Der SSV Lommersum hatte dem Offensivdruck des Spitzenreiters JSG Erft 01 Euskirchen im Kreisliga-A-Topspiel nichts entgegenzusetzen.
Fußball-Kreisliga ADie JSG Erft 01 Euskirchen gewinnt im November Rain von Lommersum
SSV Eintracht Lommersum – JSG Erft 01 Euskirchen 0:5 (0:3). Zweiter gegen Erster, Spitzenspiel in der Kreisliga A. Kann Lommersum auf heimischem Kunstrasenplatz dem favorisierten Ligaprimus ein Bein stellen? Um es kurz zu machen: nein. Im Gegenteil. Die JSG gewinnt souverän und auch in der Höhe verdient und dreht nun an der Tabellenspitze einsam ihre Runden.
Die Ausgangslage: Viele Ausfälle beim SSV Eintracht Lommersum
Während bei der JSG Erft dann auch nach längerer Verletzung Rückhalt Lucas Spilles seit dem Weilerswist-Spiel wieder mit an Bord ist, in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde und sogar mehrere gute Torchancen verbuchen konnte, dabei aber glücklos blieb, sah die Lage bei Lommersum anders aus. Noch am Sonntagmorgen sagten drei Spieler ab. Nimmt man die Langzeitausfälle hinzu, war für die Eintracht schon vor dem Anpfiff klar: Es wird noch schwerer, als es ohnehin schon gegen Erft 01 ist.
Das Torjägerduell entschied Luke Bungart eindrucksvoll für sich
Das auch in dieser Zeitung propagierte Torjägerduell zwischen Luke Bungart (Erft) und Marcel Ebel (Lommersum) hatte an diesem Sonntag einen eindeutigen Sieger: Luke Bungart. Das lag nicht nur daran, dass Marcel Ebel mehr Defensiv- als Offensivaufgaben wahrnehmen musste und Lommersum mit Gani Rami nur eine nominelle Spitze aufgestellt hatte.
Es lag auch daran, dass Bungart unermüdlich selbst nach 90 Minuten noch gegnerische Spieler im Pressing anlief, immer hellwach war, Bälle antizipierte und nicht nur ein Tor selbst erzielte (das 4:0 in der 65. Minute), sondern auch als Vorbereiter aktiv war. Vor dem 1:0 stibitzte er Lommersums Sebastian Roth den Ball und hatte dann den Blick für Luc-Seal Roggendorf, der aus 18 Metern aus der Drehung den Ball in den Winkel schoss (9.).
64 Minuten später wiederholte sich der Spielzug: Bungart legte zurück auf Roggendorf, 5:0. Die nächsten zwei Spiele (im Pokal gegen Wißkirchen und gegen Roitzheim) muss die JSG aber auf Bungart verzichten. Ihr werden die Schrauben aus dem im vergangenen Jahr gebrochenen Arm entfernt.
Der Spielverlauf: Lommersum hielt nur in der Anfangsphase mit
Sollte jemand nur die ersten fünf Minuten dieses Spiels gesehen haben, wird er sich angesichts des Ergebnisses verwundert die Augen reiben. Denn zum Start des Spiels war Lommersum tatsächlich die aktivere Mannschaft und kam auch vor das Tor der Gäste. Doch vom Doppelschlag der JSG in der 9. und 10. Minute erholte sich die Eintracht-Elf nicht mehr. Nach der schon erwähnten Führung durch Roggendorf folgte ein Fehler im Spielaufbau der Lommersumer, wodurch der Ball zu Leo Richerzhagen kam, der frei vor Schlussmann Robin Ron Schmitz auftauchte und ihm keine Chance ließ. Und nur drei Minuten später hätte es auch schon 3:0 stehen können. Rafael Oliveiras Flachschuss ging aber knapp am Pfosten vorbei.
Dann kam der November Rain nach Lommersum. Leider nicht live dargeboten von Guns N'Roses, sondern der echte in Form eines Wolkenbruchs, gepaart mit Hagel. Machte der JSG Erft aber nix. Die Gäste trafen sogar, obwohl sich zwei Spieler im Weg standen: Luke Bungart behinderte zwar Jan Walther, der sich aber nicht beirren ließ. 3:0, 23. Minute.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit erhöhte Lommersum ein wenig den Druck. Doch das war immer noch zu wenig. Die JSG war an diesem Nachmittag einfach das bessere Team und hätte auch noch mehr Tore erzielen können. Die dickste Chance von Lommersum hingegen entschärfte Torwart Max Vornweg kurz vor Schluss mit einem tollen Reflex.
Das sagen die Trainer der JSG Erft 01 und des SSV Lommersum
„Es wäre nicht schlimm gewesen, wenn wir hier nicht gewonnen hätten, weil wir immer noch im Soll sind“, sagte Erft-Trainer Chris Kockerols. „Ich hatte aber auch nicht das Gefühl, dass Lommersum heute gewinnen wollte. Ich hatte sie mutiger erwartet.“
„5:0 war eine Nummer zu hoch. Aber jedem Tor geht ein Fehler voraus. Und gegen eine Spitzenmannschaft kassiert man dann die Tore. Erft macht das aber auch einfach eiskalt“, sagte Lommersums Chris Hilger.
Schöneseiffens Torhüter der Mann des Tages
SV Schöneseiffen – TuS Mechernich 2:1 (1:1). Mit einem Sieg gegen die TuS Mechernich hat sich der SV Schöneseiffen wichtige drei Punkte erkämpft. Dabei hatte die Elf von Trainer Heiko Zimmer den Erfolg vor allem ihrem Torhüter zu verdanken: „Bastian Gerhards hat uns im Spiel gehalten. Mechernich war in beiden Halbzeiten jeweils das aktivere Team, hatte die besseren Chancen“, gab er zu.
Die Gastgeber gingen in der 30. Minute durch Timo Bornewasser in Führung, wurden aber durch ein Eigentor von Fabian Möhrer (45.) kurz vor dem Halbzeitpfiff wieder eingefangen. Nach dem Seitenwechsel blieb Mechernich das aktivere Team, scheiterte aber immer wieder an Schöneseiffens Defensive. Marcel Hupp nutzte in der 65. Minute einen Fehler der Gäste aus und erzielte den Siegtreffer. „Die zwei Gegentreffer waren individuelle Fehler, gepaart mit einem Tick Überheblichkeit“, ärgerte sich Mechernichs Coach Nico Hohn. Trotz der Niederlage blickt er positiv nach vorn: Mit Neuzugang Jonas Hohn verstärkt sein Sohn ab jetzt den Kader.
Frauenberg gerät in Rückstand, gewinnt aber deutlich
SV Frauenberg – TB-SV Füssenich-Geich 5:1 (3:1). Der SV Frauenberg hat sich mit einem überzeugenden 5:1-Sieg gegen den TB-SV Füssenich-Geich durchgesetzt. Dabei war der Beginn alles andere als vielversprechend: Nach einem Abwehrfehler und einem Ausrutscher in der Defensive gingen die Gäste durch Andre Voigt (10.) in Führung. „In der Abwehr hat es da noch ein bisschen an der Abstimmung gehapert“, kommentierte Frauenbergs Trainer Sebastian Kaiser.
Doch seine Mannschaft zeigte eine starke Reaktion. Julian Crombach glich in der 21. Minute aus, bevor Marcel Kaiser (24.) und Deniz Arigan (39.) den Pausenstand von 3:1 herstellten. Nach der Pause besiegelte Marcel Kaiser mit einem Doppelschlag (57., 62.) die Niederlage der Gäste. „Auf einem schwer bespielbaren Platz haben wir das wirklich sehr gut gemacht, attraktiv gelöst und die Tore sehr gut rausgespielt“, lobte Kaiser sein Team. Ein Sonderlob hatte er für Ersatztorwart Marvin Wellisch parat: „Er war immer zur Stelle und hat das bei seinem ersten Einsatz wirklich überragend gemacht.“ Der SV Frauenberg hat damit einen großen Schritt in Richtung Tabellenmittelfeld gemacht, während Füssenich-Geich weiterhin tief im Tabellenkeller stecken bleibt.
Weilerswist gegen Zülpich von der Taktik geprägt
SSV Weilerswist - TuS Zülpich II 1:2 (0:0). In einem von Taktik geprägten Spiel belohnten sich die Gäste für ihre Geduld und Effizienz. Zülpich erarbeitete sich in der ersten Hälfte mehrere Möglichkeiten, blieb jedoch im Abschluss ungenau. „Wir waren komplett überlegen, auch im Ballbesitz, haben aber leider die Chancen, die wir hatten, nicht genutzt“, analysierte Zülpichs Trainer Marc Altendorf.
Nach der Pause fiel die Führung durch einen Handelfmeter, den Jakob Fischer sicher verwandelte (51.). Kai Karamouzas glich nach einem Foulelfmeter aus (65.). Doch Zülpich traf durch Jakob Raudszus nach einem Eckball aus kurzer Distanz zum 2:1 (80.). „Am Ende des Tages war es auf jeden Fall ein verdienter Sieg, obwohl es heute absolut nicht einfach war, gegen so einen tief stehenden Gegner zu spielen“, bilanzierte Altendorf. SSV-Trainer Frederik Ziburske lobte sein Team trotz der Niederlage: „Die Jungs hätten es wirklich verdient gehabt. Im Endeffekt stehen wir leider trotz der kämpferisch sehr guten Leistung wieder mit null Punkten da.“
Sötenich gewinnt Eifel-Derby in der letzten Minute
SG Hellenthal – SV Sötenich 2:3 (1:0). Der SV Sötenich hat das Eifelderby gegen die SG Hellenthal mit 3:2 für sich entschieden. Hellenthal begann stark und ging in der 27. Minute durch Tom May in Führung. Sötenich fand in der ersten Halbzeit wenig Mittel, blieb aber nach der Pause dran. Nils Knebel erzielte mit einem Traumtor aus der Distanz den Ausgleich (72.).
Die Gelb-Rote Karte für Miguel Klinkhammer in der 71. Minute sorgte für Diskussionen: „Eine klare Fehlentscheidung. Deswegen tut die Seele da weh, weil wir eigentlich ein schönes Spiel gespielt haben“, haderte SG-Trainer Thomas Valtinke. Trotz Unterzahl erzielte Hellenthal durch Philipp Hufschmidt das 2:1 (81.), doch Sötenich glich durch Thomas Müller in der 83. Minute aus. Mit einem weiteren Sonntagstreffer sicherte Tim Jäckel in der Schlussminute Sötenich den Sieg. „Ein Derby, wie es sich gehört. Durch die Überzahl haben wir es dann hintenraus für uns entschieden“, resümierte Sötenichs Sportlicher Leiter Uwe Metternich.
SC Roitzheim – Sportfreunde DHO 1:3 (1:1). Die Sportfreunde DHO triumphierten auswärts beim SC Roitzheim trotz Unterzahl. In einer zunächst ausgeglichenen Partie brachte ein Foulelfmeter von Michal Jedrowski die Gastgeber in Führung (19.), nachdem Ole-Magnus Brauns die Notbremse gezogen hatte. Doch DHO fand zunehmend besser ins Spiel und glich verdient durch Kevin Wulf aus (33.).
Nach der Pause legte Wulf erneut nach (47.) und brachte DHO in Führung, bevor er wenige Minuten später wegen unsportlichen Verhaltens mit Gelb-Rot vom Platz musste. „Ab dem Moment waren wir trotzdem klar besser, man hat nicht gesehen, dass wir nur zu zehnt sind“, erklärte DHO-Trainer Andreas Erdmann. Für die Entscheidung sorgte Aziz Neziri mit einem Traumtor in der 72. Minute. Roitzheim hatte in der Schlussphase zwar noch Chancen, konnte die Unterzahl des Gegners jedoch nicht nutzen. Trainer Thomas Moga zeigte sich enttäuscht: „Nach der Gelb-Roten Karte hat die Mannschaft komplett die Ordnung verloren.“
SG Flamersheim/Kirchheim – TSV Schönau 1:0 (1:0). Ein Tor kurz nach Anpfiff brachte der SG Flamersheim/Kirchheim einen wichtigen 1:0-Heimsieg gegen den TSV Schönau. Nach nur 30 Sekunden schob Paul Doppelfeld den Ball locker ins rechte Eck und markierte den einzigen Treffer der Partie. Schönau dominierte die Partie zwar deutlich, fand jedoch kaum Wege durch die kompakte Defensive der Gastgeber. „Wir haben zumindest versucht, das fußballerisch zu lösen, während Flamersheim immer tief stand und eigentlich nur lange Bälle gespielt hat“, ärgerte sich Schönau-Coach Gerrit Ueckert.
Auch eine Systemumstellung in der zweiten Halbzeit brachte wenig Torchancen und wenig Erfolg. „Ein Punkt wäre hochverdient gewesen, aber leider hat heute nicht der schönere Fußball gewonnen“, so Ueckert. Das musste auch SG-Coach Marco Markwald eingestehen: „Es war sicherlich fußballerisch nicht das, was wir wollen, aber es war wichtig zu gewinnen.“