Der Bad Münstereifeler Rathausschlüssel war seit Weiberfastnacht 2024 in Iversheim, Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian wollte ihn nun zurück.
Iversheimer SitzungMit flüssigem Lösegeld wurde der Stadtschlüssel zurückgeholt
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Eine Überraschung hatte die KG um Peter Kolvenbach für Hein und Josef Zinken.
Copyright: Manfred Görgen
Dass Karneval nicht nur ausgelassenes Feiern bedeutet, sondern auch Momente des Trauerns und der Wehmut dazugehören, zeigten die Iversheimer in ihrer Dorfsitzung. Bevor sie ins Programm starteten, gedachten sie dem vor wenigen Wochen verstorbenen Ehrenvorsitzenden der KG Rot-Weiß, Hans Hoetgen.
Danach präsentierte Eric Gasthaus ein sehenswertes Programm. Möglich ist ein solches dank einer anpackenden Mannschaft, über die die KG verfügt – vor und hinter der Bühne. Das Team stemmt dabei längst nicht nur die Dorfsitzung, sondern auch Damen- und Herrensitzung sowie den Herrenballettwettstreit und den Rosenmontagszug. Da spielt es keine große Rolle, dass die Iversheimer nach dem prächtigen Damen-Dreigestirn der vergangenen Session dieses Mal auf Tollitäten verzichten müssen.
Zwillingsbrüder erhielten in Iversheim eigene Orden
Dafür war Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian zur Sitzung gekommen. Und die hatte etwas Dringendes zu erledigen: Den Rathausschlüssel, seit der Erstürmung am vergangenen Weiberdonnerstag in den Händen der Iversheimer, wollte sie zurückhaben. Mit einer Pulle Schampus und einem Fässchen Bier als „Lösegeld“ gelang diese Mission – und es ist zu erwarten, dass sie den Schlüssel schon am Donnerstag wieder quitt sein wird.
Eine Überraschung hatten die Iversheimer für die Zwillingsbrüder Hein und Josef Zinken vorbereitet. Im Rahmen der Sitzung konnte das „streng gehütete Geheimnis“, so Vorsitzender Peter Kolvenbach, gelüftet werden. Für ihr jahrzehntelanges Engagement seit der Gründung des Vereins im Jahr 1996 erhielten sie neben den Ehrenurkunden eigens für sie angefertigte Orden. Für die Iversheimer steht fest: Die Zinken-Brüder haben den Verein maßgeblich mitgeprägt und gestärkt.
Nachwuchsarbeit funktioniert
Seit 2012 steht Peter Kolvenbach an der Spitze des Vereins, der immer wieder neue Initiativen und Projekte ins Leben ruft. Auch die Nachwuchsarbeit funktioniert prächtig. Bei der Dorfsitzung zeigten auch die Kleinsten, die von Daniela Benden, Andrea Gockeln und Anja Hermann trainierten drei- bis sechsjährigen „Mini Girls“ ihr Können. Anschließend eroberten die „Crazy Girls“, trainiert von Kirsten Kolvenbach und Bianca Jonas, die Bühne, bevor mit den „Pretty Girls“ die von Lena Schmitz und Jessica Kolvenbach betreuten ab 16-Jährigen an der Reihe waren.
Als Redner präsentierte sich neben dem „Kölsche Köbes“ Axel Höfel Björn Wassong aus Weyer als „Ne Jeck em Rähn“, der mit auffallend guten Ortskenntnissen aufwarten konnte. Dass die Rot-Weißen aus Iversheim nicht nur drei tolle Tanzformationen in ihren Reihen haben, sondern auch Musik machen können, stellte der „Spellmannszoch“ unter der Leitung von Peter Kolvenbach unter Beweis. Die Musiker bereicherten das Programm genauso wie die „Magic Men“, die Mädels der „Funky Marys“, die Stimmungsmacher „Kommando 3“ und Micky Brühl mit seinem Soloprogramm.