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BezirksligaZülpich macht riesen Schritt in Richtung Aufstieg – JSG Erft droht der Abstieg

Lesezeit 7 Minuten
Das Bild zeigt Johannes Püllen, der gerade einen Pass spielt.

Traf beim Startelfdebüt für den TuS Zülpich in der Bezirksliga zum 1:1: Johannes Püllen.

Der TuS Zülpich kann den Aufstiegssekt kalt stellt - auch dank der Hilfe des SC Wißkirchen und des SV Bessenich. Für die JSG Erft wird es schwer.

Bezirksliga: TuS Zülpich – SV Weiden 5:2 (1:1). Viel besser hätte der Spieltag für die Heimelf nicht laufen können: Durch die Unterstützung der anderen Kreisteams, die den Zülpicher Aufstiegsrivalen Brauweiler und Bergheim wichtige Punkte abknöpften, hat sich die ohnehin schon gute Ausgangslage des Tabellenführers weiter verbessert.

Durch das 2:2 in Wißkirchen ist Hilal Maroc Bergheim so gut wie aus dem Rennen, was den ersten Platz anbetrifft. Und ausgerechnet der Lokalrivale aus Bessenich hat mit dem 0:0 in Brauweiler dafür gesorgt, dass auch die Aussichten des Zweiten auf den Meistertitel in weite Ferne gerückt sind.

Zülpich startet holprig in das Duell mit Weiden

Ganz so souverän, wie der Heimerfolg unter dem Strich war, verliefen die ersten dreißig Minuten der Begegnung keineswegs. Die Gastgeber hatten mit ihrer ersten Offensivaktion Pech, weil Luca Ohrem das Aluminium anvisierte, und kassierten durch die erste und einzige Ecke der Weidener vor der Pause gleich das 0:1 (6.). Christopher Birk war nach der Hereingabe von der Fahne mit dem Kopf zur Stelle und sorgte dadurch in der Folge für etwas Unruhe bei den Römerstädtern.

„Ein bisschen Nervosität hat man meinen Jungs anschließend schon angemerkt“, schilderte Trainer David Sasse seine Eindrücke. Obwohl in diesem Zeitraum nicht alles gelang, erspielten sich die Hausherren einige Möglichkeiten zum Ausgleich, die jedoch entweder überhastet oder zu unpräzise abgeschlossen wurden. Nico Berekoven traf außerdem noch die Querlatte, die das mittlerweile fällige 1:1 ebenso verhinderte wie die auf der Linie in höchster Not rettenden Verteidiger.

Zülpichs Johannes Püllen trifft beim Startelfdebüt

Etwas überraschend hatte Sasse dem jungen Johannes Püllen im Mittelfeld den Vorzug vor Routinier Benjamin Wiedenau gegeben und die Nachwuchshoffnung enttäuschte die Erwartungen nicht. „Er hat in den vergangenen Wochen immer an Position zwölf gestanden und musste lange auf seinen Einsatz warten. Umso mehr freue ich mich, dass er bei seiner Premiere in der Startelf sofort getroffen hat“, jubelte Sasse über den wichtigen Treffer des Youngsters.

Dass die Entstehung des Tores – Püllen sprang seinem beinahe auf der Linie stehenden Gegenspieler von hinten in den Rücken – leicht fragwürdig war und vergleichbare Szenen von anderen Schiedsrichtern in der Vergangenheit schon abgepfiffen wurden, dürfte das Talent kaum gestört haben. Nach 45 Minuten war die Partie für Püllen trotz einer engagierten Leistung allerdings beendet.

Das Bild zeigt Nico Berekoven im Laufduell mit einem Gegenspieler.

Bereitete mit schönem Steilpass das 5:1 vor: Zülpichs Nico Berekoven.

Über die Entscheidungen des Unparteiischen brauchten sich die Hausherren an diesem Nachmittag nicht zu beschweren. Ein minimaler Kontakt am Knöchel von Devin Nickisch reichte dem Spielleiter zum Pfiff eines Strafstoßes, den der Gefoulte in höchst seriöser Manier im linken oberen Eck platzierte. „Wir haben in dieser Saison schon klarere Elfmeter nicht bekommen“, lautete der Kommentar des TuS-Übungsleiters.

Nickisch blieb danach weiter die Hauptfigur: Sensationell, wie der Offensivakteur mit perfektem Timing seinen deutlich größeren Kontrahenten im Luftkampf übersprang und für Dominik Spies auflegte, was ein weiteres Kopfballduell nach sich zog. Ob nun der Zülpicher Angreifer oder sein Weidener Widersacher zuletzt am Ball war und damit den größeren Anteil am 3:1 hatte, sei einmal dahingestellt: Das Tor wurde auf jeden Fall Spies gutgeschrieben.

Wesentlich klarer war zu erkennen, dass Luca Ohrem wenige Augenblicke später im zweiten Anlauf auf 4:1 erhöhte und dadurch nach etwas mehr als einer Stunde die Entscheidung gefallen war. Nach schönem Zuspiel von Nico Berekoven markierte erneut Spies den letzten Zülpicher Treffer.

Auch wenn die Gäste in der Schlussphase hoffnungslos hinten lagen, zeigte die Mannschaft von Coach Adrian Student eine ordentliche Vorstellung und forderte den Ligaprimus mehr als dies den vorherigen Zülpicher Gegnern aus Lohn, Voreifel oder Bessenich gelungen war. Der zweite erfolgreiche Abschluss, gleichzeitig auch der Schlusspunkt, von Mike Hoppe nach einem gut vorgetragenen Konter trug zum positiven Gesamteindruck des Aufsteigers bei. Für die Rote Karte, die der Trainer nach einer verbalen Entgleisung in Richtung eines Zuschauers im ersten Durchgang sah, sowie die unnötige Härte einiger Akteure bei Zweikämpfen in der Schlussphase galt das allerdings weniger.

Zülpich ist die Meisterschaft kaum noch zu nehmen. Selbst wenn der Spitzenreiter in Elsdorf verlieren sollte, würde ein Sieg am letzten Spieltag gegen Tabellenschlusslicht Wesseling-Urfeld reichen.


Wißkirchen trotzt Bergheim einen Punkt ab

SC Wißkirchen – HM Bergheim 2:2 (1:1). Nachdem es in der Vergangenheit gegen die Topteams trotz ansprechender Leistungen meist nicht für etwas Zählbares gereicht hatte, wollte es der Aufsteiger diesmal mit aller Macht wissen. „Die Jungs wollten zeigen, dass sie nicht nur mithalten, sondern auch punkten können. Das Ergebnis geht unter dem Strich absolut in Ordnung“, konstatierte SC-Trainer Kevin Greuel. Der Plan der Gastgeber sah vor, die Partie, in der es für die Bergheimer um eine Menge ging, möglichst lange offen zu halten, um für viel Unzufriedenheit und Hektik beim Kontrahenten zu sorgen. Das Vorhaben glückte nicht, denn die Gäste schafften nach 18 Minuten die Führung.

Allerdings erzielte Timo Quast nach etwas mehr als einer halben Stunde den Ausgleich, sodass die Stimmung zur Halbzeit im grünen Bereich war. Kurz nach dem Seitentausch wurde die Laune auf der SC-Bank sogar noch besser, weil Kaloyan Petrov einen am starken Nico Heuser verursachten Foulelfmeter zum 2:1 nutzte. Warum Hilal weit vorne in der Tabelle finden ist, demonstrierte die Mannschaft beim Ausgleich, als ein sehenswerter Spielzug per Kopf erfolgreich abgeschlossen wurde.

Mit kaputter Schulter einen Freistoß geschossen

Kuriose Randnotiz: Eine schwere Schulterverletzung eines Bergheimers führte kurz vor dem Abpfiff zu einer längeren Unterbrechung, was den mit großen Schmerzen draußen am Boden liegenden Akteur – als es noch einmal einen Freistoß aus aussichtsreicher Position gab – jedoch nicht daran hinderte, aufs Feld zurückzukehren und diesen zu schießen. Zum Glück wurde der Ball eine Beute von Keeper Jan Beyers.

JSG Erft 01 Euskirchen – SC Elsdorf 0:1 (0:1). Der Spieltag hätte insgesamt günstiger laufen können für die Platzherren, die nun im Nachholspiel am kommenden Donnerstag in Lohn dringend punkten müssen, um nicht vorzeitig die Hoffnungen auf den Ligaerhalt zu begraben. „Es ist schade, dass wir keinen Zähler aus dem Duell mitgenommen haben. Dieser wäre ebenso wichtig wie verdient gewesen“, berichtete Trainer Chris Kockerols, dessen Schützlinge einen mutigen Auftakt hinlegten.

Das Bild zeigt das Laufduell der drei Spieler.

Valdon Halimi (l.) wird von Wißkirchens Nico Heuser und Ben Decker (r.) unter Druck gesetzt.

Der mögliche Führungstreffer blieb jedoch aus und so entwickelte sich eine recht ausgeglichene Begegnung, in der die Gäste das glücklichere Ende für sich hatten. Besonders bitter verlief der Vergleich für Mika Werner, der vorne erst das 1:0 verpasste und dann hinten den Schussversuch von Niklas Kühnapfel entscheidend abfälschte. „Hopfen und Malz sind noch nicht verloren. Ahrem und Kerpen befinden sich nach wie vor in Reichweite“, verbreitete Kockerols für die enttäuschten JSG-Anhänger neue Zuversicht.

GW Brauweiler – SV Rhenania Bessenich 0:0. In allen vorherigen 14 Heimspielen war die Heimelf als Gewinner vom Platz gegangen – bis der SV die beeindruckende Siegesserie beendete. „Unser klares Ziel war es, zu Null zu spielen. Die Jungs haben super verteidigt und eine überragende Teamleistung auf den Platz gebracht“, lobte SV-Coach Can Celik.

Nachdem Schlussmann Eamonn Klein die Rhenania in der Anfangsphase mit mehreren Glanzparaden vor einem Rückstand bewahrt und Bessenich auf eine Fünferreihe umgestellt hatte, hielten sich die Möglichkeiten des Favoriten in Grenzen. In die Karten spielte den Gästen, die offensiv über wenige Ansätze nicht hinauskamen, auch der Umstand, dass die Grün-Weißen die Schlussphase nach einer Gelb-Roten Karte in Unterzahl bestreiten mussten.

SV SW Nierfeld – Rhenania Lohn 3:3 (1:1). Der große Befreiungsschlag will den Schwarz-Weißen einfach nicht gelingen. „Mit etwas mehr Qualität wären wir schon seit drei Wochen gerettet“, ärgerte sich der sportliche Leiter Dirk Scheer, dessen Elf die erste Halbzeit herschenkte und verdient hinten lag. Dafür steigerten sich die Gastgeber im zweiten Abschnitt, ohne dabei voll überzeugen zu können. Covenant Oku Smart gelang nach Wiederanpfiff zügig der Ausgleich, den zwei kapitale Stellungsfehler genauso schnell wieder in einen klaren Rückstand verwandelten.

Immerhin zeigten die Nierfelder danach ihr Kämpferherz und egalisierten durch Christian Uche und einen von Yannick Lenhard versenkten Strafstoß erneut. Anschließend vergab der SVN sogar noch mehrere Gelegenheiten zum Dreier. „Wir werden erst in den nächsten Wochen wissen, was dieser Punkt wirklich wert ist“, resümierte Scheer.