Orchester, Chor und Solisten führten in der Basilika Haydns „Stabat Mater“ auf. Die Akteure gedachten des verstorbenen Hans Peter Glimpf.
Kirchenmusik in KallSteinfelder Publikum erlebt ein bewegendes Konzert
Fast ein halbes Jahrhundert reicht die Tradition der Vesperkonzerte im Kloster Steinfeld mittlerweile zurück. Und auch am Abend des Palmsonntags kamen die Besucher in der Basilika erneut in den Genuss hochkarätiger musikalischer Darbietungen. Mehr als 40 Aktive im Orchester und im Chor an der Basilika sowie Solisten hatten vor dem prunkvollen Altar Aufstellung genommen, um ihren Zuhörern Joseph Haydns Werk „Stabat Mater“ (Latein für „Christi Mutter stand mit Schmerzen“) zu präsentieren.
Nicht nur der abendliche Auftritt selbst, sondern auch die Auswahl der vorgetragenen Stücke folgte einer langen Steinfelder Tradition. „In der nun fast 50-jährigen Geschichte wurde dieses Konzert über die Hälfte der Zeit von Kantor Hans Peter Glimpf und seinen Musikern von der Heilandkirche in Bad Godesberg ausgeführt“, berichtete der ehemalige Chorleiter Hans-Peter Göttgens: „Leider ist Hans Peter Glimpf im Mai des letzten Jahres plötzlich verstorben. Mit der heutigen Passionsvesper wollen wir musikalisch seiner gedenken und noch einmal danken für seinen enormen Einsatz hier in Steinfeld und die Tradition der Passionsmusiken fortführen.“
Haydns Werk stellt in eindrucksvoller Art das Leiden und Sterben Jesu dar
„Stabat Mater“ zählte bereits unter Glimpfs Leitung zu den Werken, die immer wieder in Steinfeld erklangen. „Ganz wenige Werke aus der sehr umfangreichen Passionsmusikliteratur stellen die Ereignisse um das Leiden und Sterben Jesu Christi in so eindrucksvoller Weise dar“, lobte Hans-Peter Göttgens.
Die Komposition, die auf einem mittelalterlichen Gedicht aus bis heute unbekannter Feder basiert, sollte auch am Palmsonntag seine Wirkung nicht verfehlen. Während der erste Teil des Werkes den Schmerz um den gekreuzigten Jesus aus Sicht Marias zum Thema hat, stellten die Musikerinnen und Musiker im zweiten Part die hoffnungsvolle Botschaft des Osterfestes in den Vordergrund, wie Göttgens betonte: „Lassen wir uns mitnehmen in den Gang zum Kreuz und unseren eigenen Kreuzweg gehen, in der Gewissheit, dass das Ende nicht der Tod, sondern der österliche Glaube an die Auferstehung ist.“
Diese mitreißend durch das Orchester, den Chor und die Solisten Esther Mertel (Sopran), Franziska Schacht (Alt), Boris Pohlmann (Tenor) und Christopher Auer (Bass) unter der Gesamtleitung von Erik Arndt eingefangene Geschichte ließ ein bewegtes Publikum in der Basilika Steinfeld zurück, das dennoch schweren Herzens auf besonderen Wunsch der Akteure und aufgrund der dargestellten Thematik auf den wohlverdienten Applaus zum Abschluss des Vesperkonzertes verzichtete.