Der 19-jährige Stürmer Tim Breuer hat in 18 Spielen 21 Tore erzielt. Trainer Gerrit Ueckert hat „unglaublich viel Spaß“, mit der Mannschaft.
Fußball-Kreisliga ADer TSV Schönau ist mehr als Tim Breuer – Das sind die jungen Spieler

Ist in dieser Saison eine eingebaute Torgarantie: Schönaus Stürmer Tim Breuer. Er hat in 18 Spielen 21 Treffer erzielt.
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Den TSV Schönau auf einen Spieler zu reduzieren, wäre falsch. Auch wenn individuell in dieser Spielzeit kein Weg an Tim Breuer vorbeiführt. 21 Treffer in 18 Spielen hat der Stürmer für den TSV erzielt. Doch für Trainer Gerrit Ueckert macht die Mannschaft, die aktuell auf Platz sechs der Kreisliga A liegt und am Sonntag (13 Uhr) beim TuS Zülpich II zu Gast ist, viel mehr als nur einen statistisch herausragenden Spieler aus.
„Es macht unglaublich viel Spaß, mit den Jungs zu arbeiten“, sagt Ueckert, der auch in der kommenden Saison Trainer beim TSV sein wird. Zudem haben dem Übungsleiter zufolge sämtliche Spieler für die Spielzeit 2025/26 ihre Zusage gegeben.
Jungs vom TSV Schönau halten Top-Spieler Tim Breuer den Rücken frei
Die Bilanz von Tim Breuer ist beeindruckend: 18 Spiele, 21 Tore, 6 Vorlagen – als gerade 19-Jähriger in seiner ersten Seniorensaison. „Tim hat sich unfassbar gut entwickelt. Dass er gut ist, wussten wir. Aber mit dem jetzigen Stand seiner Fähigkeiten haben wir nicht gerechnet“, sagt Ueckert. Der 19-Jährige sei physisch und technisch stark, sagt der Übungsleiter: „Manchmal hält er den Ball noch ein wenig zu lange oder lässt zu wenig klatschen.“
Der Stürmer sei ein „absoluter Wohlfühlspieler“. „Die anderen Jungs halten ihm komplett den Rücken frei. Er kann sich auf die Offensive konzentrieren. Und er hat den Bonus, dass er aufgrund seiner Leistung voll anerkannt ist“, sagt Ueckert über das Sturmtalent. Er sei ein sehr ruhiger, bodenständiger Junge ohne jegliche Höhenflüge und Starallüren.
Trainer Gerrit Ueckert zieht vor Chris Schmauder den Hut
Vor den Leistungen von Chris Schmauder zieht Coach Ueckert jeden Hut. Der 32-Jährige habe sich nach einer langen und schweren Krankheit wieder buchstäblich ins Leben zurückgekämpft. Am 25. Oktober 2020 absolvierte Schmauder sein letztes Pflichtspiel – bis er nun vor wenigen Wochen wieder für den TSV auf dem Platz stand. Am 16. März – nach viereinhalb Jahren – feierte Schmauder sein Comeback gegen den TB-SV Füssenich-Geich und erzielte dabei direkt ein Tor. „Das ist eine Story, die mich wirklich berührt. Er arbeitet, lebt und performt. Das ist unfassbar. Es freut mich riesig für ihn, dass er wieder dabei ist“, so Ueckert.
Lukas Stollenwerk überzeugte bei Testspiel
Lukas Stollenwerk ist beim TSV Schönau das Nesthäkchen. Mit 17 Jahren feierte er im vergangenen September sein Debüt bei den Senioren. „Wir mussten uns von einem Arzt noch eine Unbedenklichkeitsbescheinigung holen“, berichtet Ueckert, der dem Mittelfeldspieler aus Personalnot in einem Testspiel eine Chance gegeben hatte. Die Reaktion des Coachs: „Oh, der ist gut.“ So gut, dass er seitdem regelmäßig bei den Senioren aufläuft und die Außenbahn beackert. „Stolli ist superschnell und bringt für sein Alter einen guten Körper mit. Das ist schon grandios“, so der TSV-Coach.
David Nolte „hat sich zu einer festen Größe gewandelt“
David Nolte ist Mittelfeldspieler beim TSV. Aber wer sich ein Spiel der Eifeler anschaut, dürfte ständig einen anderen Vornamen hören. Der Grund: David wird liebevoll Detlef genannt. „Daran bin ich Schuld. Wir haben zwei Davids in der Mannschaft und ich wollte Klarheit haben, dass der richtige reagiert, wenn ich coache. So ist dann aus David Detlef geworden“, erklärt Ueckert.
Er hat sich „wahnsinnig entwickelt“, sagt sein Coach. Auch die Integration des Spielers, der von der JSG Erft Euskirchen zum TSV gewechselt war, sei längst abgeschlossen. „Er hat sich zunächst recht wenig sagen lassen. Dann hat er ein paar Feuer bekommen und danach hat er sich komplett gewandelt“, berichtet der Coach: „Er hat sich zu einer festen Größe entwickelt. Er macht da Meter auf der Außenbahn, das ist der Wahnsinn.“
Luis Breuer ist immer mit von der Partie
Der 19-Jährige ist Mister Zuverlässig. „Er hat eine Trainingsbeteiligung von 100 Prozent“, sagt Coach Ueckert. Er habe eine „wahnsinnige Konkurrenz auf seiner Position“, da der TSV gerade im Mittelfeld zahlreiche Spieler im Kader hat. „Der Junge ist aber immer da und er bekommt auch seine Einsatzzeiten“, so der Coach: „Viele Spieler kommen auch regelmäßig zu mir und setzen sich für ihn für mehr Einsatzzeiten ein. Das zeigt, wie integriert er ist“, so Ueckert.
Mateusz Hoppe lieferte ein bewegendes Comeback
Das letzte Spiel über 90 Minuten lag für Mateusz Hoppe lange zurück – am 4. Februar 2022 stand der Leistungsträger letztmals ein komplettes Spiel auf dem Platz. Dann folgten zahlreiche schwere Verletzungen. Am 23. März wirkte er gegen Sötenich erstmals wieder über die vollen 90 Minuten mit. Zuvor war er auf zwei Kurzeinsätze gekommen. „Das ist ein Comeback, das mich echt berührt“, sagt Ueckert über den 34 Jahre alten Führungsspieler.
Verein achtet auf junge Spieler aus der Region
„Natürlich schauen wir auf unsere A-Jugendlichen. Wir stehen im ständigen Austausch“, sagt Ueckert. Tim Breuer, Lukas Stollenwerk und David Nolte können noch in der A-Jugend auflaufen – was sie neben der Spielzeit bei den Senioren auch tun. „Da achten wir aber drauf, dass wir die Jungs nicht verheizen“, berichtet der Übungsleiter.
Der eingeschlagene Weg, auf die Jugend zu setzen, soll beim TSV weitergegangen werden. „Wir haben nicht das Einzugsgebiet einer JSG Erft Euskirchen. Daher schauen wir auf die jungen Spieler aus der Region, wenn sie für uns sportlich interessant sind“, so Ueckert: „Wir haben bewiesen, dass wir junge Spieler integrieren können.“ Zudem sei die Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen im Jugendbereich vorbildlich.
Coach Gerrit Ueckert lobt den TSV Schönau
„Ich habe noch nie einen so loyalen Verein mit so loyalen Menschen erlebt“, sagt Ueckert. Der TSV versuche weiterhin, jungen Spielern eine Plattform zu geben – nicht umsonst habe man drei Seniorenteams. „Jeder bekommt bei uns seine Einsatzzeiten. Da achten wir sehr drauf“, so Ueckert. Der Verein biete ein „super Umfeld für die Entwicklung junger Spieler“. Der Klub stehe immer im Fokus und am Ende werde alles in und mit Bier bezahlt, berichtet der Übungsleiter der ersten Mannschaft.