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Fußball-VorschauKaderplanung des TuS Zülpich läuft auf Hochtouren

Lesezeit 5 Minuten
Zweikampf zwischen Lukene Hellenthal, hier noch im Dress des SV Frauenberg, und Thomas Leßenich.

Aus Gegnern werden Teamkollegen: Lukene Hellenthal wechselt vom SC West Köln zum TuS Zülpich und zu Thomas Leßenich.

Der Bezirksliga-Tabellenführer präsentierte drei Zugänge für die kommende Spielzeit. Stimmen zum Trainerabschied bei D-H-O.

Erstaunlich unaufgeregt geht Zülpichs Trainer David Sasse in die heiße Phase der Saison, die für sein Team am Wochenende gleich in doppelter Hinsicht Brisanz verspricht. Zum einen kämpfen die Akteure aus der Römerstadt um drei wichtige Zähler im Titelrennen, zum anderen ist der Kontrahent niemand anders als der Lokalrivale aus Bessenich, der seinerseits jeden Punkt im Tabellenkeller benötigt.

„Wir genießen jeden Moment an der Tabellenspitze, weil wir nicht den Druck haben, aufsteigen zu müssen. Aber wenn du Weihnachten und Ostern vorne bist, möchtest du das natürlich auch über die Ziellinie bringen“, macht der Übungsleiter aus dem Wunsch, im Mai den Sprung in die Landesliga zu schaffen, keinen Hehl.

Unabhängig von der Spielklasse in der kommenden Saison ist der TuS in Sachen Personal bereits auf einem vielversprechenden Weg. „Bis auf einen Spieler, der uns nur für den Fall des Aufstiegs zugesagt hat, wollen alle anderen definitiv bleiben. Vielleicht gelingt es uns aber auch hier noch, den Betreffenden zu überzeugen, unter allen Umständen weiter in Zülpich zu spielen“, hofft Sasse, der mit Felix Faure (1. FC Düren), Lukene Hellenthal (SC West Köln) und Constantin Pennartz (VfVuJ Winden) drei Neuverpflichtungen präsentieren konnte.

Lukene Hellenthal sammelte Bezirksligaerfahrung in Frauenberg

Der in der Region wohl bekannteste Name ist der von Hellenthal, der in der A-Jugend schon beim TuS aktiv war und danach beim SV Frauenberg Bezirksliga-Erfahrung sammelte. Nach dem Abstieg verließ er den Klub und ging in die Domstadt, wo er von André Otten, ebenfalls ein ehemaliger Frauenberger, gecoacht wurde.

Sein neuer Trainer David Sasse versichert, Hellenthal nie aus den Augen verloren zu haben: „Er hat in der U19 mit Jonas Hohn und Devin Nickisch zusammengespielt und später dann auch mit Marlon Große, sodass er schnell Anschluss in der Mannschaft finden wird. Im Offensivbereich ist Lukene universell einsetzbar.“

Einen gewissen Bezug zum TuS bringt auch Pennartz mit, denn er ist der Schwiegersohn des ehemaligen Trainers Jörg Schulz. „Als Kapitän seines Teams war er auch in der Landesliga im Gespräch, weshalb ich ihn als besonderen Transfer einstufe. Er hat Bock anzugreifen und kann defensiv auf allen Positionen auflaufen, was ich als sein direkter Gegenspieler vor einiger Zeit leidvoll erfahren durfte“, berichtet der frühere Toptorjäger Sasse.

SV Bessenich kurz davor, das Abstiegsgespenst zu vertreiben

Momentan in der zweiten Mannschaft des 1. FC Düren kickt Faure, der dem Übungsleiter in einem Testspiel positiv aufgefallen war und der als Sechser mit seinen 24 Jahren schon eine Menge Erfahrung mit nach Zülpich bringt.

Die Aussichten, das Abstiegsgespenst bald zu vertreiben, sind durch den ebenso wichtigen wie verdienten Auswärtsdreier bei der JSG Erft 01 in Bessenich zuletzt deutlich besser geworden. Mit der Möglichkeit, dass der frisch gewonnene Schwung nun gegen den Spitzenreiter unter Umständen schnell wieder gebremst werden könnte, möchte sich Trainer Can Celik überhaupt nicht beschäftigen.

Auch an das desaströse Auftreten in der Hinrunde, als der 28-Jährige das zweifelhafte Vergnügen genoss, beim Stand von 0:9 (gleichzeitig auch Endresultat) für die letzten Minuten eingewechselt zu werden, verschwendet er keinen Gedanken. „Wir werden im Derby alles geben. Ich denke, dass wir in dieser besonderen Partie nicht chancenlos sind. Wenn am Ende etwas Zählbares für uns herauskommt, egal ob ein oder drei Punkte, nehmen wir das gerne mit“, erklärt der Übungsleiter.

Celik, der in der Saison 22/23 im Zülpicher Aufgebot stand, freut sich auf das Wiedersehen mit den alten Kollegen, kann dabei jedoch nicht die Bestbesetzung ins Rennen schicken. „Kuss Kunzika fehlt wegen der fünften Gelben Karte, hinter dem Einsatz von Siggi Kunst steht ein Fragezeichen“, bedauert Celik.


Kreisliga A: Alexander May will beim TSV Feytal etwas aufbauen

Erst zur neuen Saison hatte Alexander May als Cheftrainer bei den Sportfreunden D-H-O angefangen, aus diversen Gründen zunächst als Doppelspitze mit Christoph Bandur. Wie geplant zog sich letzterer dann im Winter zurück. Nur wenige Monate später verkündete May seinen Abschied zum Ende der Saison. Er wird Trainer beim TSV Feytal. Doch nicht nur May verlässt die Sportfreunde in Richtung des künftigen C-Ligisten, er wird von Co-Trainer Maurice Marian und Betreuer Markus Rosenfeld begleitet. Torwart-Trainer Cäsar Stachlewitz hört ebenfalls auf. Neuer D-H-O-Trainer wird Andreas Erdmann, zuletzt bei Erfa Gymnich tätig.

Alexander May nach seinem ersten Sieg als Solo-Trainer der Sportfreunde D-H-O.

Alexander May hört zum Saisonende als Trainer der Sportfreunde D-H-O auf.

Da stellt sich einem Außenstehenden die Frage: Warum hört man als Trainer eines A-Ligisten auf und heuert zwei Klassen tiefer an – und das nur wenige Monate, nachdem man die alleinige Verantwortung übertragen bekommen hat? „Man muss das Gesamte sehen“, erklärt May. Als Spieler sei er von Feytal wegen Trainer Gerrit Ueckert nach Derkum gewechselt und auch Co-Trainer geworden.

Sötenich hat Punkte abgezogen bekommen

Nach Ueckerts plötzlichem Ausscheiden habe er ihn beerbt. Trotz der Aufs und Abs in der Saison – man befindet sich wie die halbe Kreisliga A im Abstiegskampf – sei die Kabine gefestigt. Allerdings habe er nicht das Gefühl gehabt, dass der Verein mit ihm verlängern wollte. Also sei er auf die Verantwortlichen zugegangen und habe angeboten, aufzuhören. Hinzukam, dass er die Chance sah, in Feytal etwas Eigenes aufzubauen und vielleicht den Aufstieg in die Kreisliga B zu schaffen.

Fußball-Abteilungsleiter Otto Winkelhag spricht von einem immer offenen und ehrlichen Austausch mit May. Die Trennung habe keine sportlichen Gründe, denn sie sei nach dem Sieg gegen Bliesheim verkündet worden, da habe man sieben aus neun Punkten in der Rückrunde geholt. Die Trennung nach dem „Tuchel-Modell“ (Winkelhag) sei immer fair verlaufen, beide Vereine könnten planen. Dass man mit Erdmann schnell einen Nachfolger präsentieren konnte, sei Zufall gewesen.

Am Sonntag empfängt D-H-O die TuS Mechernich, die mit dem Abstiegskampf plötzlich nichts mehr zu tun hat. Die 2:4-Niederlage gegen Sötenich von vor zwei Wochen wurde am grünen Tisch in einen Sieg verwandelt. Es gibt Unstimmigkeiten mit einer Spielberechtigung eines Akteurs. Sötenich widerspricht der Entscheidung, ist vorerst aber wieder mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt. Absolute Kellerduelle steigen in Frauenberg (gegen Dreiborn) und in Bliesheim (gegen Flamersheim/Kirchheim).