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Polizei schoss gezielt26-Jähriger soll nach Geiselnahme in Euskirchen vor Gericht

Lesezeit 2 Minuten

Spezialeinsatzkräfte eilten am 1. April 2021 zum Tatort im Welcome-Hotel.

Euskirchen – Der Gründonnerstagabend in der Euskirchener Innenstadt vor knapp einem Jahr verlief dramatisch. Spezialeinsatzkräfte der Polizei überwältigten gegen 21.30 Uhr einen Geiselnehmer, nachdem sie ihn gezielt in die Hüfte geschossen hatten. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt beim Landgericht Bonn Anklage gegen den 26-Jährigen erhoben, wie Gerichtssprecherin Dr. Patricia Meyer auf Anfrage sagte. Über die Eröffnung des Verfahrens ist noch nicht entschieden worden.

Der 26-Jährige hatte am 1. April 2021 gegen 19 Uhr einen 22 Jahre alten Mitarbeiter des Welcome-Parkhotels an der Alleestraße in seine Gewalt gebracht. Schwer bewaffnete Polizisten riegelten das Areal weiträumig ab. Bahnhof-, Ost- und Alleestraße wurden gesperrt, ebenso der Bahnhof. Für mehrere Stunden fuhren keine Busse und Taxen. Züge passierten den Bahnhof, ohne zu halten. Wie die Polizei am Tag danach mitteilte, hatte der Täter den Hotelmitarbeiter im Bereich der Rezeption mit einem Messer bedroht und an der Hand verletzt. Zudem habe er Geldforderungen gestellt. Täter und Geisel kamen nach der Befreiungsaktion zur Behandlung ins Krankenhaus.

Aus Krankenhaus entfernt

Die Staatsanwaltschaft legt dem 26-Jährigen zur Last, eine Geiselnahme in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung begangen zu haben. Nach Patricia Meyers Worten geht die Anklagebehörde davon aus, dass er im Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit gehandelt habe.

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Am Tag nach der Tat hatte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärt, es sei das Ziel des Geiselnehmers gewesen, sich von der Polizei erschießen zu lassen. Entsprechende Hinweise hätten sich aus den polizeilichen Vernehmungen und Ermittlungen ergeben. Der 26-Jährige, so der Sprecher weiter, sei bereits am 31. März wegen einer versuchten Selbsttötung in ein Krankenhaus gebracht worden. Von dort habe er sich am folgenden Morgen selbstständig entfernt.