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Jugendfußball im Kreis EuskirchenDer neue Trainer der U17 der JSG Erft 01 hat zehn Gebote

Lesezeit 4 Minuten
Der Kapitän der JSG Erft 01 hat den Ball und wehrt zwei Dürener Gegenspieler ab.

Auf die erste Mannschaft traf die JSG Erft 01 in der vergangenen Saison in der Mittelrheinliga. Jetzt geht es zum Auftakt zu Düren II.

Thomas Perschmann hat die U17 der JSG Erft 01 Euskirchen übernommen. Am 31. August startet die Saison im Jugendfußball auf Verbandsebene.

„Die Kunst, Fußball, Familie und Freunde miteinander in Einklang zu bringen“ oder „Ein Leben für den Sport“. Vieles dreht sich in Thomas Perschmanns Alltag um das runde Leder. „Trainer zu sein bedeutet für mich mehr, als in den drei Trainingseinheiten in der Woche auf dem Platz zu stehen. Spieltags- und Matchplanung, Gegneranalyse. Das ist ein Gesamtpaket. Am Morgen vor einem Spiel setze ich mich noch mal an den Laptop und analysiere Statistiken, um mich final vorzubereiten. Jeden einzelnen Spieler besser zu machen, sowohl menschlich als auch fußballerisch, das macht Riesenspaß“, schwärmt der gebürtige Kölner.

Die Trainer-Laufbahn des vierfachen Familienvaters („Ein Fußballer und drei Girls“), der ab der kommenden Saison in die Fußstapfen von Marcel Schmitz als U17-Coach der JSG Erft 01 Euskirchen tritt und sich aktuell mit seiner Mannschaft auf die neue Spielzeit vorbereitet, begann vor 14 Jahren bei den Minis von Germania Lechenich. Unter den Kleinsten: sein heute 19-jähriger Sohn. Einige Jahre später wechselten Vater und Sohn zum FC Rheinsüd. Dort trainierte Papa Perschmann die Jahrgänge U14 bis U17. Und dort lernte er vor drei Jahren Marcel Schmitz kennen – als Trainer an der Seitenlinie beim Duell in der Meisterschaftsrunde.

Perschmann bewarb sich erfolgreich um die vakante Stelle bei der U17

Dass sein Weg ihn letztlich nach Kuchenheim führte, ist gar nicht so verwunderlich. „Ich habe die Entwicklung der JSG schon immer beobachtet, denn was dort in den letzten zehn bis 15 Jahren auf die Beine gestellt wurde, ist aller Ehren wert“, sagt der studierte Diplom-Kaufmann anerkennend. Zur Rückrunde der vergangenen Saison übernahm der 50-Jährige die U16 der JSG. Wegen des Wechsels von Christopher Kockerols zur Seniorenmannschaft und Marcel Schmitz' Rotation zur U19, ergab sich die Trainer-Vakanz bei der U17, um die er sich erfolgreich bewarb.

„Leidenschaftlich, perfektionistisch, detailverliebt, manchmal impulsiv, aber über die Jahre gereift und ruhiger geworden“, so beschreibt Perschmann sich und lacht. Doch seine Leidenschaft gilt nicht nur dem Trainerjob. Auch als zentraler Mittelfeldspieler der Ü32 von GW Brauweiler verfolgt er ambitionierte Ziele auf dem Rasen.

Mit 15 endete die aktive Fußballzeit des neuen Trainers für 20 Jahre

Dabei verlief seine Laufbahn als Fußballer, die in Köln bei DJK Südwest begann, alles andere als linear: Im Alter von 15 Jahren hängte er seine Fußballschuhe an den Nagel. Nach 20 Jahren Vereinsfußballabstinenz startete der B-Lizenz-Inhaber parallel zu seiner Trainerlaufbahn seine Seniorenfußballer-Karriere in Lechenich. Den Titel des Westdeutschen Vizemeisters 2021/22 hinter Bayer Leverkusen in der Altersklasse Ü40 bezeichnet er als seinen größten sportlichen Erfolg. Der Titelgewinn des Rhein-Erft-Kreispokals der von ihm trainierten Mannschaft der U17 des FC Rheinsüd krönte einen aus seiner Sicht „sehr erfolgreichen Fußballsommer 2022“.

In die am 30. Juli beginnende Saisonvorbereitung startet der Wahl-Zülpicher mit einem Kader, der sich aus Spielern der U15 und U16, einigen verbliebenen Spielern des U17-Kaders der letzten Saison, größtenteils aber aus neuen Spielern, die sich in den Sichtungstrainings beweisen konnten, zusammensetzt. Perschmann setzt, genau wie sein Vorgänger, auf einheimische Spieler und solche mit JSG-Vergangenheit. Mundpropaganda oder Werbung über „Friends and Family“ fruchteten: Eine überraschend große Anzahl an Interessenten, berichtet der JSG-Coach erfreut, habe an den Probetrainings teilgenommen.

Er liebt das Offensivspiel: Thomas Perschmann gewinnt lieber 6:3 als 2:0

Bei der Auswahl der Spieler folgt er klaren Prinzipien, seinen „zehn Geboten“, die auch seine Schützlinge verinnerlichen und auf und neben dem Platz leben sollen. Teamgeist, Aufopferungsbereitschaft, Kritikfähigkeit: „Charakterstärke ist mir ganz wichtig“, betont Perschmann, der ausbildungs- und lösungsorientierten Fußball favorisiert.

„Mein Ziel ist es, den Spielern zu helfen, bewusste, gute Entscheidungen zu treffen“, sagt der Übungsleiter und fügt an: „Das Offensivspiel ist mein liebstes Kind. Im Gegensatz zu anderen Trainern ist mir ein 6:3 lieber als ein 2:0.“ Ballbesitz, Kurzpassspiel, aggressives Pressing: So will der Schmitz-Nachfolger mit seinen B-Junioren in der nächsten Saison das „Minimalziel Qualifikationsplatz“, also einen Platz unter den Top vier, erreichen.


Zum Auftakt der neuen Saison spielen A- und B-Jugend gegen Düren II

Der Jugendfußball auf Verbandsebene startet Ende August in die neue Spielzeit. In der A-Jugend-Bezirksliga empfängt die JSG Erft den 1. FC Düren II am Samstag, 31. August, 17.30 Uhr. Einen Tag später muss die B-Jugend in der Bezirksliga um 12.45 Uhr zu Düren II. Aus dem Fußballkreis Euskirchen spielt auch Erftstadt-Lechenich in der A-Jugend-Bezirksliga.