Ärger um NaturschutzgebietMüll und Reifenspuren in der Sistiger Heide
Kall-Sistig – „Es ist ein sehr schönes Naturschutzgebiet, mit dem man pfleglich umgehen muss“, sagt Ekkehard Fiebrich aus Sistig. Dass das aber nicht selbstverständlich ist, musste das ehemalige Gemeinderatsmitglied der Kaller Grünen jetzt bei seinem Spaziergängen durch die Sistiger Heide feststellen.
Dabei entdeckte er wilden Müll auf dem Wanderparkplatz Krekeler Heide, Spuren von Autoreifen auf einer Wiese und Mountainbiker, die auf für sie verbotenen Wegen unterwegs waren. „Mir geht es nicht darum, Verbotsschilder aufzustellen und Strafen zu verhängen“, betont der Sistiger. Viel wichtiger sei es, Besucher für das Naturschutzgebiet und seine Bedeutung zu sensibilisieren und auf das richtige Verhalten hinzuweisen.
Viel Betrieb wegen Corona
„Ich bin oft in der Sistiger Heide unterwegs“, erzählt Fiebrich. In den vergangenen Monaten sei dort auch wegen der Corona-Pandemie viel Betrieb gewesen. „Die Besucher kamen aus Nachbarkommunen wie Blankenheim, Hellenthal und Nettersheim, aber auch von weiter her, beispielsweise aus dem Köln-Bonner-Raum. Der Ausflug sei ihnen auch gegönnt, leider hätten einige aber danach einen „vermüllten Parkplatz“ hinterlassen. Der Abfall habe dort einige Zeit gelegen. Doch beim Ortstermin am Dienstagmorgen konnte sich der Sistiger freuen: Der Müll war entfernt worden.
„Wir sind für die Säuberung des Parkplatzes zuständig. Er wird regelmäßig kontrolliert“, erklärt der Kaller Bürgermeister Hermann-Josef Esser auf Anfrage. Der Bauhof habe den von Fiebrich angesprochenen Müll jetzt wohl im Rahmen seiner Rundfahrten eingesammelt.
Auf dem Parkplatz, schlägt Fiebrich vor, müssten Wanderer und Besucher auch darauf hingewiesen werden, dass Teilstrecken der Wege nach starkem Regen oder Schnee nicht mehr passierbar sind, weil sich große Pfützen bilden. „Nach dem Frost ist die Situation jetzt nicht ungefährlich, weil man die zugefrorenen Pfützen zum Teil nicht erkennen und dann überraschend einbrechen kann“, sagt Fiebrich.
Immer wieder seien auf den schmalen Wegen in dem Naturschutzgebiet auch Mountainbiker unterwegs. „In einigen Teilstücke ist der Weg deshalb so ausgefahren, dass man da kaum noch hergehen kann, wenn es nass ist“, berichtet der Sistiger. „Ich habe mal einen Fahrer angesprochen. Der hat mir dann geantwortet, dass er da herfahren dürfe“, erzählt Fiebrich. Das habe aber die Untere Naturschutzbehörde in einem Telefonat verneint und ihm mitgeteilt, dass Mountainbikefahrer die schmalen Rundwege nicht befahren dürften.“
Sistiger Heide
Wie im Dorfentwicklungskonzept für Sistig nachzulesen ist, besteht das Naturschutzgebiet Sistiger Heide aus zwölf Teilflächen.
Das Areal ist knapp 190 Hektar groß und beinhaltet auch ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet mit Wiesen, Borstgrasrasen und Heiden. Auf der Hochfläche zwischen den Orten Sistig und Krekel ist ein überregional bedeutender Naturraum mit zahlreichen seltenen Pflanzen und Tiere entstanden. Darüber hinaus hat das Gebiet auch eine besondere Bedeutung für die Erholung. (wki)
Eine Beschilderung lotse die Zweiradpiloten auch an dem Schutzgebiet vorbei: „Leider halten sich aber nicht alle daran.“ Fiebrich warnt: „Es wäre schade, wenn man in dem Gebiet nicht mehr spazieren gehen kann, weil die Wege kaputt sind.“
An einer vor Wochen abgesperrten Zufahrt hängt das Flatterband mittlerweile auf dem Boden. Dass sich wohl nicht alle an die Absperrung gehalten haben, ist auf der Wiese neben der Zufahrt zu sehen. Dort erkennt man Spuren von Autoreifen.
Auch Bürgermeister kennt Probleme
Einige Schäden in der Sistiger Heide sind Bürgermeister Esser, der in dem Gebiet auch häufiger spazieren geht, durchaus bekannt: „Die Reifenspuren waren mir auch aufgefallen. Wir haben sie auch dokumentiert.“ Immer wieder liege auch wilder Müll in der Landschaft herum.
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„Nicht alle Besucher gehen pfleglich mit dem Naturschutzgebiet um. Viele verlassen auch die Wege und laufen kreuz und quer durch die Heide, obwohl das nicht erlaubt ist.“ Erst wenn Schnee und Frost wieder weg seien, könne man sehen, wo überall Schäden entstanden seien.
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