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Handball-OberligaBeim TV Palmersheim ist nach dem Sieg gegen Köln der Spaß zurückgekehrt

Lesezeit 4 Minuten
Niklas Grevelding setzt zum Wurf an und wird von einem Gegenspieler am Trikot gezogen. Drei weitere Spieler stehen in der Nähe.

Spielte eine bärenstarke Partie im linken Rückraum: Niklas Grevelding (2.v.r.).

Trotz neuer Ausfälle und angeschlagener Spieler gewann der TV Palmersheim. Die Frauen der HSG Euskirchen verloren erstmalig in der Saison.

TV Palmersheim – MTV Köln 1850 33:28 (14:13). Den zweiten Heimsieg in Folge feierten die Handballer des TV Palmersheim am Samstagabend vor rund 250 Zuschauern. Dabei waren die Voraussetzungen vor dem Spiel alles andere als rosig gewesen. Die ohnehin schon lange Ausfallliste wurde um Tim Winter und Niklas Adolph erweitert, sodass die beiden A-Junioren Salih Simsek und Timo Johnen nur ein sauberes Trikot anziehen mussten, hatten sie zuvor doch bereits ein Jugendspiel absolviert.

Für Trainer Peter Trimborn bedeutete dies, wieder einmal in die Trickkiste greifen zu müssen, denn auch René Lönenbach, Marco Mayer und Lukas Königshoven gingen erkältungsbedingt angeschlagen in die Partie gegen den Tabellennachbarn aus Köln, der das Hinspiel noch klar mit 31:22 gewonnen hatte. Paul Blesse begann auf Rechtsaußen, die Brüder Jannis (Mitte) und Niklas Grevelding (Halblinks) spielten neben Nils Schouren im Rückraum. Felix Fiedler auf Linksaußen, Lukas Königshoven am Kreis und Bruder Moritz im Tor komplettierten die „Starting Seven“. In der Abwehr spielte und arbeitete Marco Mayer standesgemäß für Nils Schouren.

Palmersheim und Köln zeigten robustes und körperbetontes Spiel

Es war von Beginn an ein hochintensives Spiel, die Gangart beider Mannschaften war robust und körperbetont. Der TVP und Köln schenkten sich nichts, insbesondere die Palmersheimer Defensive wusste von Beginn an zu überzeugen. Torhüter Moritz Königshoven erwischte gleich die ersten Bälle. Das brachte Selbstvertrauen und daraus resultierend Sicherheit für den zunächst verhaltenen Spielaufbau.

Palmersheims Trainer Peter Trimborn ballt beide Fäuste.

Die Fäuste geballt nach einem erfolgreichen Angriff: Peter Trimborn.

Nach gut zehn Minuten stand es 4:2 für Palmersheim und Spielmacher René Lönenbach betrat die Platte. Mit ihm, aber auch mit den beiden sehr stark aufspielenden Grevelding-Brüdern wurde es in der Offensive von Minute zu Minute besser.

Besonders nach der Pause war Palmersheim torgefährlich

Köln versuchte es immer wieder mit schnellem Umschaltspiel, doch die Palmersheimer Defensive ließ speziell in Hälfte eins kaum etwas zu. Der TVP erarbeitete sich einen Drei-Tore-Vorsprung (13:10 und 14:11), zur Pause lag er knapp vorn. „Ich kann nur meinen Hut vor dieser Mannschaft ziehen, denn wir haben von Beginn an gezeigt, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen“, sagte Trainer Peter Trimborn, der auch nach dem Seitenwechsel eine spielbestimmende, nun aber deutlich torgefährlichere Heimmannschaft sah. „Gerade unsere Wendigkeit mit den kleinen schnellen Spielern, darunter auch die beiden A-Junioren, war der ausschlaggebende Punkt für unseren Erfolg“, so Trimborn.

Felix Fiedler setzt zum Wurf an und zeigt Körperspannung.

Per Tempogegenstoß erfolgreich ist hier Felix Fiedler.

René Lönenbach führte großartig Regie. Immer wieder wurde Kreisläufer Lukas Königshoven in Szene gesetzt, der sich mit acht Toren, zwei herausgeholten Siebenmetern und einer Roten Karte gegen den Gegner eindrucksvoll bedankte. Auch der Torhüterwechsel zu Nico Trimborn war spielentscheidend, denn der Schlussmann mit der Nummer eins hielt fantastisch. Alle taktischen Maßnahmen des Gegners verpufften. Der siebte Saisonsieg im 18. Spiel war verdient.

Zuschauer hatten wieder Spaß und hoffen auf Rückkehr der Festung

„Alle haben füreinander gekämpft. Speziell das Rückzugsverhalten war heute phänomenal, denn dadurch haben wir sechs erste Angriffe des Gegners sofort wieder abgegriffen“, lobte Peter Trimborn seine Schützlinge. Auch er hat gemerkt: Auf den Zuschauerrängen war der Spaß zurück, und der Wunsch, die Heimfestung wieder zu errichten, ist da.

TV Palmersheim: M. Königshoven, Trimborn – Fiedler (2), Johnen (1), Blesse (1), Lönenbach (6/2), Schouren (2), Mayer (2), Simsek (1), Erken, J. Grevelding (6), N. Grevelding (4), L. Königshoven (8).


Palmersheimer A-Jugend erobert Tabellenführung zurück

Für die Landesligisten HSG Euskirchen (24:42 bei Siebengebirge II) und TuS Zülpich (20:27 bei Merkstein) gab es an diesem Wochenende keine Punkte. Euskirchen unterlag personell dezimiert klar und deutlich und musste einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen. Zülpich brachte nach der 13:11-Führung zur Pause nicht mehr viel zustande und verlor deshalb deutlich.

Besser machten es die Palmersheimer A-Junioren in der Regionalliga. Sie bezwangen Königsdorf mit 42:31. Nach Grefraths Ausrutscher gegen Aldekerk hat der TVP die Tabellenführung zurückerobert. „Ich bin megastolz auf die Jungs, dass sie ihr letztes Heimspiel so klar gewonnen haben“, sagt Marco Mayer, der den Macher dieser Mannschaft, Albert Wipperfürth, für die letzten Minuten auf die Bank holte.


Verbandsliga Frauen: BTB Aachen – HSG Euskirchen 25:18 (13:8)

Jetzt hat es auch die HSG Euskirchen erwischt. Beim Tabellenzweiten enttäuschte der bislang verlustpunktfreie Tabellenführer auf ganzer Linie und musste erstmals in dieser Spielzeit dem Gegner die Punkte überlassen. „Das war heute eine absolut verdiente Niederlage gegen eine wirklich gute Mannschaft aus Aachen“, resümierte Euskirchens Trainer Andreas Kunzke die „schwächste Saisonleistung“. Seine Mannschaft habe insgesamt recht emotionslos und ohne Kämpferherz, das sie eigentlich ausmache, agiert.

Aachen dominierte von Beginn an die Partie. Den bereits aufgestiegenen Euskirchenerinnen blieb nur übrig, dem BTB nach diesem Sieg ebenfalls zum vollendeten Aufstieg zu gratulieren. „Ich denke, das war eine Lehre für uns, dass man Handballspiele nicht einfach so im Vorbeigehen gewinnen kann“, sagt ein enttäuschter Andreas Kunzke, der nicht im Ansatz das Gefühl hatte, dass seine Mannschaft auch nur annähernd an die bisherigen Saisonleistungen anknüpfen konnte. Die Chance, es wieder besser zu machen, ergibt sich bereits am Donnerstag (19.30 Uhr) in Heimerzheim, denn dann steht ein Nachholspiel gegen die SG Ollheim-Straßfeld an.

HSG Euskirchen: Kurm, Viehmann – Schons, S. Schmitz, Arends (1), Bank (4), C. Schmitz (7), L. Schmitz (2), Schmidt-Gogo (3), Rak (1), Schlipp, Müsch, Thome, Springer.