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Ein Lied steht für den ZusammenhaltFeuerwehr Kall produziert eigenes Musikvideo

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Die Feuerwehr der Gemeinde Kall hat ein Musikvideo aufgenommen: Der Löschzug als Chor.

Kall – Wenn sich ein gelernter Koch und ein Regierungsoberamtsrat (ROAR) zusammentun, um sich in ihrer Freizeit als Youtuber zu beschäftigten, dann entsteht etwas recht Professionelles. Das beweisen seit einigen Monaten der aus Kall stammende und jetzt in Bonn wohnende Bundesbeamte Bernd Züll und dessen Freund Tom Bork, ein aus Berlin stammender und in Bad Godesberg lebender Koch.

Die beiden sind seit dem Frühjahr auf dem Kanal „Was Machen Männer Sachen“ (WMMS) unterwegs und produzieren „teils beruflich und zum Vergnügen“ (Bernd Züll) Youtube-Videos.

Video als Dank an die Helfenden

Nach der schlimmen Flutkatastrophe, die auch in der Gemeinde Kall mehrere Todesopfer und Verletzte forderte und Schäden in Millionenhöhen verursachte, schufen Züll und Bork jetzt als Dank an alle Helfer das Video „In unserem Veedel – Feuerwehr Kall und Freunde 2021“. Züll: „Das Video soll den von der Flut betroffenen Menschen in der Gemeinde Trost und Zuversicht vermitteln. Es soll aber auch Menschen motivieren, die unermüdlichen Helfer durch Geldspenden zu unterstützen.“

Alles zum Thema Bläck Fööss

Züll, der an der Brühler Hochschule des Bundes für Öffentliche Verwaltung Dozent für Buchführung und Öffentliche Finanzwirtschaft (Staatsfinanzen) ist und im März sein erstes Lehrbuch veröffentlicht hat, war bis zu seinem Wegzug Mitglied der Feuerwehr Kall. Nach der Flutnacht nahm er Urlaub, um den Kameraden zu helfen. Zwei Wochen war auch er im Dauereinsatz. Im Anschluss hat er mit Bork ein Video „Hochwasser in Kall – Helft den Helfern“ veröffentlicht, in dem er mit Bork auf den Einsatz und auf die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung in Kall zurückblickt.

Neues Projekt

Das nächste Projekt ließ nicht lange auf sich warten. „Ich habe darüber nachgedacht, wie man den Menschen in der Gemeinde Kall ein wenig Trost und Zusammenhaltgefühl geben kann“, so Züll. Da sei ihm das Veedels-Lied der Bläck-Fööss in den Sinn gekommen: „Es ist ein Lied, das die Menschen im Katastrophengebiet auf den Lippen und im Herzen hatten, als die Not groß war.“ Der Plan, das Benefiz-Video „In unserem Veedel“ zu produzieren, war geboren. Bernd Züll – ganz Beamter – organisierte die Kontakte zu allen Beteiligten und übernahm die Koordination, Tom Bork verfügte über die erforderliche Aufnahme- und Schneidetechnik.

Die Bläck Fööss in Köln gaben grünes Licht, das Lied nutzen zu können. Mitwirkende waren unter ehemaligen Schulfreunden schnell gefunden: Mit Kinderliedermacher Uwe Reetz und Musical-Sängerin Juliane Bischoff, deren Zuhause in Kall von der Flut schwer getroffen wurde, machten zwei Profis mit. Kalls Vize-Wehrleiter Andreas Lang wurde fürs Trompetenspiel gewonnen, Tom Bork steuerte Drums, Gitarre und Bass bei, Michael Thelen von der Musikkapelle Kall den Akkordeon-Part. Weil der sich aber derzeit in Bruchsal aufhält, schickte ihm Bernd Züll die Aufnahmetechnik per Paketdienst zu, um die Parts einspielen zu können.

Nicht nur Musik-Profis

Die Video-Macher wollten aber nicht nur Musik-Profis an Bord haben, sondern auch die Feuerwehr. Mit den Zug- und Gruppenführern Daniel Rütz in Kall, Jochen Völler in Sistig und Kerstin Brandhoff in Wahlen wurden Aufnahmetermine gemacht. Um alle Orte zu beteiligen, reihten sich auch die Ortsvorsteher zur stimmlichen Unterstützung in die Feuerwehr-Chöre ein. Bei den Drehs zeigte sich, dass ein guter Feuerwehrmann nicht auch automatisch eine goldene Kehle hat. Doch aus jeder Einheit wurden die besten Sänger ins improvisierte Studio gebeten, um die Gesangsspuren zu verfeinern.

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Das knapp sechsminütige Video beginnt mit zwei Feuerwehrleuten im Kerzenschein und einem Gedenken an die vier Kaller Mitbürger, die in der Flutnacht ihr Leben verloren. Sequenzen von der nächtlichen Flut und deren verheerenden Folgen sind in das Video eingefügt. Seit der „Uraufführung“ am Freitagabend im Feuerwehrgerätehaus ist das Video online, seitdem wurde es bereits rund 15000-mal aufgerufen.