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Brief an LemkeWeilerswister Bundestagsmitglied Seif fordert leichtere Bejagung von Wölfen

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt zwei Wölfe.

Sollen Wölfe verstärkt bejagt werden? Nun schaltet sich Detlef Seif in diese Diskussion ein.

Seif sieht existenzielle Gefahren für Weidetierhalter wegen Wolfsübergriffen – und wirft Bundesumweltministerin Steffi Lemke Blockade vor.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Detlef Seif aus Weilerswist fordert Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) auf, „die Blockade gegen das Bestandsmanagement Wolf aufzugeben“. Das geht aus einem Brief Seifs an die Ministerin hervor.

Unabhängig vom Schadensfall muss eine leichtere Bejagung stattfinden.
Detlef Seif, CDU-Bundestagsabgeordneter

„Die Zahl der infolge von Wolfsübergriffen vermissten, verletzten oder gerissenen Nutztiere ist im vergangenen Jahr in Deutschland auf einen Rekordwert von 4366 gestiegen (2021: 3374)“, schreibt Seif, der im Kreis Euskirchen und in Erftstadt, Brühl und Wesseling direkt in den Bundestag gewählt worden ist, an Lemke.

Die Taktung der Einzelfälle nehme auch in seinem Wahlkreis zu – im Kreis Euskirchen sei vor kurzem über zwei nachgewiesene Wolfsrisse berichtet worden. „Weidetierhalter sind bereits jetzt oftmals in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht“, so der Weilerswister.

Die Taktung der Wolfsrisse im Kreis Euskirchen nimmt laut Seif zu

Ohne pragmatisches Handeln würden die Konflikte zunehmen, befürchtet der Bundestagsabgeordnete. Schutzmaßnahmen, wie Umsetzung der Zäune oder finanzielle Entschädigungen, seien nicht mehr ausreichend.

„Es ist bedauerlich“, so Seif an Lemke, „dass Ihr Ministerium zur Datenerhebung mit Frist zum 5. Mai 2023 keine zusätzlichen Daten über die Größe der deutschen Wolfspopulation und die Angriffe auf Nutztiere an die EU-Kommission übermittelt hat.“

Dabei entstehe der Eindruck, dass sich die Ministerin ausschließlich auf den Umgang mit Problemwölfen konzentrieren wolle, was aufgrund der dramatischen Lage der Weidetierhalter nicht nachvollziehbar sei. Die Entnahme einzelner übergriffiger Wölfe reiche nicht mehr aus.

„Der Problematik kann man nur mit einem aktiven Bestandsmanagement entgegenwirken. Aus diesem Grund ist ein vorbeugendes Handeln dringend erforderlich – unabhängig vom Schadensfall muss eine leichtere Bejagung stattfinden“, so Seif.