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Hoher BedarfDie Kita in Hollerath wird 20 Jahre nach der Schließung reaktiviert

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Die neue Leiterin der Kita und ein Verwaltungsmitarbeiter stehen neben einem Kletterhügel.

Gut in Schuss ist der Kletterhügel, der noch aus der Zeit der ersten Kita in Hellenthal-Hollerath stammt.

Zu wenige Kindergartenplätze hat auch die Gemeinde Hellenthal. Die schnellste Lösung für 20 Kinder ist die Wiedereröffnung der Kita Hollerath.

So ändern sich die Zeiten. Wurden vor einigen Jahren in der Region Kindertagesstätten angesichts niedriger Geburtenraten geschlossen, so geht der Trend nun in die entgegengesetzte Richtung. Der Bedarf an Kindergartenplätzen steigt. Daher hat die Gemeinde Hellenthal die Kita in Hollerath, die vor rund 20 Jahren geschlossen wurde, reaktiviert. Am Dienstag beginnt der Regelbetrieb mit der Eingewöhnung der ersten Kinder.

„Im Herbst hat das Kreisjugendamt nach einer Bedarfsabfrage mitgeteilt, dass wir in der Gemeinde 30 Kindergartenplätze zu wenig haben“, sagte Michael Huppertz von der Verwaltung. Eine schnelle Lösung musste her. Der Bau einer neuen Einrichtung hätte zu lange gedauert. So entstand der Gedanke, den ehemaligen Kindergarten in der Alten Hollerather Schule wieder in Betrieb zu nehmen. „Ich habe auch daran gedacht, eine zweite Waldkindergartengruppe umzusetzen, doch selbst das hätte länger gedauert als diese Lösung“, so Huppertz.

Die Toiletten in der Hollerather Kita haben „Retro-Charme“

Mit Uta Schmitz wird in Hollerath eine Erzieherin arbeiten, die bereits in der Vorgängereinrichtung tätig war. „Meine Kinder sind hier auch in den Kindergarten gegangen“, erinnerte sie sich. Manches sei noch so, wie es damals ausgesehen habe, zum Beispiel die Toiletten: „Die haben Retro-Charme.“

Nachdem die Einrichtung kurz nach der Jahrtausendwende geschlossen worden war, wurden die Räume als Jugendtreff genutzt. Auch der Musikverein habe hier geprobt, so Huppertz. „Für die haben wir zwei Container hinter den Anbau gestellt“, sagte er. Einige Umbaumaßnahmen seien notwendig gewesen: „Vor allem im Brandschutz musste einiges gemacht werden.“ Ein zweiter Fluchtweg musste installiert und die Decke feuersicher umgebaut werden. Auch wurde ein Büro eingerichtet.

Mit 20 Kindern ist die Hollerather Gruppe komplett ausgebucht. „Ich habe auch noch acht Kinder auf der Warteliste“, so Jennifer Reitz. Sie ist die Leiterin der Einrichtung und bei der Awo angestellt, die den Betrieb übernommen hat. Aus Hollerath, Hellenthal, Ramscheid, Rescheid und Kamberg kommen laut Reitz die Kinder. Von 7 bis 16 Uhr sei die Einrichtung an den Wochentagen geöffnet, drei Betreuer und eine Auszubildende kümmern sich um die Kinder.

Draußen gibt es viele Möglichkeiten, mit den Kindern zu spielen

Bislang hatte Reitz in einer Kita in Mechernich gearbeitet. Ende Mai hat sie davon erfahren, dass in Hollerath die Stelle der Kindergartenleiterin noch nicht besetzt sei. „Eigentlich war mir die Fahrt zu weit. Doch als ich hierherkam, hat mich die Gegend überzeugt“, sagte sie. Die Natur sei wundervoll, es gebe auch viele Möglichkeiten, mit den Kindern draußen etwas zu unternehmen. „Wir haben schon einen Outdoortag festgelegt“, verriet sie.

Ein Traum sei das riesige Außengelände. „Der Zaun soll noch kommen“, betonte sie. Ein Kletterhügel steht noch von der Vorgängerkita. Ansonsten wird das Außengelände auch mithilfe einer Förderung in Höhe von 70000 Euro neu gestaltet, die für die Wiederinbetriebnahme gedacht ist.

Noch ist viel zu tun in der neuen Einrichtung. Spielsachen und die meisten Möbel sind noch nicht da, etwa die Betten für die U-3-Betreuung. Die sollen aus einer Awo-Kita in Firmenich kommen. „Die Kinder werden sowieso erst einmal eingewöhnt“, so Reitz. Das werde bestimmt sechs Wochen dauern, bis sie in der Kita Mittagsschlaf halten. Am wichtigsten sei es den Eltern, dass der Betrieb endlich starte und die Erzieherinnen ein gutes Verhältnis zu den Kindern bekommen. „Wir können viel improvisieren und uns mit den Kindern beschäftigen, dann fehlt denen nichts“, so Reitz.