Bei der Eifeler Oldie-Nacht werden Bands und Solokünstler zum 25. Mal Musikfans begeistern. Gefeiert wird am 28. Juni bei Papstar in Kall.
25. Auflage der Oldie-Nacht„König der Hitparaden“ kommt zum Jubiläum nach Kall
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Das Programm der 25. Oldie-Nacht 2025 stellte Willi Greuel (3.v.r.) mit (v.l.) Hermann-Josef Esser, Bernd Born, Dagmar Poth (Hilfsgruppe), Tom Kantelberg; Kathi Greuel (Hilfsgruppe), Bert Kantelberg und Thomas Tampier (Hilfsgruppe) vor.
Copyright: Wolfgang Kirfel
„Bei der Oldie-Nacht zum 100-jährigen Firmenbestehen der Bauzentrale Schumacher in Kall 1987 sind wir auf den Geschmack gekommen“, erklärte Willi Greuel, Vorsitzender Hilfsgruppe Eifel. 1989 sei dann das erste eigene Festival in der Mechernicher Sporthalle veranstaltet worden. In diesem Jahr feiert die Eifeler Oldie-Nacht nun selbst ein Jubiläum: Zum 25. Mal werden Bands und Solokünstler die Musikfans begeistern und Geld für einen guten Zweck sammeln. Gefeiert wird am Samstag, 28. Juni, zum dritten Mal auf dem Parkplatz der Firma Papstar in Kall.
Bei einem Pressegespräch stellten Greuel und sein Stellvertreter Helmut Lanio, die Papstar-Geschäftsführer Bert und Tom Kantelberg sowie Marketingleiter Bernd Born das Programm der 25. Oldie-Nacht vor. „Es wird immer schwieriger, Bands zu bekommen. Die Gagen sind oft sehr hoch, obwohl vielleicht nur noch ein Original-Bandmitglied dabei ist“, sagte Greuel.
Deshalb habe man sich entschlossen, neben einem Top-Act Peter Orloff die „besten Coverbands“ auftreten zu lassen. Das sind „Vodoo Lounge“ (Rolling Stones), „Swede Sensation“ (Abba), „Mam“ (BAP) sowie die „Stars of Rock“, die Hits erfolgreicher Rockbands spielen. Außerdem werden „Different Strings“ und „De Schlingele“ auftreten.
Offizieller Vorverkauf für die Oldie-Nacht beginnt am 1. März
„Peter Orloff wird viele tolle Hits, die er zum Teil auch für andere Künstler geschrieben hat, als Medley vortragen“, sagte Lanio. Der „König der Hitparaden“, wie Orloff auf den Plakaten angekündigt wird, sei trotz seiner 80 Jahre noch topfit. Der offizielle Vorverkauf beginnt laut Lanio am 1. März.
Der technische Aufwand sei bei Open-Air-Veranstaltungen viel größer. „Aber durch einen großen Sponsorenkreis und die Unterstützung vieler freiwilliger Helfer ist das für uns machbar“, sagte Greuel. Die Eintrittspreise zwischen 35 und 45 Euro seien für ein Festival moderat. Er würde sich freuen, wenn das Event auch künftig bei Papstar stattfinden könne.
„Ich bekomme von Bekannten viele positive Rückmeldungen zur Oldie-Nacht und kann mir vorstellen, dass die Veranstaltung bei uns zu einer festen Institution wird“, meinte Bert Kantelberg. Sein Sohn Tom erklärte, der Begriff Oldie-Nacht sei eigentlich falsch: „Das ist ein total gelungenes Event auch für junge Leute.“ Drei Shuttle-Busse werden die Musikfans ab 14 Uhr kostenlos aus Richtung Euskirchen, Hellenthal und Blankenheim einsammeln und sie ab 1 Uhr wieder in die Orte entlang der Route zurückbringen.
Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen werden eingesetzt
Der Kaller Bürgermeister Hermann-Josef Esser hätte nichts dagegen, wenn die Veranstaltung weiter in Kall stattfinden würde. „Ich bin froh, dass viele Kaller Unternehmen das Event unterstützen.“
Bernd Born betonte, dass bei der Oldie-Nacht Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen eingesetzt und Geschirr, Bestecke, Servietten oder Becher an zwei Rückgabestellen gesammelt und dann recycelt werden. „Es handelt sich um eine Zero-Waste-Veranstaltung. Das Publikum kennt das schon aus den Vorjahren“, so der Marketingleiter.
Zu Anfang einen Oldie-Marathon über mehr als zehn Stunden
„In den 25 Jahren sind 158 Bands aus Großbritannien, USA, den Niederlanden, Belgien und Deutschland aufgetreten“, hatte Greuel herausgefunden. Mehr als 46.000 Besucher seien zu den Festivals gekommen. Zu Anfang habe es einen Oldie-Marathon gegeben, bei dem acht bis zehn Bands mehr als zehn Stunden gespielt hätten: „Das würden wir heute nicht mehr durchhalten.“ Wegen Corona sei eine Veranstaltung ausgefallen. Greuel kündigte an, dass die Reihe künftig weiter fortgesetzt werde.
„In diesem Jahr ist es uns wichtig, das Anliegen der Hilfsgruppe in den Vordergrund zu stellen“, betonte Lanio. Deshalb gab es eine Videoschaltung zu Mediziner Udo Kontny, Leiter der Sektion „Pädiatrische Onkologie und Stammzelltransplantation“ an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Aachener Universitätsklinikum.
Der Professor informierte über Fortschritte in der Krebsmedizin und wachsende Heilungschancen bei jungen Leukämiepatienten. „Wir nehmen in Aachen rund 40 Kinder pro Jahr auf“, sagte Kontny. Die Behandlung dauere in der Regel zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. „Die Heilungschancen liegen dank neuer Therapiemöglichkeiten bei 82 Prozent.“ Anschließend bestehe ein geringes Rückfallrisiko.
Für die Familien sei das immer eine schwere Zeit: „Sie werden von den Diagnosen umgeworfen. Geschwisterkinder kommen dann oft zu kurz.“ Deshalb brauche man ein psychosoziales Team, das die jungen Patienten und deren Familien unterstütze. Er dankte der Hilfsgruppe für deren Spenden, ohne die solche Angebote nicht realisierbar seien.
Ein erfolgreiches Jahr für die Hilfsgruppe Eifel
Die Hilfsgruppe Eifel für tumor- und leukämiekranke Kinder hat „ein recht aktives und erfolgreiches Jahr 2024“ hinter sich. Der zweite Vorsitzende Helmut Lanio verwies auf die Unterstützung von drei Kliniken, eine ungebrochene Spendenbereitschaft der Eifeler Bevölkerung und auf fünf Konzertgroßveranstaltungen für den guten Zweck. „Allein die Fördervereine der Uni-Kliniken Bonn, Köln und Aachen konnten mit je 50.000 Euro an Spenden unterstützt werden“, erklärte Lanio.
Die Wassertherapie für Kinder mit Handicap, die die Hilfsgruppe seit fast 25 Jahren anbiete und die seit einigen Jahren im Schwimmbad der Satzveyer Waldorfschule stattfinde, werde gut angenommen, so Lanio. Der Kurs sei mit 24 Kindern ausgebucht, aktuell gebe es eine Warteliste. Ferner seien Reittherapien für gesundheitlich eingeschränkte Kinder unterstützt worden.
Helmut Lanio ging zudem auf die geplante Förderung des Projekts „Selbstbestimmtes Wohnen“ für langjährige Schützlinge der Hilfsgruppe ein, die inzwischen erwachsen geworden sind. Eltern dieser Kinder hätten einen gemeinnützigen Verein gegründet, der jetzt in Kall mit Unterstützung der Hilfsgruppe ein Wohnprojekt für gehandicapte Kinder in Angriff nehme. Die Gemeinde Kall habe ein Grundstück kostengünstig zur Verfügung gestellt und auch einen Investor gefunden, der das Haus bauen wolle, in dem acht junge Erwachsene selbstbestimmt wohnen sollen. Mit dem Bau soll noch in diesem Jahr begonnen werden.
„Auch die mittlerweile 14 Typisierungsaktionen der Hilfsgruppe sind ein Erfolg“, betonte der Vorsitzende Willi Greuel. Schließlich habe man seit 1992 mehr als 24.000 Menschen in die weltweite Spenderdatei gebracht. Davon hätten aktuell 366 Lebensretter Stammzellen für Leukämiepatienten auf der ganzen Welt gespendet. (eb)