Beim Kameradschaftsabend des Löschzugs Kall wurden Feuerwehrleute ausgezeichnet oder befördert. Und der Bürgermeister äußerte zwei Wünsche.
Löschzug KallBürgermeister Esser: „Die Feuerwehr wird nicht mehr wahrgenommen“
Harald Heinen, Leiter der Feuerwehr der Gemeinde Kall, hatte es angekündigt: „Wenn ich hier oben fertig bin, wird kaum mehr ein Uniformierter im Saal sitzen.“ Er sollte recht behalten: Als alle Lehrgangszeugnisse übergeben, alle Ernennungen und Beförderungen ausgesprochen waren, saß tatsächlich nur eine Handvoll Aktiver des Löschzugs Kall noch im Saal.
Wie Löschzugführer Daniel Rütz eingangs des Ehrungsmarathons im Hans-Kaiser-Saal in Keldenich verlauten ließ, habe der Löschzug in den vergangenen drei Jahren einen derart starken Mitgliederzuwachs zu verzeichnen, dass man inzwischen in Jugendfeuerwehr, Einsatz- und Ehrenabteilung einen Mitgliederstand von mehr als 100 habe.
Zahl der Lehrgänge steigt, die Zahl der Einsätze in Kall aber auch
Bereits jetzt haben Kaller Feuerwehrleute in diesem Jahr 33 Lehrgänge absolviert, bis zum Jahresende werde diese Zahl noch steigen. Steigend seien auch die Einsatzzahlen. „Die aktuelle Zahl von 127 Einsätzen zeigt, dass wir in der Gemeinde Kall gebraucht werden“, so Daniel Rütz. „Wenn man der Flut vor drei Jahren überhaupt etwas Positives abgewinnen könnte, dann ist das der große Zuwachs in unserer Feuerwehr“, sagte Heinen. Im gesamten Kreisfeuerwehrverband sei, entgegen dem Landestrend, diese positive Entwicklung zu beobachten.
Bürgermeister Hermann-Josef Esser trug zwei Weihnachtswünsche an die Feuerwehr heran. Er wünschte sich für das nächste Jahr einen Tag der offenen Tür an den Standorten in Kall, Sistig und Wahlen. Esser: „Die Feuerwehr wird in der Gemeinde nicht mehr wahrgenommen.“ Das liege aber nicht an der Feuerwehr, sondern daran, dass nicht mehr per Sirene alarmiert werde. Deshalb könne ein Tag der offenen Tür die Feuerwehr wieder stärker in den Fokus rücken.
Bürgermeister Hermann-Josef Esser regt für 2025 eine Waldbrandübung an
Zudem regte der Bürgermeister an, dass im kommenden Jahr eine Waldbrandübung abgehalten werden solle. Zwar sei dieses Jahr ein nasses gewesen – das bleibe aber sicherlich nicht immer so. Die Gemeinde habe viel Forst, daher sei es – auch wenn Waldbrände in der Kommune selten vorkommen – sinnvoll, vorbereitet zu sein. Esser: „Für die Bereitstellung der Verpflegung bei der Übung werde ich mich nicht lumpen lassen.“
Für den September kommenden Jahres kündigte Hermann-Josef Esser eine sechstägige Fahrradtour zur Jubiläumsfeier der befreundeten Feuerwehr im sächsischen Ostrau an. Mit seinem Bürgermeister-Kollegen dort sei der Besuch bereits abgestimmt. Jetzt gelte es noch, die Fahrt zu organisieren.
Auszeichnungen, Beförderungen und bestandene Prüfungen
Zu Beginn des Ehrungsmarathons überreichte Wehrleiter Harald Heinen den Jugendfeuerwehrmitgliedern Emilia de la Motte, Larissa Mertens und Felix Schrick die Urkunden zur bestandenen Prüfung der Jugendflamme II. Betreuer Felix Mertens wurde zum stellvertretenden Jugendwart ernannt.
Befördert wurden Jana und Lea Kurtensiefen zur Oberfeuerwehrfrau, Britta Schwendtner und Katja Breuer zur Feuerwehrfrau, Hubertus Klinkhammer und Rico Spilles zum Oberfeuerwehrmann, Phillip Uhlemann zum Feuerwehrmann, Michael Knie zum Brandinspektor und Rene Jerratsch zum Hauptbrandmeister.
Für 25-jährige Mitgliedschaft überreichte Bürgermeister Hermann-Josef Esser das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen an Jörg de la Motte und Christian Nikoleit. Für 40-jährige Feuerwehrtreue bekam Guido Keutgen die silberne Ehrennadel des Verbandes der Feuerwehren in NRW.