Das Autohaus Horn schließt mehrere Filialen, darunter Kall, und will sich auf drei Standorte konzentrieren. Einer davon ist Euskirchen.
HandelBMW Horn schließt Standort Kall – Autohaus in Euskirchen wird gestärkt

An der Kreuzung der Landesstraßen 105 und 206 liegt das Grundstück von BMW Horn in Kall.
Copyright: Wolfgang Kirfel
Der BMW-Händler Autohaus Horn reagiert auf die Entwicklungen auf dem umkämpften Automarkt und passt seine Verkaufs- und Standortstrategie an. Insgesamt sollen rund drei Millionen Euro in die großen Standorte in Euskirchen, Wesseling und Düren fließen. Die kleineren Häuser in Kall, Erftstadt und Jülich hingegen werden Ende März geschlossen.
Die insgesamt mehr als 200 Mitarbeiter des Mittelständlers, der zu den größten familiengeführten BMW-Händlern in der Region West zählt, wurden am Montagabend im Beisein des BMW-Deutschlandchefs Christian Ach über die Pläne informiert. Ein Personalabbau soll damit nicht einhergehen.
Familienbetrieb ist seit 1976 auch in der Eifel verwurzelt
„Als Familienbetrieb sind wir seit 1976 in der Eifel und im Großraum Köln, Bonn und Aachen tief verwurzelt. Standorte zu schließen, fällt uns daher nicht leicht. Aber wir möchten jeden mitnehmen. Alle Mitarbeitenden erhalten ein Angebot zur Übernahme an einen der drei gestärkten Standorte“, sagte Geschäftsführer Dirk Horn. Die betroffenen Autohäuser in Erftstadt, Kall und Jülich zählen derzeit 45 Beschäftigte.
Die Automobilbranche sieht sich in einer äußerst herausfordernden Situation. Die Kauflaune der Konsumenten ist stetig gesunken, insbesondere auch für verhältnismäßig teure Produkte wie Autos. Zudem leidet die Branche wie viele andere Wirtschaftsbereiche unter einem enormen Fachkräftemangel.
Eine Modernisierung lohnt sich nicht an allen Standorten
Auch wenn BMW der Krise nach eigenen Angaben bislang besser trotzt als andere deutsche Automobilhersteller, sehen die Verantwortlichen Handlungsbedarf. So werden die Niederlassungen modernisiert.
Horn hat sich bewusst entschieden, die Modernisierung nicht an allen Standorten durchzuführen. An den kleineren Standorten werde nicht die notwendige Stückzahl an Autos verkauft, damit sich eine solche Investition langfristig amortisiere. Zudem könnten aufgrund fehlender Fachkräfte dort schon jetzt nicht mehr alle Serviceleistungen reibungslos erbracht werden — obwohl das Autohaus jährlich selbst rund 60 Mitarbeiter ausbildet.
Mitarbeiter der betroffenen Standorte sollen übernommen werden
In den kommenden Tagen werden mit den Mitarbeitern der betroffenen Standorte Gespräche zur Übernahme geführt. Der Umbau der großen Häuser in Euskirchen, Düren und Wesseling soll dann im kommenden Jahr beginnen.
Im Kaller Rathaus bedauert man die Entwicklung, ist aber optimistisch, wenn es um die Zukunft des Grundstücks geht. „Es ist bedauerlich, dass Kall und der Südkreis durch den Weggang von Horn ein Angebot verlieren“, meinte Bürgermeister Hermann-Josef Esser. Es sei eine Zeit, in der es Markenwerkstätten oft nicht leicht hätten.
„Die Immobilie ist sehr attraktiv und liegt direkt an den beiden Landstraßen 105 und 206. Sie ist beim Vorbeifahren also sehr gut sichtbar“, sagte der Bürgermeister. Deshalb sei er auch sehr zuversichtlich, dass sich zügig ein guter Nachmieter dafür finden lasse: „Vielleicht siedelt sich ein anderer Betrieb aus der Automobilbranche an.“ Das Kaller Gewerbegebiet sei interessant für Unternehmen.