Die Nominierten zur Sportlerwahl 2024 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: die Fußballerinnen des TuS Zülpich.
Sportlerwahl 2024Das Kollektiv steht beim TuS Zülpich über allem

Nach einem 8:0-Sieg gegen den SV Mutscheid feierten die Fußballerinnen des TuS Zülpich im Mai 2024 ausgelassen den Aufstieg in die Bezirksliga.
Copyright: Rocco Bartsch
„Das Derby gegen Füssenich wäre natürlich schön, aber daran denken wir jetzt noch nicht.“ Christof Hilgers, Trainer der Frauenmannschaft des TuS Zülpich, warnt davor, den Aufstieg in die Landesliga bereits in trockenen Tüchern zu wähnen.
Zwar steht seine Mannschaft nach der Hinrunde mit 25 Punkten ungeschlagen an der Tabellenspitze der Bezirksliga-Staffel 3. Sein Fokus liege jedoch zunächst darauf, „sich mit einhundert Prozent auf die Rückrunde zu konzentrieren und sie so erfolgreich zu gestalten wie die Hinrunde.“ Erst dann werde man für die neue Saison planen.
Rückblick: Die neu gegründete Mannschaft, die sich überwiegend aus Spielerinnen des aufgelösten Landesliga-Teams der SG Oleftal zusammensetzte und in der Saison 2023/24 regelkonform in der Kreisliga gestartet war, gab in ihrer ersten Saison nur einen Punkt ab, gegen den Mitaufstiegsfavoriten VfL Kommern. Der Lohn: der Sprung in die Bezirksliga.
Zuteilung zur Aachener Gruppe gefällt den Zülpicherinnen nicht wirklich
Dass der Verband die Zülpicherinnen der Staffel 3, der „Aachener Gruppe“, zuordnete, sorgte für Unmut. Anstelle der Derbys gegen Wißkirchen und Erfthöhen standen für die Hilgers-Elf Duelle gegen Mannschaften wie TuS Hilfarth und SV Welldorf-Güsten auf dem Plan. Eine Staffel wie eine Wundertüte. „Wir hätten in jeder der drei Staffeln eine gute Rolle gespielt. Auffallend ist, dass unsere Staffel sehr ausgeglichen ist. Der Achte kann den Zweiten schlagen. Das finde ich eigentlich attraktiv, aber das Aufmessen mit einem Top-Favoriten hatten wir so bisher nicht“, sagt der Übungsleiter und fügt an: „Sportlich gesehen, ist die Hinrunde sehr gut verlaufen. Das Spiel, das unentschieden ausging, hätten wir für uns entscheiden müssen.“
Nur zwei Gegentore kassierte seine Mannschaft. Spielerinnen aus dem Kollektiv hervorzuheben, liegt Hilgers fern: „Verteidigung fängt vorne an. Wir sind in allen Mannschaftsteilen ausgeglichen stark. Unsere Aufgabe wird sein, die Qualität innerhalb der Mannschaft noch näher zusammenzubringen.“
Die Torausbeute des TuS kann sich sehen lassen
Auch die Offensivausbeute mit 48 Treffern kann sich sehen lassen. Dies ist umso höher zu bewerten, als mit Celine Hilgers – mit 26 Treffern Torschützenkönigin der vergangenen Saison – eine Schlüsselspielerin wegen einer im Saison-Auftaktspiel erlittenen schweren Verletzung noch gar nicht ins Geschehen eingreifen konnte. So erwies es sich erst recht als Glücksgriff, dass Hilgers in der Vorsaison mit Julia Kurth eine Stürmerin nach Zülpich holte, die über langjährige höherklassige Erfahrung verfügt und diese sofort in Tore umzumünzen vermochte. „Julia trifft selten eine falsche Entscheidung vor dem Tor“, sagt Hilgers.
Mit Mittelfeldspielerin Saskia Reder ist Kurth für 24 Tore, die Hälfte der erfolgreichen Abschlüsse, verantwortlich. Doch erneut unterstreicht der TuS-Coach, der von Co-Trainer Robin Metternich und Torwarttrainer Stephan Pessara unterstützt wird, die Mannschaftsleistung: „Das Team unterstützt Julia dabei, dass sie die Bälle bekommt. Als Trainer sind wir gefragt, das Spielsystem weiter zu optimieren, um Julia noch besser in Szene setzen zu können. Im Spiel nach vorne wäre es mit Celine sicher noch einmal anders gelaufen – sie wäre eine zusätzliche Waffe für das Team gewesen.“
Eine einzige Niederlage mussten die TuS-Kickerinnen in der laufenden Saison hinnehmen: Das knappe 2:3 im Kreispokalfinale gegen den TB-SV Füssenich-Geich habe er, so der Übungsleiter, allerdings „gar nicht groß thematisiert. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Der Klassenhöhere hat gewonnen. Unser Fokus liegt ganz klar auf Meisterschaft und Aufstieg. Wenn wir in der Rückrunde so spielen wie gegen Füssenich, werden wir aufsteigen.“
Die wichtigste und zugleich schwierigste Aufgabe im Fußball besteht nach Hilgers' Ansicht darin, die Spielerinnen immer wieder zu motivieren, sich zu reflektieren und weiterhin hart an den gesteckten Zielen zu arbeiten.