Kronenburger SeeFreizeitanlage in Dahlem bleibt weiterhin im Tiefschlaf
Dahlem-Kronenburg – Spiel und Spaß für alle Generationen, barrierefrei, naturnah – und auch noch für die Gemeinde rentabel: So stellt sich der Arbeitskreis Kronenburgerhütte/Freizeitanlage die Neugestaltung der Grünflächen und Freizeitangebote vor der Staumauer des Kronenburger Sees vor. Die Ideensammlung wurde jetzt dem Gemeinderat vorgestellt.
Martin Kinnen, Sprecher des Arbeitskreises, hatte einen Job, um den man ihn nicht beneiden kann. Er stellte das Ergebnis aus bisher fünf Sitzungen des Gremiums vor, dem Vertreter aller Ratsfraktionen und Anwohner angehören. Und er stieß auf einige Skepsis.
Dabei hat der Arbeitskreis so etwas wie die Quadratur des Kreises versucht: neue Freizeitangebote schaffen, dazu über den Kiosk Einnahmen generieren, die das Ganze wirtschaftlich tragbar machen. Es sollen Fördermöglichkeiten gesucht und ein Bildungsauftrag etwa durch Lehrpfade umgesetzt werden.
Martin Diefenbach fehlen Vorschläge
Doch so einfach dürfte das nicht werden, wie in der Diskussion deutlich wurde. Martin Diefenbach (CDU) etwa mahnte ein wirtschaftlich taugliches Konzept an. Das sei der Anspruch an den Arbeitskreis: „Doch da fehlen mir hier die Vorschläge.“
Die Kosten für Pflege und Wartung der Anlagen und Spielgeräte blieben nach jetzigem Stand bei der Gemeinde hängen. „Doch das kann die auf Dauer nicht leisten“, so Diefenbach. Und auch ein möglicher Investor stecke sein Geld nur in Projekte, die auch einen Mehrwert bieten. Ein entsprechendes Konzept habe er in den Unterlagen des Arbeitskreises nicht gefunden.
Pläne für Glamping-Ressort scheiterten
Das Stichwort Investor berührt dabei einen sensiblen Punkt, wenn es um die Nutzung der großen Fläche diesseits der Staumauer geht: Die Pläne, dort ein Glamping-Resort zu errichten, waren vor einigen Jahren gescheitert.
Dennoch hat sich der Arbeitskreis, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht, durchaus um Investoren bemüht – wenn auch bisher vergeblich. Ein Interessent, der die Anlage für sportliche Angebote nutzen wollte, habe sich bei Kronenburgs Ortsbürgermeister Johannes Fahling nach einer Nachfrage zur möglichen Pachthöhe nicht mehr gemeldet. Und ein Konzept, das der Eifelpark Kronenburger See entwickelt hat, wurde bislang nicht weiterverfolgt.
Die Pläne
Mehrere Varianten
Mehrere Variantenplanungen der dem Arbeitskreis angeschlossenen Interessengemeinschaft, von Arbeitskreismitglied und Architekt Ulrich Böttger, sowie Vorschläge der Nordeifel Touristik GmbH liegen vor. Dazu sollen die Ideen unter Berücksichtigung des noch zu erstellenden Verkehrskonzeptes für Kronenburgerhütte umgesetzt werden.
Barreirefreiheit
Alle Freizeitangebote sollen grundsätzlich barrierefrei und generationenübergreifend zu nutzen sein. Damit gemeint sind ebene Flächen, die sowohl von Kindern als auch Senioren einfach zu begehen sind. Alle Spielgeräte sollen wartungsarm und aus naturnahen Materialien sein. Das gesamte Areal soll autofrei sein. Themen wie Natur- und Klimaschutz sowie Energie sollen als Stationenweg Kindern nahegebracht werden. Es soll neben Spiel und Spaß ausreichend Ruhe- und Sitzmöglichkeiten geben.
Kiosk und Minigolfanlage
Der Kiosk soll renoviert und neu verpachtet, die Minigolfanlage modernisiert werden. Auf der Tennisanlage, so heißt es, könnten durch eine Umnutzung auch andere Ballsportarten möglich sein. Die Spielplätze sollen nach Altersgruppen geteilt, die umgebenden Hecken zwecks besserer Sichtkontrolle geschnitten werden. Ein „Seniorenspielplatz“ oder „Trimm-Dich-Pfade“ sind denkbar, auf dem ehemaligen Basketballplatz soll ein Fahrradparcours entstehen.
Grünflächen
Naturnahe Grünflächen und Feuchtbiotope sollen entstehen, zudem könnte man klimaresistente Baumarten pflanzen. Die große Wiese soll für Spiele und Sport, aber auch als Liegewiese genutzt werden können.
Was sich der Arbeitskreis vorstellen kann (siehe „Die Pläne“), wurde kaum angesprochen, dafür weiter das Grundsätzliche. So will der Arbeitskreis den 30 Jahre alten Kiosk „aufhübschen“ (Johannes Fahling), um ihn so für einen Pächter attraktiver zu machen. Der soll dann auch einen Blick auf die Freizeitanlagen haben und die Startgebühr für den Minigolfplatz kassieren.
Bürgermester Jan Lembach: Kiosk unrentabel
Er glaube nicht, dass das funktionieren könne, um Kronenburgs letzte große freie Fläche für touristische Zwecke wirtschaftlich rentabel betreiben zu können, sagte Bürgermeister Jan Lembach. Vielmehr sei der Kiosk schlicht unrentabel geworden: „Wir hatten Probleme, den für 1200 Euro im Jahr zu verpachten. Dabei hatten wir schon mal 4500 Euro Pacht im Jahr.“
Man müsse sich seitens des Arbeitskreises fragen, was man neben Freizeitanlagen für die Bevölkerung wolle: „Ein Investment als touristisches Highlight, etwa ein Kletterpark, wie sie in Deutschland gerade sehr gut laufen, oder nicht.“ Die Verwaltung sei mit der Übernahme von Planungsarbeiten oder auch der späteren Pflege der Anlage mangels freier Kapazitäten überfordert. „Wir können nur bei formalen Dingen helfen“, erklärte Lembach.
Um professionelle Hilfe durch einen Planer zu finden, die aus Sicht des Arbeitskreises nötig ist, wie Arbeitskreismitglied Ulrich Böttger (Grüne) meint, wollen sich die neun Mitglieder des Gremiums jetzt kümmern und die Kandidaten vorstellen.
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Auch wenn das noch Zukunftsmusik ist, ist auf dem Gelände schon Konkretes zu sehen: Die Pflege der Gesamtanlage wurde in Absprache mit der Verwaltung intensiviert. Die dem Arbeitskreis angeschlossene Interessengemeinschaft Freizeitanlage wird Blühstreifen anlegen und ein Insektenhotel errichten. Und der Bauhof hat den Bolzplatz frisch gemäht.