Kreisliga-A-AuftaktEuskirchener TSC verliert historisches Spiel
Euskirchen – SC Wißkirchen – Euskirchen TSC 8:1 (4:1). Wenn man ein wenig übertreibt, war das Spiel des Euskirchener TSC beim SC Wißkirchen ein historisches. Denn zum ersten Mal in der seit 1968 andauernden Vereinsgeschichte als ETSC bestritt die erste Mannschaft ein Kreisliga-Spiel. Einer der beiden Vorgängervereine, der Euskirchener TSV, war zuletzt 1959 in der Kreisklasse.
Die Spielstätte war ein Schritt zurück in die goldenen Zeiten des ETSC. Denn die Partie fand im Erftstadion statt. Aber weil ja im Moment alles etwas anders ist in Euskirchen, war es ein Auswärtsspiel. Weil in Wißkirchen der Platz erneuert wird und wegen des American Football auch die Ausweichstätte in Stotzheim belegt war, fand das Spiel eben in der Kreisstadt statt.
Großer Platz war ein Nachteil
Und für den ETSC war das weite Geläuf ein Nachteil, wie Trainer Hartmut Pitten nach dem Spiel sagte: „Hier kommt jedes unserer Defizite zum Tragen.“ Gemeint sind die Mängel in der Schnelligkeit, sowohl körperlich als auch gedanklich, und in der Physis allgemein.
Und dann steht es am Ende 8:1 für Wißkirchen – der Mannschaft, die sich im Sommer beispiellos verstärkt hat und die eine offensive Klasse hat, die es in der Kreisliga A so nicht noch einmal gibt. Ben Decker, Daniel Blum und Deniz Isitmen wirbelten durch die Abwehrreihen und schossen sechs der acht Tore (die anderen beiden stammten von Neodrit Fejzullahi und Moise Lomami). „Das war eine überragende Schnelligkeit im Sturm, da konnten wir nicht mithalten“, sagte Hartmut Pitten anerkennend.
Das Wichtigste aus der Kreisliga A
Rettungshubschrauber in Dreiborn
Dreiborn – DHO 0:3 (Abbruch). Gleich zwei Rettungseinsätze gab es in Dreiborn. Zweimal beteiligt war die Heimmannschaft. In der ersten Halbzeit verdrehte sich Stefan Hoff das Knie und wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff prallte Torwart Justin Achatzy mit einem Spieler zusammen und blieb benommen liegen. Auf dem Weg zur Kabine brach er laut Dreiborn-Coach Thomas Schirmer zusammen und war kaum ansprechbar. Mit dem Rettungshubschrauber kam er in die Uniklinik Köln. Schirmer gab am frühen Abend aber erste Entwarnung: Achatzy habe zwar eine schwere Gehirnerschütterung, sei aber auf dem Weg der Besserung. Zum Spiel: Im Duell der Aufsteiger führte DHO beim Abbruch in der 65. Minute mit 3:0, weshalb beide Klubs für einen DHO-Sieg am grünen Tisch votieren. (ets)
Feldspieler im Tor, dann im Sturm
Lommersum – Ländchen-Sieberath 2:2 (0:1). Und noch ein Torwart, der fehlte. Weil Ländchen-Trainer André Knips keinen Schlussmann hatte, stellte er Feldspieler Dennis Fischer in den Kasten. Nach dem Rückstand in der 81. und der Gelb-Roten Karten gegen einen Mitspieler wegen zweimal Meckerns wechselte Fischer auf die andere Seite des Spielfelds. In der Sturmspitze traf er in der achten Minute der Nachspielzeit tatsächlich zum Ausgleich. (ets)
Aufsteiger setzt Ausrufezeichen
Dahlem-Schmidtheim – Flamersheim/Kirchheim 8:3 (3:1). Aufsteiger gegen etabliertes Kreisliga-A-Team, da sollte die Sache klar sein. Denkste: Zwar führte „FlaKi“ nach 15 Minuten verdient mit 1:0. Aber Dahlem wachte auf und erzielte bis zur Halbzeit noch drei Tore. Nach der Pause steht es schnell 4:2, zu dieser Phase drohte das Spiel erneut zu kippen. Für die Erlösung sorgte Dahlems André Klemp (72.). „Wir wissen das Spiel einzuschätzen“, sagte Dahlems Trainer Marcel Timm: „Flamersheim hatte nicht den besten Tag, bei uns hat dafür einfach alles gepasst.“ (ets)
ETSC steckt nie auf
Dennoch muss man dem ETSC ein Kompliment machen. Sie steckten, zumindest bis zum 7:1 in der 90. Minute, nie auf. Nach einer sehr ängstlichen und nervösen Anfangsphase, genauer gesagt: nach dem 2:0, begann Euskirchen mitzuspielen und erzielte durch Mirco Gernand den Ehrentreffer. Gegen andere Gegner, die nicht das Niveau von Wißkirchen haben, wird der ETSC durch diese Willenskraft auch punkten. Dennoch wird deutlich: Bis zum Klassenerhalt ist es noch ein großes Stück Arbeit für Pitten und seinen Co-Trainer Andreas Eschweiler.
Und Wißkirchen? Da müsste eigentlich alles eitel Sonnenschein sein. Auftaktspiel gewonnen, Tabellenführer, ein Offensivspektakel geboten. Doch Trainer Kevin Greuel war nicht vollständig zufrieden. Das Ergebnisse passe zwar und hätte sogar noch höher ausfallen können, weil die Chancenverwertung trotz acht erzielter Tore nicht überragend war. „Aber spielerisch haben wir noch Luft nach oben“, sagte der Übungsleiter.
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Und als neutraler Beobachter muss man konstatieren: Greuel hat Recht. Seine Spieler leisten sich Phasen der Passivität, in denen sie nicht wach sind, in denen sie den Gegner kommen und mitspielen lassen. Daran will Greuel arbeiten. Das bedeutet für die Gegner gute und schlechte Nachrichten. Gute, weil Wißkirchen diese Phasen eben noch hat und man diese ausnutzen muss. Schlechte, weil die Mannschaft das abstellen soll und vermutlich auch wird. Und dann wird es schwer, die Wißkirchener zu schlagen. Das können sie vermutlich nur selbst.