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Feuerwerk und verrückte BooteMehr als 30.000 Besucher kamen zu „Rursee in Flammen“

Lesezeit 4 Minuten
Eine schwimmende und dampfende schwarze „Lokomotive Emma“ war auf dem Rursee unterwegs.

Eine schwimmende Lokomotive? Sowas ist bei der Crazy-Boats-Parade ganz normal. In diesem Jahr hatte die Crew um Rolf Frings eine bunt rauchende „Emma“ gebaut und auf das Wasser des Rursees gebracht.

Wegen Regenschauern kamen etwas weniger Zuschauer zu „Rursee in Flammen“ als in den Vorjahren. Ein Höhepunkt war wieder die Crazy-Boats-Parade.

So ist das leider bei Freiluftveranstaltungen: Da genügt ein verregneter Nachmittag, um sich negativ auf die Besucherzahlen auszuwirken. Bei der diesjährigen Ausgabe von „Rursee in Flammen“ war es ausgerechnet der Samstagnachmittag, traditionell einer der besucherstärksten Zeiträume des vier Tage andauernden Events.

„Da hatten wir eine ziemlich erhöhte Luftfeuchtigkeit“, so Sander Lutterbach, Vorsitzender des Orts- und Verkehrsvereins Rurberg, etwas euphemistisch. Rund fünf Millimeter seien es vielleicht gewesen, die da gegen 16 Uhr vom Himmel gefallen seien, schätzte er. Doch auch der Samstagabend hielt noch Regen bereit, der erst kurz vor Beginn des Feuerwerks aufhörte.

Viele Besucher kamen noch spät zum Fest am Rursee

„Dass der Regen nachgelassen hat, hat uns gutgetan“, so Lutterbach. Es hatten sich noch viele Besucher recht spät auf den Weg gemacht – sie seien bis tief in die Nacht vor den Bühnen geblieben. Die Besucherzahl werde zwar erst nach Ende der Veranstaltung abschließend festgelegt, wenn die Polizei, die auch die Zaungäste zählt, ihre Beobachtungen mitgeteilt habe. Doch nach seiner Erfahrung rechne er mit einer Zahl von 32.000 Besuchern über die vier Tage, sagte Lutterbach.

Denn besonders am Sonntag nutzten viele das schöne Wetter, um einen Ausflug an die Uferpromenade in Rurberg zu machen. Insgesamt seien das aber deutlich weniger als die 50.000 Besucher, mit denen bei gutem Wetter zu rechnen gewesen wäre.

Foto von einer bunten Feuerwerksrakete am Himmel.

Mit einem spektakulären Feuerwerk endete der Samstag bei „Rursee in Flammen“

Blick auf die Baustelle: Bewehrung und Betonteile sind zu sehen.

Trotz der Baustelle, bei der mehrere Balkons an die Rurberger Uferpromenade gesetzt werden, konnte das Rurseefest stattfinde.

Mit Regenschirmen hatten sich viele Besucher gegen die Unbilden des Eifeler Sommers ausgerüstet, die am späten Samstagnachmittag die Crazy-Boats-Parade besuchten. Die ist inzwischen einer der Fixpunkte im Programm der Veranstaltung am Rursee, die seit 1965 durchgeführt wird. „Karneval auf dem Wasser“ nannte es Yvonne Rollesbroich vom Sponsor EWV.

Die Regeln für die Teilnahme an der Parade sind übersichtlich: Hauptsache, es schwimmt. Und so hatten sich wieder sechs Mannschaften angemeldet, die mit ihren Kreationen über den See zogen. Mit dabei auch ein „doppelsitziger Aufblassitz“, mit dem drei Freizeitkapitäne der Feuerwehr über das Wasser trieben.

Bei der Parade fahren „verrückte“ Konstruktionen auf dem Rursee

„Wir haben uns gedacht, dass auch ein Boot einmal liegenbleibt und einen Abschleppdienst braucht“, beschrieb Stephan Errenst, Skipper des „ADBC“-Bootes seine Idee. Auf dem Wasser wären aber natürlich keine „Gelben Engel“ unterwegs, sondern „Blaue Hechte“. Auch das Fußballfieber, die Minions und Après-Ski in der Almhütte auf dem nahen Honigberg wurden thematisiert und die Segelboote entsprechend dekoriert.

Bild von einem Segelboot, an dessen Mast „Pannenhilfe - Die Blauen Hechte“ zu lesen ist.

Als maritime Pannenhilfe, die die Familie Errents als blaue Hechte dabei.

Blick auf die Jury mit ihren Bewertungszetteln.

Viel Arbeit, aber auch Spaß hatte die Jury der Crazy-Boats-Parade.

Die Bewertung der Boote war eine schwierige Aufgabe für die Jury, der neben Vertretern der Sponsoren, die für das Gelingen von „Rursee in Flammen“ unerlässlich sind, auch Bürgermeister Bernd Goffart und sein Vorgänger Karl-Heinz Hermanns angehörten. „So etwas ist nicht eben mal so gemacht, das hat viele Stunden Arbeit gekostet“, zeigte sich Goffart beeindruckt von den Werken der Bootsbauer.

Für die Parade gibt's eine Regel: Die Konstruktion muss schwimmen

Den Vogel schoss die Crew vom Ford-Segelklub um Rolf Frings ab, die am Ende auch gewann. Sie hatten die Lokomotive „Emma“ aus dem Kinderbuch „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“ als Vorlage genutzt und ein Wassergefährt konstruiert, das, mit einem kräftigen Außenbordmotor angetrieben, auch richtig Geschwindigkeit bekommen konnte. Doch ein Geheimnis blieb: „Warum das jetzt schwimmt, weiß keiner“, sagte Lutterbach schmunzelnd. Was aber bekanntlich egal war, denn es war ja nur eins wichtig: Es schwamm. Und dazu rauchte es auch kräftig in bunten Farben.

Bereits am Donnerstag startete „Rursee in Flammen“ mit dem Bürgerabend, bei dem die Showband Melano aus Steckenborn für Musik sorgte. Rund 2500 Besucher kamen am Freitagabend zum Konzert der Kölner Band Querbeat.

Helikopter-Rundflüge und Stand-up-Paddling inklusive Yogakurs lockten die Besucher am Samstag nach Rurberg. Auch für die Kinder war gesorgt, denn mit Kinderzirkus, Rollender Waldschule und einem Hüpfburgenpark gab es für sie ein großes Angebot. Musikalisch ging es mit „The Rockin Revival Band“, „The Shakers“, „Colour the Sky“ und „Radiotones“ zur Sache. Bei prächtigem Sonnenschein präsentierte am Sonntag die Kreisjägerschaft Aachen ein reichhaltiges Angebot mit Waldführungen, „Kinderjägerprüfung“ und den Greifvögeln aus dem Wildgehege Hellenthal.