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Abschied steht bevorDas passiert mit den aufgepäppelten Eifeler Steinkäuzen

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Auch zwei Uhus haben in Sötenich eine Heimat gefunden.

Kall-Sötenich – Ein wenig aufgeregt sind die kleinen Vögel schon, als sie die Menschen vor ihrer Voliere sehen. Als wüssten sie, dass ihnen ein Abenteuer bevorsteht, fliegen sie aufgeregt durch ihre bisherige Heimstatt in Sötenich. Auch wenn die nächsten Stunden noch beschwerlich werden, die Freiheit ruft. Denn die 20 Steinkäuze, die Rita Edelburg-Müller und Peter Josef Müller für die Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen (EGE) pflegen, sollen im Naturpark Nuthe-Nieplitz in Brandenburg ausgewildert werden und dort den Grundstock für eine neue Population bilden.

„In der Eifel ist der Bestand stabil“, sagt Müller. 40 Brutpaare habe es im Jahr 2000 im Kreis Euskirchen gegeben. Mittlerweile seien 177 Reviere mit mindestens einem Tier besiedelt. 265 Nistkästen sind an verschiedenen Stellen im Kreis aufgehängt worden, die jedes Jahr abgefahren werden. Von der Börde bis Kall haben sich die Tiere mittlerweile angesiedelt. Doch weiter geht das Verbreitungsgebiet nicht. „In Sötenich haben wir den Waldkauz“, erläutert Müller. Da die beiden Arten sich nicht verstehen, siedeln sich die Steinkäuze dort nicht an.

Auch im Rhein-Sieg- und Rhein-Erft-Kreis sind Edelburg-Müller und Müller aktiv und führen Beringungsaktionen durch. Im Kreis Euskirchen arbeiten sie mit Monika May sowie Tanja und Josef Opitz, im Rhein-Sieg-Kreis mit Daniela Stumpf und im Rhein-Erft-Kreis mit Johannes Ismar zusammen. Insgesamt sind 470 Niströhren aufgestellt.

Das Gebiet um Berlin ist eigentlich ideal für den Steinkauz

Die machen eine Menge Arbeit, denn alle müssen kontrolliert und gereinigt werden. Im Winter, wenn die Käuze ihre Quartiere zum Beispiel in Scheunen einrichten, beginnt die Arbeit für Müller, der sich im Keller seines Hauses eine Werkstatt eingerichtet hat. Hier baut oder repariert er Niströhren, die mit einem trickreichen Mechanismus versehen sind, der Mardern das Eindringen unmöglich macht.

Während es im Kreis Euskirchen 461 Tiere gibt, sieht die Situation in Brandenburg anders aus. „Bei uns gab es bis in die 80er Jahre Steinkäuze, doch dann sind sie verschwunden“, sagte Peter Koch vom Naturpark Nuthe Nieplitz, südlich von Potsdam. Dort sei in den 90er-Jahren ein Naturschutzprojekt begonnen worden, bei dem bis 2009 rund 3500 Hektar Land erworben wurden. In dem Naturschutzgebiet seien Kleinstrukturen wie Hecken gepflanzt und Wiesen geschaffen worden. Die seien beweidet – so, wie es der Steinkauz liebe. „Im Speckgürtel von Berlin gibt es mehr Pferde als Einwohner, ideale Bedingung für den Steinkauz“, sagt Koch.

Schon mehrfach wurden Vögel aus der Eifel im Naturpark freigelassen.

„Wir haben bei Null angefangen“, so Koch. Viele Jahre haben Planung und Beratung mit der staatlichen Vogelschutzwarte gedauert. Der Versuch, den Steinkauz im Havelland anzusiedeln, habe nicht geklappt, der Bestand stagniere. Anders im Naturpark, wo seit 2011 ein Wiederansiedlungsprojekt laufe. Dort gebe es nun 45 besetzte Reviere und 28 Gelege, von denen allerdings nur elf auch Jungvögel gebracht haben. „Was das Problem ist, wissen wir nicht“, so Koch. Möglich sei, dass Marder die Gelege geraubt haben oder ein Elternvogel geschlagen worden sei, so dass der andere das Gelege aufgegeben habe.

Schon mehrfach wurden Vögel aus der Eifel im Naturpark freigelassen. Auch diesmal sollen wieder 20 Jungvögel ausgewildert werden, die in Transportkisten nach Ostdeutschland gebracht wurden. Zum Teil sind sie in der Zuchtstation in Sötenich zur Welt gekommen, andere hilflos oder verletzt aufgefunden worden. „Die werden bei uns aufgepäppelt, müssen aber jetzt gehen, da sie nicht miteinander verträglich sind“, so Edelburg-Müller.

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Im Naturpark werden sie paarweise ein Jahr in Auswilderungsvolieren an die Wildnis gewöhnt, bevor sie freigelassen werden. Hier werden sie gefüttert. „Der Jagdinstinkt ist so stark bei, dass sie das sofort können, wenn sie freigelassen werden“, so Koch. Es habe mehrere Wiederfunde gegeben, die bereits mehrere Jahre in Freiheit überlebt hatten, berichtet er.