaftsprägende Gegebenheiten, etwa der Michelsberg. Sie seien „transparent und im Einvernehmen mit Politik und den Bürgern vor Ort durchzuführen, um eine möglichst große Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen“.
Die Stadt Bad Münstereifel profitiert durch eine kommunale Beteiligung und durch Gewerbesteuereinnahmen daran. Summiert man beides, kommt man bei 10 bis 15 Windrädern auf Einnahmen von 570.000 bis 922.000 Euro pro Jahr.
Aktuell geht Maibruch nicht davon aus, dass die Bezirksregierung die Fläche als vorrangig auszeichnet. Deshalb strebt man mit Politik und Stadt eine „Positivplanung“ für eine Flächennutzungsplanänderung an. „Uns ist bewusst, dass die Planung eines Windparks dieser Größe große Anstrengungen für alle Beteiligten bedeutet und dass insoweit auch ,Gegenwind' entstehen kann“, schreibt Maibruch.
Man sei aber überzeugt, dass es möglich sei, „die Belange aller Beteiligten so zu berücksichtigen, dass der Windpark für alle verträglich sein wird“. Der Ausschuss soll eine Grundsatzentscheidung treffen, wie er der Planung gegenübersteht. Aus städtebaulicher Sicht bestehen laut Verwaltung keine Bedenken.